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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ziemlich gezwungener Vergleich, mein Lieber.«
    » Der beste, der mir im Augenblick einfällt. Nichts macht den Verstand schneller stumpf als Politik. Also, du wolltest sagen…«
    Sie schnaubte verächtlich. » Ich habe es dir schon gesagt. Der Fokus von alldem ist diese Frau.«
    » Die Königin«, sagte er und warf einen Blick hinüber in die Loge des Gottkönigs.
    » Sie haben die Falsche geschickt«, erklärte Schamweberin. » Die Jüngere statt der Älteren.«
    » Ich weiß«, sagte Lichtsang. » Schlau von ihnen.«
    » Schlau?«, wiederholte Schamweberin. » Das ist geradezu brillant. Weißt du, was für ein Vermögen wir in den letzten zwanzig Jahren dafür ausgegeben haben, die älteste Tochter auszuspionieren, sie zu studieren und alles über sie zu erfahren? Diejenigen von uns, die sich für sehr umsichtig hielten, haben sogar die zweite Tochter analysiert– das ist die, die zur Nonne gemacht wurde. Aber die jüngste? Auf diesen Gedanken ist keiner gekommen.«
    Und so haben die Idrier ein willkürliches Element in den Hof eingeführt, dachte Lichtsang. Eines, das alle Pläne und Ränke über den Haufen geworfen hat, an denen unsere Politiker seit zwei Jahrzehnten gearbeitet haben.
    Es war brillant.
    » Niemand weiß irgendetwas über sie«, sagte Schamweberin und runzelte heftig die Stirn. Offenbar mochte sie keine Überraschungen. » Meine Spione in Idris beharren darauf, dass das Mädchen unbedeutend ist– weswegen sie vermutlich noch gefährlicher ist, als ich befürchtet hatte.«
    Lichtsang hob eine Braue. » Glaubst du nicht, dass du gerade ein klein wenig übertreibst?«
    » Ach ja?«, fragte Schamweberin zurück. » Was würdest du denn tun, wenn du einen Agenten an den Hof schmuggeln möchtest? Würdest du nicht auch jemanden nehmen, der von dem wahren Agenten ablenkt, den du insgeheim ausgebildet hast?«
    Lichtsang rieb sich das Kinn. Sie hat nicht ganz Unrecht. Vielleicht. Man neigte dazu, überall Verschwörungen zu sehen, wenn man unter so vielen Intriganten lebte. Aber wenn die Verschwörung, die Schamweberin angedeutet hatte, tatsächlich existierte, dann war sie in der Tat gefährlich. Gab es einen besseren Weg, einen Mörder in die Nähe des Gottkönigs zu bringen, als ihm eine Person zu schicken, die seine Gemahlin werden sollte?
    Nein, das würde nicht genügen. Wenn der Gottkönig einem Mordanschlag zum Opfer fallen sollte, würde ganz Hallandren toben. Aber wenn sie eine Frau geschickt hatten, die in der Kunst der Beeinflussung unterwiesen war– eine Frau, die insgeheim den Verstand des Gottkönigs vergiftete…
    » Wir müssen bereit zum Handeln sein«, sagte Schamweberin. » Ich will nicht hier sitzen und mir mein Königreich unter den Füßen wegziehen lassen. Ich will nicht vertrieben werden, so wie die königliche Familie einst verjagt wurde. Du kontrollierst ein Viertel unserer Leblosen. Das sind zehntausend Soldaten, die nicht essen müssen und marschieren können, ohne müde zu werden. Wenn wir die anderen drei Kommandierenden überzeugen können, sich uns anzuschließen…«
    Lichtsang dachte einen Augenblick nach, dann nickte er und stand auf.
    » Was hast du vor?«, fragte Schamweberin und erhob sich ebenfalls.
    » Ich mache einen kleinen Spaziergang«, sagte Lichtsang.
    » Wohin?«
    Lichtsang warf einen Blick auf die Königin.
    » O heilige Farben«, meinte Schamweberin und seufzte. » Lichtsang, mach es nicht kaputt. Wir bewegen uns auf des Messers Schneide.«
    » Ich werde mein Bestes tun.«
    » Ich nehme an, ich kann dir nicht ausreden, mit ihr Kontakt aufzunehmen?«
    » Meine Liebe«, sagte Lichtsang und schaute zurück, » ich werde zumindest ein Schwätzchen mit ihr halten. Nichts wäre mir unerträglicher, als von einer Person gestürzt zu werden, mit der ich nicht einmal ein nettes Gespräch hatte.«
    Irgendwann während der Debatten war Blaufinger fortgegangen. Siri hatte es nicht bemerkt; sie war zu sehr damit beschäftigt gewesen, den Priestern zuzuhören.
    Sie musste etwas falsch verstanden haben. Sicherlich dachten sie nicht wirklich daran, Idris anzugreifen. Zu welchem Zweck? Was würde Hallandren dadurch gewinnen? Als die Priester ihre Diskussion dieses Themas beendet hatten, wandte sich Siri an eine ihrer Dienerinnen. » Worum ging es?«
    Die Frau senkte den Blick und antwortete nicht.
    » Es klang, als würden sie über Krieg sprechen«, sagte Siri. » Sie werden doch nicht wirklich angreifen, oder?«
    Die Frau regte sich unbehaglich und sah dann eine

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