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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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er sich diesmal nicht über Jeffs Einwände hinwegsetzen können wird. Das Telefon hat aufgehört zu klingeln, aber Jeff drückt Dan noch immer sanft von sich. „Du weißt, dass ich es möchte, Dan, aber … nicht auf diese Art. Wir müssen was da los ist in Ordnung bringen und uns alle dabei wohlfühlen.“
    „Alle?“ Dan versucht, seine Stimme einigermaßen zu kontrollieren, aber er ist nicht sicher, ob er damit Erfolg hat. „Es gibt hier kein ‚alle‘, Jeff. Nur ein ‚beide‘. Zwei Personen, nicht drei.“
    Jeff schaut ihn einen Augenblick lang traurig an und schüttelt schließlich den Kopf. „Das kann ich nicht machen, Dan. Nicht … nicht so.“
    Jeff hat Dan schon fast von seinem Schoß geschoben und jetzt erledigt Dan den Rest, indem er aufsteht und zurückweicht. Er zieht das T-Shirt aus seiner Tasche und schlüpft hinein. Er ist immer noch hart, aber das lässt bereits nach. Das Telefon beginnt wieder zu klingeln und Dan grinst nur höhnisch und zieht eine Augenbraue hoch, während er erwartungsvoll in Richtung Tür schaut.
    Jeff steht widerwillig auf. „Wir schauen einfach, was los ist und vielleicht kann er ja rüberkommen.“ Dans Gesicht bleibt ausdruckslos. „Ernsthaft – ich kann verstehen, dass du nicht glücklich über das bist, was passiert ist, aber Evan ist ein guter Mensch und wir werden eine Lösung finden.“ Jeff geht rückwärts bis zur Tür, dann öffnet er sie und geht hinein, um schnell zum Telefon zu laufen.
    Kaum ist die Fliegengittertür hinter ihm zugefallen, ist Dan auch schon in Bewegung. Ihm war das Tor schon auf dem Weg zum Haus aufgefallen und jetzt geht er hinüber und öffnet es, um zur Vorderseite des Hauses zu gelangen. Die Autoschlüssel befinden sich immer noch in seiner Hosentasche, und als er sie hervorkramt, spürt er von seinem Schwanz ein optimistisches kleines Zucken, als hoffte er, dass Dan nicht gerade alle Chancen zunichtegemacht hat. Aber Dan beachtet ihn und seine Enttäuschung nicht, sondern konzentriert sich darauf, die Kurve zu kratzen. Er hat keine Ahnung, was er da tut und er weiß, dass er herumrennt, als wäre er ein bisschen verrückt, aber er kann einfach nicht aufhören. Ihm fällt die Flasche in seiner Reisetasche ein und er vermutet, wenn sie ihn nicht aufhalten sollte, dann wird sie ihn doch zumindest ein bisschen verlangsamen. Jetzt braucht er nur noch einen Ort zum Untertauchen. Er muss sich erst mal eine Weile sammeln.

Kapitel 36

    E INE Zeit lang fährt Dan einfach nur herum. Er weiß nicht, wo er hinfährt, er fährt einfach. Er hatte sich so darum bemüht, Jeff wenigstens für kurze Zeit für sich allein zu haben, doch sobald das Telefon geklingelt hatte, war Jeff zurück bei Evan, zurück in ihrer perfekten Beziehung. Wie könnte Dan dann jemals hoffen, dazuzugehören? Wenn Jeff alles fallen lässt, Dan im wahrsten Sinne des Wortes von sich stößt, nur weil der Anruf vielleicht von Evan ist und Evan vielleicht etwas zu sagen hat – während sich Dan direkt vor seiner Nase befindet, mitten auf seinem Schoß , und selbst etwas zu sagen versucht – dann muss Dan Jeffs Prioritäten als eine weitere Sache einordnen, die er erst mal verstehen sollte. Er lernt heute eine Menge und das meiste davon ist, zugegebenermaßen, nicht gerade angenehm, aber er versucht sich einzureden, dass es besser ist, das alles jetzt zu wissen, als es später herauszufinden.
    Er überlegt, ob er Chris anrufen soll. Chris kann ihm immer helfen. Doch irgendwie käme es ihm falsch vor, sich an Justins besten Freund mit Geschichten darüber zu wenden, wie Dan sein Leben ruiniert. Dan kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass Chris ihn genauso sieht wie er die Pferde: Sie alle sind das Ergebnis von Justins Arbeit, zahm und zutraulich und nützlich und gesund gemacht durch Justins Liebe und Verständnis. Dan kann sich seine Reaktion vorstellen, wenn ihm jemand erzählen würde, dass die Pferde irgendwo verwilderten und alles vergäßen, was ihnen durch Justin zuteilgeworden war. Dieses Gefühl möchte er Chris ersparen.
    Er wünschte, Ryan wäre noch hier. Es wäre so schön, Zeit mit jemand Normalem und Stressfreiem zu verbringen. Dan spürt einen kurzen Hoffnungsschimmer. Vielleicht ist Ryan nicht abgereist. Vielleicht hatte es eine Verwechslung gegeben. Und außerdem arbeitet Ryan für Kaminski, also hat er seinen dummen Sicherheitstest vielleicht auch nicht bestanden. Dan befindet sich gerade am Stadtrand, also fährt er auf den Seitenstreifen, holt sein

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