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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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Er beschließt, es mit Ehrlichkeit zu versuchen: „Ich weiß es nicht, Tat. Ich meine … ich kenne ihn kaum.“
    „Aber was du bis jetzt kennst, gefällt dir.“
    „Naja, ich denke schon. Aber es ist nicht … ich weiß nicht, Tat. Wenn man ein Teenager ist, erlebt man alles sehr intensiv und das ist gut so. Aber wenn man älter wird – manchmal möchte man sich dann einfach ein bisschen entspannen, ohne die ganze Gefühlsachterbahn.“
    „Also reicht es bei Ryan nicht für die Achterbahn, sondern nur …“
    Dan überprüft, ob Smokey geschwitzt hat, aber da er eigentlich nicht viel getan hat, ist er staubtrocken. „Ich weiß es nicht, Tat, ehrlich nicht.“
    Tat gibt nicht auf. „Aber gibt es einen anderen Mann, der dich eventuell interessiert? Nur vielleicht?“
    Das Wort „Mann“ fällt Dan sofort auf. Es scheint Tatiana also wirklich nicht mehr um ihre Schwärmerei zu gehen. Aber worauf will sie dann hinaus? „Ähm, ich schätze nicht.“ Er wird ihr bestimmt nichts von seinen lüsternen Gedanken über Jeff erzählen, oder davon, dass er sich manchmal von ihrem eigenen Bruder angezogen fühlt.
    Zum Glück kommt Robyn in diesem Moment hereingestürmt. „Wir sollen uns um halb zwölf mit ihnen in der Stadt treffen. Das heißt, du hast vierzig Minuten, um dich zu duschen, zu rasieren, anzuziehen und uns hinzufahren. Bist du der Herausforderung gewachsen?“
    „Das werde ich wohl hinkriegen. Tat, schaffst du es, Sunshine auf die Weide zu bringen?“
    „Das werde ich wohl hinkriegen“, imitiert sie ihn.
    „Okay. Und morgen bist du den ganzen Tag hier? Sunshine sollte morgen nicht springen, aber wir haben ja einige andere Pferde, die du hier unten reiten kannst und Dienstag können wir mit Sunshine wieder ins Gelände gehen. Wie klingt das?“
    „Es klingt gut.“ Sie lächelt, aber die alte Begeisterung ist immer noch nicht ganz wieder da und das gefällt ihm nicht. Aber Robyn starrt ihn an und lässt ihm keine Zeit, sich näher damit zu befassen, also macht er sich auf den Weg zum Haus und bringt unterwegs Smokey auf die Wiese.
    Er duscht und schlüpft in Jeans und das Henley-Shirt, das er gestern ausgemustert hatte. Heute macht er sich nicht allzu viele Sorgen darum, zu gut auszusehen. Um viertel nach elf ist er wieder bei den Ställen angekommen und folgt dem Klang von Stimmen hinein. Er erkennt seinen Irrtum, als er dort nicht Robyn vorfindet, sondern nur Tatiana, die mürrisch einen hilflosen Jeff und einen frustrierten Evan anstarrt. „Das ist wirklich absolut nichts, in das du dich einmischen solltest, Tat“, sagt Evan gerade und Dan schleicht sich vorsichtig rückwärts wieder hinaus. Er dreht sich um und stößt beinahe mit Robyn zusammen.
    „Ich habe nicht gelauscht!“, zischt sie, bevor er etwas sagen kann. „Ich wollte dich nur abfangen, bevor du da mitten hineingerätst.“
    „Das hat ja toll geklappt. Was ist verdammt noch mal aus ihrem Brunch geworden?“ Er schüttelt den Kopf. „Bist du fertigt?“
    „Ich glaube schon … aber jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich Tat so alleine lasse. Was, wenn sie jemanden zum Reden braucht?“
    Dan zuckt die Schultern. „Sie hat bis vor einer Woche ohne deinen Rat überlebt und wird es wohl noch ein bisschen länger schaffen. Aber, hey, wenn du nicht fahren willst …“
    „Doch, ich will ja! Aber …“ Robyn verstummt, als die Stalltür aufgeht und Jeff, Evan und Tatiana herauskommen. Evan hat seinen Arm um Tatianas Schulter gelegt und auf der anderen Seite hat sie sich bei Jeff eingehakt.
    Dan mustert die drei, als sie auf ihn und Robyn zukommen, dann grinst er Robyn an. „Erstaunlich – sie haben es ohne dich geschafft!“
    Sie hat keine Gelegenheit mehr, zu antworten, bevor die drei in Hörweite sind. Sie wirken ein bisschen angespannt, aber zumindest streiten sie nicht.
    „Ihr fahrt also nach Santa Cruz?“, fragt Jeff.
    „Ähm, ja, sieht so aus.“ Dan wendet sich an Evan: „Ich werde anfangen, meine Stunden aufzuschreiben. Ich kann einfach eine Liste in die Sattelkammer hängen oder so. Ich meine, du solltest nicht einfach nur hoffen müssen, dass ich meine Arbeit mache.“
    Evan schüttelt den Kopf. „Das musst du nicht, Mann. Ich vertraue dir, schon vergessen? Es ist einer der Gründe, aus denen ich dich so gerne einstellen wollte.“
    Dan zuckt die Schultern. „Naja, ich werde es trotzdem machen. Dann fühle ich mich besser, auch wenn außer mir niemals jemand draufguckt.“
    „Wie du willst.“ Evan

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