Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Tat, als sie erfolgreich das zweite und dritte Hindernis nimmt, aber als er zu Jeff hinüber schaut, um zu sehen, ob dieser zufrieden ist, findet er den Blick des Mannes auf sich selbst gerichtet anstatt auf Tatiana. Dan sieht ihn fragend an und Jeff lächelt zaghaft. „Ich glaube … Evan und ich haben uns nicht deutlich genug ausgedrückt. Du bist jetzt Teil von Tatianas Leben … ein guter Teil. Und hoffentlich bleibst du uns noch lange erhalten. Und was Evan und ich gerade versuchen, funktioniert nicht richtig.“ Er hält inne und spricht dann mit einem strahlenden Lächeln weiter: „Und du bist fruchtbar darin, andere Leute zu verstehen.“
Dan stößt ein kurzes Lachen aus. Ihm war nicht klar, dass sein Problem so offensichtlich ist. „Ja, das bin ich wohl.“ Er wirft Jeff einen beinahe schüchternen Blick zu. „Ich weiß nicht, was mit dir und Evan gerade los ist, aber ernsthaft … ich bin nicht neugierig. Ich muss nicht alles wissen, wenn ihr lieber nicht darüber reden wollt … du hast nämlich recht: Ich werde wahrscheinlich nicht von selbst drauf kommen.“
Jeff lächelt ihm zu und Dan kommt es fast so vor, als wären sie wieder in Kentucky. Er spürt nicht dieselbe Leidenschaft und alles in allem ist Dan froh darüber, doch dafür nimmt er Wärme wahr und hat das Gefühl, dass Jeff ihn wirklich gern hat. Er fühlt sich wie eine Katze, die in der Sonne badet. Jeff bewegt sich, als wollte er ihn berühren und Dan kann schon fast die schwere Hand auf seinem Knie fühlen, aber dann nimmt Jeff Abstand und sagt: „Ich werde mit Evan reden, okay?“
Dan zuckt die Schultern. „Okay.“ Selbst wenn Jeff ihm sagen würde, dass er einen neuen Stall aus Haferbrei bauen wollte, würde Dan das okay finden.
Tatiana kommt mit Sunshine bei ihnen an und beide gratulieren ihr herzlich. Dan kommt es ein bisschen so vor, als wären er und Jeff stolze Eltern, die ihrem Kind zuschauen, und es erscheint ihm seltsam, dass sie alle nicht untereinander verwandt sind. Zusammen machen sie sich auf den Weg zurück zum Stall, außen Dan und Tatiana mit den Pferden und Jeff und Lou zwischen ihnen.
Beide Pferde spitzen die Ohren, als abseits des Weges zwei große Hunde auftauchen und Sunshine tänzelt leicht, als Trapper und Copa sich nähern. Sie benehmen sich um die Pferde herum nicht ganz so gut wie Lou und als Evan erscheint, spielen sie sich noch ein bisschen mehr auf, als müssten sie ihn vor den schrecklichen Monsterpferden beschützen. Jeff gelingt es, sie weitestgehend zu besänftigen und als Evan bei den Reitern ankommt, bringt er sie mit einer Hand auf ihrem Kopf ganz zur Ruhe.
Evan lächelt zaghaft in die Runde und wendet sich dann an Jeff und Tatiana. „Tia hat mich geschickt, um euch zu holen. Sie ist bald mit dem Brunch fertig.“ Er wendet sich Dan zu. „Es ist bestimmt mehr als genug da, falls du noch nicht gegessen hast.“
„Nein danke, ich habe schon gegessen. Aber ich kann die Pferde zurückbringen. Tat, ich kann Sunshine reiten und Smokey führen, falls du direkt essen gehen möchtest.“
Tatianas Gesichtsausdruck ist entsetzt und vielleicht ein bisschen gekränkt. „Aber du hast gesagt, ein echter Reiter kümmert sich um alles, was mit dem Pferd zu tun hat, und nicht nur ums Reiten!“
Dan lächelt. „Ja, das stimmt. Aber ein echter Reiter lässt sich auch gerne von einem anderen echten Reiter helfen. Es ist wirklich kein Problem.“
Sie schüttelt hartnäckig den Kopf. „Nein, Sunshine hat da draußen ihren Teil der Arbeit gemacht, also sollte ich auch meinen Teil im Stall machen.“
Dan kann sehen, wie Jeff und Evan ihr zulächeln und einen Moment lang wirkt es, als wären sie alle stolze Eltern. „Na dann“, sagt Jeff und klopft Sunshines Schulter, „kümmer du dich um deine Verpflichtungen und wir halten dir den Brunch warm.“
„Und hebt mir Speck auf!“
Evan schüttelt den Kopf. „Du weißt doch: Wenn es um Speck geht, kämpft jeder für sich selbst.“
„Jeff, kannst du Tia fragen, ob sie mir etwas Speck aufhebt“, fragt Tatiana zuckersüß.
„Ich werde tun, was ich kann, Schatz.“
Tatiana lächelt selbstzufrieden und treibt Sunshine vorwärts. „Na los, meine Süße – für dich werden wir auch etwas zu essen finden!“
Dan kämpft einen Augenblick lang gegen ein unvernünftiges Gefühl der Eifersucht an, als er sieht, wie Jeff eine Hand in Evans Nacken legt, als sich die beiden umdrehen und zum Haus zurückgehen. Das muss endlich aufhören. Worüber auch immer
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