Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
endlich auf das Turniergelände abbiegt, hat sie die ultimative Frage gefunden – „würdest du dir lieber den kleinen Zeh abschneiden, oder mit Amy Winehouse schlafen?“ – und Dan und Evan sind unter dem Vorwand der Reiseübelkeit aus dem Spiel ausgestiegen.
Die nächste Stunde verbringen sie damit, die Pferde auszuladen, anzumelden und in ihrer vorläufigen Bleibe unterzubringen und die Ausrüstung auszupacken und zu sortieren. Die wertvollsten Stücke lassen sie im Kofferraum des Cherokee, aber es bleibt immer noch genug ziemlich teures über, dass Dan die Kisten mit ihrer Ausrüstung mit Fahrradschlössern an die Metallstangen der Boxen kettet. Einen entschlossenen Dieb wird es zwar nicht aufhalten, aber zumindest wird niemand nebenbei etwas mitgehen lassen.
Ab drei Uhr ist die Geländestrecke geöffnet, um den Teilnehmern zu erlauben, sie zu begehen und sie gehen zusammen hinaus um sich anzusehen, was ihre Pferde am nächsten Tag erwartet. Dan ermutigt die anderen, laut zu denken und selbst herauszufinden, wo die Schwierigkeiten liegen und mischt sich nur ein, wenn er der Meinung ist, sie hätten etwas übersehen. Er vergisst nicht, Tatiana auf ein paar gefährliche Stellen hinzuweisen und mit ihr Strategien auszuarbeiten, wie sie und ihr Pferd sie sicher meistern können. Evan hat sie begleitet und hört genau zu, wobei er Tatiana hin und wieder besorgte Blicke zuwirft.
Auf dem Rückweg von der Strecke versucht Dan, ihn zu beruhigen: „Es besteht immer eine gewisse Gefahr, aber Sunshine ist ein wirklich guter, aufmerksamer Springer und da draußen ist nichts, was auch nur die geringste Herausforderung für sie darstellt. Sie wird schon auf Tat aufpassen.“ Evan nickt und sieht schon besser aus, wenn auch noch immer nicht ganz beruhigt. Dan kann es ihm nicht verübeln. Das Vielseitigkeitsreiten ist ein gefährlicher Sport und alle Vorsichtsvorkehrungen der Welt können das nicht ändern. Und es ist eine Sache, das Risiko selbst einzugehen, aber eine ganz andere, seiner geliebten kleinen Schwester dabei zuzusehen. Dan fragt sich, ob Evan das Wochenende überstehen wird, ohne den Verstand zu verlieren.
Für den Abend ist ein Barbecue für alle Teilnehmer und Zuschauer geplant und deshalb wird es so langsam voll, doch sie selbst beschließen, erst im Motel einzuchecken und dann wieder herzukommen. Das wirft die unangenehme Frage der Raumaufteilung auf. Sie hatten ursprünglich nur ein Zimmer für die drei Frauen gebucht. Dan wollte auf einem Klappbett im Raum mit dem Sattelzeug schlafen, um in der Nähe der Pferde zu sein. Dann hatte Tatiana sich in den Kopf gesetzt, dass es ein großes Abenteuer wäre, dort zu schlafen und Dan wollte sie dort nicht allein lassen, aber hatte es auch nicht für angebracht gehalten, dort mit ihr zu schlafen, so dass Robyn sich dazu bereit erklärt hatte. Dan hatte daraufhin ein weiteres Zimmer gebucht, damit Michelle sich keines mit ihm teilen musste. Als Evan dann beschlossen hatte mitzufahren, war es ihm ungerecht vorgekommen, ein weiteres Zimmer für Evan zu buchen, wo er doch vorher nur ein einziges für alle drei Frauen eingeplant hatte. Er hatte Evan gefragt, ob er ein eigenes Zimmer bräuchte und Evan hatte geantwortet, dass es ihm nichts ausmachen würde, zu teilen und dass Dan das entscheiden müsste. Also hatte er kein weiteres Zimmer gebucht und muss sich jetzt eins mit Evan teilen. Er stellt erleichtert fest, dass er nicht befürchtet, Evan könnte sich unangebracht oder aufdringlich verhalten, doch es ist … unangenehm.
Tat und Robyn bleiben auf dem Gelände und Tat nimmt ihre Aufgabe so ernst, dass es ihnen kaum gelingt, sie zum Essen von den Pferden wegzuzerren. Evan, Dan und Michelle fahren schnell zum Motel hinüber, um einzuchecken, werfen ihre Reisetaschen in die Zimmer und fahren zurück zum Turniergelände.
Als sie wieder ankommen, ist das Barbecue schon in vollem Gange. Sie machen sich auf den Weg zur Schlange an der Essensausgabe und gehen gerade an einem Grüppchen von Leuten vorbei, als eine überraschte Stimme sagt: „Dan?“
Dan dreht sich um und Evan bleibt neben ihm stehen, während Michelle sich auf die Suche nach Robyn und Tat macht. „Sean! Hey, wie geht’s dir?“ Sean hatte mit seinem alten Pferd landesweit an Turnieren teilgenommen, aber seit dieses seine Karriere beendet hatte, war nicht mehr viel von ihm zu hören gewesen.
„Mir geht’s gut, wirklich gut …“ Sean wirkt plötzlich ein bisschen betreten und Dan weiß, was
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