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Sturms Jagd

Titel: Sturms Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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den Lauf der Python gegen die Stirn.
    Es klackte, als sie den Schlagbolzen spannte.
    »Mädchen!«, zischte er.
    Mara schwitzte, ihr Herz galoppierte. Sie stand unmittelbar davor, das Ungeheuerliche zu tun. Das käme einer glatten Hinrichtung gleich, wäre illegal, ein Verbrechen. Aus den Augenwinkeln sah sie Kippling, der sich halb aufgerafft hatte und zu ihr herüberstarrte.
    Tom grinste ihr unverschämt ins Gesicht. Obwohl er verloren hatte, verhöhnte er sie. Das machte sie rasend.
    »Hab ich doch gewusst, dass du es nicht drauf hast …«
    Sie drückte ab.
    Es klackte, als der Schlagbolzen auf eine leere Patronenkammer traf.
    Mara brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um zu realisieren, dass die Phython leergeschossen war. Als sie die Schrecksekunde überwunden hatte, wurde sie von der Erkenntnis überrollt, dass sie soeben bereit gewesen war, einen Mord zu begehen.
    Tom nutzte ihre Verwirrung, um sie von sich zu stoßen. Er setzte mit den Stiefeln nach, rammte ihr die Sohlen gegen den Leib, und sie wurde zu Boden geschleudert.
    Er kam auf die Füße, blickte sich um, entdeckte die Kalaschnikow ganz in der Nähe, noch innerhalb der gelb-schwarzen Markierung, wo sie auf einem viereckigen Quadrat aus glattem Blech lag. Mit einem Hechtsprung verkürzte er die Distanz zwischen sich und der Waffe.
    Mara kam ebenfalls wieder hoch, war sich jedoch augenblicklich sicher, dass sie Tom nicht mehr daran hindern konnte, das Sturmgewehr an sich zu reißen. Also wirbelte sie herum, rannte auf Laura zu, packte sie am Arm, riss sie mit sich und rief: »In Deckung!«
    Die beiden Frauen wären chancenlos gewesen, wenn nicht auch Kippling versucht hätte, sich das Sturmgewehr zu schnappen. Dadurch kam er Tom in die Quere, und es vergingen kostbare Sekunden, bis es diesem endlich gelang, die Waffe an sich zu bringen und auf das Ziel zu richten.
    Dann spuckte die Kalaschnikow doch noch Tod und Vernichtung!
    Die Fahnder des BKA betraten die Schlachthalle.
    Das taten sie mit professioneller Achtsamkeit, ganz auf Eigensicherung bedacht, da in der Halle geschossen wurde. Eine automatische Waffe ratterte ununterbrochen. Kurz zuvor waren die Schüsse einer Faustfeuerwaffe zu hören gewesen, doch diese war verstummt.
    Während der Annäherung entdeckte Hauptkommissar Steiner zwei Frauen, die aussahen wie Mutter und Tochter. Jede von ihnen kauerte hinter einem merkwürdigen Schaltpult, das eher in eine moderne Computerfabrik gepasst hätte als in eine Metzgerei. Die beiden wurden mit einem automatischen Gewehr beschossen, die Projektile knallten gegen die Sockel der Pulte, jaulten unkontrolliert als Querschläger davon. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis das erste Geschoss ein Opfer fand.
    Bereits von weitem erkannte Steiner den Schützen: Es war einer von Smertins Leuten. Steiner wusste das deshalb so genau, weil er die Akten und Fotos der Tatverdächtigen gründlich studiert hatte. Neben dem Kerl hockte ein weiteres Mitglied aus Smertins Bande am Boden, augenscheinlich unbewaffnet, aber mit einer stark blutenden Kopfwunde.
    Über den Lärm hinweg rief die Tochter ihrer Mutter etwas zu. Dann tasteten beide blindlings auf dem jeweiligen Pult herum, ohne sich aus der Deckung zu wagen. Wie es schien, suchten sie einen bestimmten Hebel oder Schalter, Steiner konnte sich keinen Reim darauf machen.
    »Polizei!«, rief er Smertins Leuten zu. »Die Halle ist umstellt. Gebt auf!«
    Niemand hörte ihn, da er von einer Sirene übertönt wurde. Oben an der Decke, ziemlich genau über den Verbrechern, blinkte plötzlich eine gelbe Rundumleuchte.
    Und dann tat die Knochenmühle, wozu sie geschaffen war: Sie zermalmte Schweine.

Kapitel 57
    Zeit seit Beginn der Operation Schneesturm:
100:31:20
    »Wie bitte?«, wetterte Jo Strasser und ließ die Faust auf das Tischchen neben seinem Bett donnern. »Die haben dich suspendiert? Bitte sag, dass das nicht wahr ist.« Er schnitt eine Grimasse, weil ihm der Fausthieb und das wilde Gestikulieren einen stechenden Schmerz in der Schulter bereiteten.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein weißes Häubchen mit einem besorgten Knittergesicht darunter erschien. »Alles in Ordnung, Herr Strasser?«
    »Alles bestens, Schwester Irmgard, alles bestens«, versicherte er.
    Schwester Irmgard bedachte den Patienten mit einem Blick, der zum Teil professionelle Besorgnis, zum Teil blankes Misstrauen widerspiegelte. »Sie wissen doch, was der Doktor gesagt hat. Wenn Sie sich nicht schonen, wird das die Heilung verzögern, und

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