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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Flugplatz, der den Menschen in der Region unbekannt war und auf dem ausschließlich Übernatürliche arbeiteten. Wir charterten Orins und Morrigans Privatjet – da ihn wohl keiner von beiden in nächster Zeit benutzen würde –, um nach Eastport zu fliegen, wo sicher in einem der Hangars Anyans Motorrad auf uns wartete.
    Das Flugzeug war eine Gulfstream mit sechs Sitzen, weshalb Anyan und ich durch den Gang voneinander getrennt saßen. Meine Libido stachelte mich die ganze Zeit an, mich auf seinen Schoß zu setzen, aber meine Tugend war froh über diese kurze Schonfrist. Ich würde noch einen Moment brauchen, mich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass Anyan und ich vielleicht eine Chance hatten.
    Nebenbei hatten wir viel zu besprechen.
    »Möchtest du reden?«, fragte der Barghest wie ein Echo meiner Gedanken und drehte sich zu mir, sodass sein rechter Arm zwischen ihn und den Sitz gequetscht wurde und seine rechte Wange auf dem Kopfteil zu liegen kam. Er wirkte müde.
    »Über was?«, fragte ich und ahmte seine Körperposition nach, sodass wir fast so dalagen wie zwei Freundinnen, die bei einer von beiden übernachteten, nur von einem Schlafsack getrennt.
    »Darüber wie du dich fühlst, jetzt da alles vorbei ist. Über deine Mom. Und Jarl.«
    Ich dachte darüber nach, was Anyan da verlangte. Wie gewöhnlich hatte er natürlich recht: Es gab eine Menge, über das ich nachdenken musste. Als all das anfing, wusste ich, dass ein Grund, warum ich daran beteiligt sein wollte, darin bestand, dass es mir erlaubte, vor der Realität zu fliehen. Aber die Realität war wie ein lästiger Hausgast und ließ sich leider nicht lange ignorieren.
    »Bis zu dem, was der Kobold im Verbund gesagt hat, habe ich mich eigentlich besser gefühlt. Ich habe noch nicht alles bewusst durchdacht, aber ich glaube, ich habe mich auf einer unbewussten Ebene langsam durchgebissen. Schätze, ich habe es im Hinterkopf vor sich hinköcheln lassen.«
    »Und?«
    »Na ja, ich glaube, das Schlimmste war, mich von der Vorstellung zu verabschieden, dass ich sie eines Tages wiedersehen würde. Aber ein Teil von mir wusste wohl schon immer, dass es eben nur eine Fantasie vorstellung war. Also ist dieser Teil von mir einfach pragmatisch und erinnert mich die ganze Zeit daran, dass sich eigentlich nichts geändert hat. Ich habe mich von meiner Mutter schon vor langer Zeit verabschiedet; jetzt weiß ich, dass es endgültig war.«
    »Aber?«, hakte Anyan nach.
    »Es gibt immer ein Aber, oder?«, meinte ich. Der Barghest antwortete mit einem Lächeln.
    »Tja, es tut noch immer weh. Und ich hasse, wie sie gestorben ist. Das macht mich unendlich wütend. Die Tatsache, dass meine Mutter bloß ›aus Versehen‹ entführt und beseitigt wurde, macht mir zu schaffen. Ich weiß, das sollte es nicht. Ich weiß, dass es völlig irrational von mir ist, dass mir die Vorstellung, dass sie ›aus Versehen‹ gestorben ist, zu schaffen macht, aber so ist es eben. Ich weiß, dass ich genauso traurig wäre, vielleicht sogar noch schlimmer, wenn Jarl meine Mutter vorsätzlich entführt hätte, um an mich heranzukommen. Aber trotzdem … dieses Wort ›Versehen‹ geht mir einfach nicht aus dem Kopf.« Erst jetzt merkte ich, wie gut es mir tat, mit Anyan über meine Mutter zu reden. Es fühlte sich richtig an.
    »Wie fühlst du dich bei dem, was Winston noch gesagt hat – dass deine Mutter noch andere Kinder hatte?«, fragte Anyan sanft.
    »Wusstest du das?«, konterte ich und hoffte, dass er davon gewusst hatte, damit er mir von ihnen erzählen konnte, und fürchtete gleichzeitig, dass er etwas vor mir verheimlicht hatte.
    »Nein. Ich kannte Mari nur, als sie in Rockabill lebte. Meeresvolk bleibt sonst eigentlich lieber unter sich.«
    Ich spürte, wie Erleichterung sich in mir breitmachte: Erleichterung mit einem Tick Enttäuschung, dass nun ein weiteres Geheimnis über meinem Kopf schwebte.
    »Vielleicht kann ich mich, wenn alles wirklich vorbei und Jarl gefangen ist, mit der Tatsache auseinandersetzen, dass da irgendwo draußen vielleicht noch Halbgeschwister von mir herumlaufen«, sagte ich und beantwortete damit Anyans ursprüngliche Frage. »Aber jetzt besteht meine größte Sorge eher darin, dass ich meinem Vater beibringen muss, dass meine Mutter tot ist, und ich nicht weiß wie.«
    Der Barghest nickte gedankenverloren. »Mein Rat wäre, dass du so weit wie möglich bei der Wahrheit bleibst. Sag ihm, dass der Grund, warum du diese Reise angetreten hast, teilweise darin

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