Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
eine Hand auf seinen Arm. „Du warst wirklich gut für ihn.“
Dan weiß nicht, was er dazu sagen soll. Und verdammt, er weint schon wieder. Doch er legt seine Hand auf ihre und antwortet: „Wir waren gut füreinander.“
Sie nickt. „Ja, ich glaube, das wart ihr.“ Dann schüttelt sie noch einmal den Kopf und die Sanftheit verlässt ihre Stimme: „Also gut, Schluss mit dem Verstecken. Eigentlich sollten wir jetzt im Gemeindesaal sein und Karl denkt bestimmt schon, ich hätte mich verlaufen.“ Sie geht den Flur hinunter und Dan und Chris folgen ihr.
Sie erreichen den Gemeindesaal, in dem Leute unbeholfen in Grüppchen zusammenstehen. Molly findet Karl, hakt sich bei ihm ein und er lächelt ihr tapfer zu. Dan bemerkt in der Nähe der Tür Jeff, Evan und Tatiana, die so wirken, als wären sie im Begriff zu gehen. Er geht mit Chris zu ihnen hinüber und versucht, zu lächeln, als er dort ankommt. „Vielen Dank noch mal, dass ihr extra hergekommen seid.“ Es ist ihm ein bisschen unangenehm, aber er spricht weiter: „Jeff, noch einmal … es tut mir leid, dass ich so fertig war, aber ernsthaft, danke für alles.“ Jeff schüttelt freundlich den Kopf, doch Dan ist noch nicht fertig: „Und Evan, ähm, ich weiß, dass ich mich deswegen viel zu sehr angestellt habe, und wenn du es dir anders überlegt hast, versteh ich das, aber wenn die Stelle noch frei ist – würde ich sie gerne annehmen.“ Sie drehen sich allesamt überrascht zu ihm um, sogar Chris, und Dan zuckt die Schultern. „Ich habe mich während des Gottesdienstes entschieden. Ich möchte bei den Pferden bleiben … wenn das okay ist.“
Evan beruhigt ihn sofort: „Ja Mann, das ist toll. Ich hatte mich wirklich nicht darauf gefreut, jemand anders suchen zu müssen. Und, nur dass du’s weißt … Jeff und ich haben geredet und … wir kriegen das hin, ganz egal wie viel Abstand du zwischen der Arbeit und deinem Privatleben brauchst.“ Er lächelt ein bisschen. „Ernsthaft, ich kann Grenzen einhalten, wenn ich mich bemühe … sie scheinen mir nur nicht von Natur aus zu liegen.“
Dan lächelt zurück. „Das wird schon alles gutgehen. Ich dachte, ich kümmere mich jetzt um den Pferdetransport und versuche, sie in ungefähr zwei Wochen bei euch zu haben. Ist das in Ordnung?“
„Klar, das ist gut. Koordinier das einfach durch Linda, sobald du Genaueres weißt, und falls du Hilfe brauchst, zum Beispiel um die Kosten einzuschätzen oder Ähnliches, stehst du ja in Kontakt mit Becky, oder?“
„Ja, das stimmt.“ Es macht Dan ein bisschen misstrauisch, wie glatt alles läuft. Er hatte schon halb damit gerechnet, dass Evan es sich anders überlegt hätte, vielleicht weil er ihm zu anstrengend war. Er weicht nach wie vor Jeffs Blick aus … Vorsicht ist besser als Nachsicht … aber es scheint alles glatt zu laufen.
Evan erklärt, dass sie ihren Flug nicht verpassen dürfen. Er und Jeff schütteln Dan die Hand, während Tatiana ihn schüchtern umarmt und ihm zuflüstert, wie sehr es sie freut, dass er kommt, und dann sind sie aus der Tür. Dan steht da und sieht Chris an und Chris erwidert seinen Blick. „Du ziehst nach Kalifornien, Danielle.“
Dan nickt. „Ja, sieht wohl so aus.“ Einen Moment lang wirkt Chris etwas verloren und Dan erinnert sich an das Gefühl, zurückgelassen zu werden, erinnert sich daran, wie viel leichter es ist, zu gehen, als zu bleiben. „Aber nicht … Ich meine … du bist mein bester Freund, Chris. Der Beste, den ich je hatte, wenn man Justin nicht mitzählt. Ich … versuche nicht, vor dir wegzulaufen. Ich versuche eigentlich gar nicht, vor irgendetwas wegzulaufen. Ich brauche nur eine Veränderung.“
Chris nickt. „Ja Mann, ist doch in Ordnung. Du musst tun, was du für richtig hältst. Das verstehe ich. So einen Jammerlappen wie dich brauche ich hier sowieso nicht!“ Chris grinst. „Und hey, eine Anlaufstelle für Ferien in Kalifornien, damit könnte ich leben.“
„Auf jeden Fall. Und wer weiß, vielleicht hast du’s hier irgendwann satt und ziehst auch da hin. Da brauchen sie doch auch Anwälte. Vielleicht kann Evan dir was vermitteln.“
Chris lächelt. „Du bietest aber ganz schön schnell seine Hilfe an. Wie war das noch mit dem Trennen von Arbeit und Privatleben?“
Dan zuckt die Schultern. „Naja, du bist doch eigentlich nicht auf seine Hilfe angewiesen. Du bist Christopher Foster, verdammt!“
„So ist es. Ich bin Christopher Foster und du Dan … du ziehst nach Kalifornien.“
Dan
Weitere Kostenlose Bücher