Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
jetzt kommt: „Ähm, es hat mir leidgetan, zu hören …“
Dan schneidet ihm das Wort ab. „Ja, danke.“ Wie viele Sportler, die an risikoreichen Disziplinen teilnehmen, sind Vielseitigkeitsreiter manchmal abergläubisch und Dan weiß, dass es so aussehen könnte, als brächte es Unglück, am Vorabend eines Turniers über einen tödlichen Unfall zu sprechen.
Sean sieht überrascht aus, dann dankbar: „Okay, Mann, danke.“ Dann wird er ein bisschen lebhafter. „Also, was machst du hier? Du startest doch nicht etwa?“
„Doch, schon.“ Er dreht sich ein Stückchen, um Evan in die Unterhaltung mit einzubeziehen. „Evan, das ist Sean Dubois. Wir sind früher gegeneinander geritten. Und Sean, das ist Evan Kaminski. Er hat die Pferde der Archers aus Kentucky aufgekauft und ich reite sie jetzt für ihn.“
Sean ist beeindruckt: „Kaminski? Wow. Ich, äh …“ Er zieht die Augenbrauen hoch. „Ich hatte davon gehört, dass Sie in die Vielseitigkeit einsteigen wollten.“
„Wir fangen gerade erst damit an. Dan zeigt uns, wo es langgeht.“
Sean nickt. „Ja, gut, da gibt es keinen Besseren.“ Er wendet sich wieder an Dan. „Und, was reitet ihr morgen alles?“
„Nichts Aufregendes – zwei Pferde, die als horsconcours starten, zwei mit ihrem ersten Probelauf als Beginner-Novice und dann noch eins auf dem Training -Level. Und du?“
„Nur eins, Training -Level.“
Dan nickt und wirft einen Blick auf die Schlange. „Wir sollten uns jetzt lieber anstellen, wenn wir noch etwas essen wollen. Wir sehen uns morgen.“
Sean nickt und Dan und Evan gehen weiter. Als sie außer Hörweite sind, sieht Dan Evan an und sagt: „Ich wette zwanzig Dollar, dass er versucht, dir meine Pferde abzuschwatzen, noch bevor das Wochenende vorbei ist.“
Evan runzelt fragend die Stirn und Dan erklärt: „Er ist Profi. Ein Pferd auf dem Training -Level vorzustellen ist nicht genug, um davon zu leben. Also ist er mit Sicherheit auf der Suche nach Arbeit, auch, wenn er sie jemand anderem wegnehmen müsste.“
„Ist das üblich? Ich meine, so rücksichtslos zu sein? Es klang so, als wärt ihr Freunde.“
Dan zuckt die Schultern. „Es ist ein Geschäft. Vielseitigkeitsreiten ist ein teurer Sport und die meisten Leute, die damit zu tun haben, sind entweder reich“ – er nickt in Evans Richtung – „oder tun was sie können, um zu reiten und noch eine Turniersaison mit den Pferden zu haben.“ Er deutet auf sich selbst und fügt hinzu: „Sean ist nicht reich.“
Evan schaut ungläubig. „Aber du tust so was nicht. Du verhältst dich nicht so.“
Dan zuckt die Schultern. „Ich hatte ja auch Glück. Ich meine, ich lasse mich in gewisser Weise von dir aushalten.“ Er sieht, wie Evan eine Augenbraue hochzieht und schüttelt mit einem kleinen Lächeln den Kopf. „Nicht auf diese Art. Ich will damit nur sagen, dass die meisten Trainer ihren eigenen Betrieb leiten und selbst für ihre Rechnungen verantwortlich sind und wenn sie keine Sieger hervorbringen, müssen sie schließen.“ Sie sind jetzt am Ende der Schlange angekommen und Dan dreht sich um, um Evan direkt gegenüberzustehen. „Nicht, dass auf mir keinerlei Druck lastet, Erfolge zu bringen, aber du hast realistische Langzeiterwartungen und kannst uns ein finanzielles Polster bieten. Ich greife nicht zu solchen Methoden, weil ich es nicht nötig habe, aber wenn ich es müsste … ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich weiter reiten möchte.“
Evan runzelt die Stirn. „Es ist – ich meine, es ist nur ein Spiel für mich, selbst für Tat …“
Dan nickt und lächelt erneut. „Ja, ich weiß. Ich glaube, es gibt viele Dinge, die ich ernst nehme, die für dich nur ein Spiel sind.“
Evan runzelt wieder die Stirn und wirkt ein bisschen verletz und Dan schüttelt den Kopf. „Ich meinte nicht, was dein Privatleben angeht. Sondern … naja, wie dieser Fisch.“ Es ist Dan merkwürdig wichtig, Evan klar zu machen, was er meint. „Ich will damit nicht sagen, du solltest keinen Spaß haben, es ist nicht als Kritik gemeint, aber … Von wie viel Geld sprechen wir hier? Ich meine, bei einem Unternehmen dieser Größe geht es in einem Quartal doch um Millionen, oder?“
Evan nickt vorsichtig.
„Und normalerweise würde man denken, dass es eine ziemlich große Sache ist, mehrere Millionen Dollar zu verdienen. Aber du hast so viel Geld, dass es für dich überhaupt nichts Besonderes mehr ist. Ich meine, wenn ich … ich will es gar nicht so genau wissen, aber
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