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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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absetzte.
    »Ich bin hier mit …«, fing Julian an, bevor er zur Seite gedrängt wurde.
    »… Ryu«, beendete er seinen Satz, als ich bereits meinem Ex-Freund gegenüberstand.
    Wir sahen uns mit zusammengekniffenen Augen an, bis er eine Hand nach mir ausstreckte, der ich mit einem Schritt zurück auswich.
    »Wo ist Anyan?«, platzte ich heraus. Ich hatte im Moment keinen Nerv, mich mit dem Sith auseinanderzusetzen, nicht nach der Nacht, die ich hinter mir hatte.
    Ryus Gesichtzüge verhärteten sich. Er antwortete mir nicht.
    »Wo ist Anyan?«, stieß ich erneut zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Warum?«
    »Weil ich mit ihm reden muss.«
    »Jane, bitte«, sagte Ryu, » wir müssen reden.«
    »Nein«, war meine entschiedene Antwort darauf. »Das müssen wir wirklich nicht. Wo ist Anyan?«
    Ryu sah mich mit verschleiertem Blick an. Schließlich warf er den Kopf zurück. »Er ist in seiner Werkstatt. Geh und rede mit ihm, und dann komm wieder. Wir sind noch nicht fertig.«
    Ich wollte ihm schon sagen, dass wir beide garantiert fertig miteinander waren, doch ich wusste, er würde mich nicht gehen lassen, wenn ich es täte. Und du hast gerade größere Fische zu braten , rief ich mir in Erinnerung. Ich ging über Anyans Rundumveranda nach hinten und musste über das Bild eines haarigen, finster dreinblickenden, stahläugigen Fisches grinsen, der sich hartnäckig vor mein inneres Auge drängte.
    Ich wusste, dass Anyan eine Werkstatt hinter seinem Blockhaus hatte, aber bisher war sie immer mit einem Vorhängeschloss versperrt gewesen, sonst hätte ich schon längst darin herumgeschnüffelt. Mir gefiel Anyans Kunst sehr, und ich hatte immer schon mal seine kreative Wirkstätte sehen wollen – das war auch der Grund, warum ich einmal sogar eine kleine Trittleiter mit dorthin gebracht hatte, weil ich durch die Fenster hineinspähen wollte. Doch leider waren die Vorhänge zugezogen gewesen.
    Diesmal jedoch war da kein Vorhängeschloss an der Tür, und die Werkstatt stand offen. Ich schlich mich auf Zehenspitzen zum Eingang und war plötzlich wieder schrecklich nervös. Meine Augen suchten den Raum ab, bis sie an der stattlichen Gestalt des Mannes hängen blieben, den zu sehen ich gekommen war.
    Anyan saß, die muskulösen Beine angezogen, auf einem Strohballen. Zwischen seinen Knien hielt er eine Holzfigur. Es handelte sich um die geschwungene Abbildung einer stilisierten weiblichen Form. Sorgfältig schmirgelte er ihre Rundungen mit Sandpapier ab und brachte damit die Farbe und die Maserung des Holzes noch besser zur Geltung.
    Ich beobachtete ihn und versuchte, meine Nervosität unter Kontrolle zu bringen. Er wirkte müde, traurig und abwesend. Seine großen Hände bearbeiteten behutsam die Figur, und mein erschöpfter Körper schwang sich zu einem fast schon schmerzhaften Schauder der Lust auf. Ich unterdrückte ihn und räusperte mich.
    Anyans Augen zuckten hoch zu mir. Einen unangenehmen Moment lang starrten wir uns gegenseitig an, bevor ich meinen Blick kleinlaut auf meine neuen lila Chucks senkte.
    In der Arbeit hatte ich den ganzen Tag über eine richtig gute Entschuldigungsrede einstudiert. Sie war gewandt, wortreich und, das wurde mir in diesem Augenblick klar, völlig unangemessen.
    Ich zwang mich, den Blick wieder zu heben und machte einen Schritt in die Werkstatt hinein.
    »Ich glaube, ich habe den Boten getötet«, war alles, was ich mit kleinlauter Stimme über die Lippen brachte.
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. Er schien hauptsächlich aus Erleichterung zu bestehen, aber kombiniert mit etwas, das ich nicht klar festmachen konnte. Er stellte die Skulptur behutsam zu seinen Füßen ab.
    »Es tut mir leid, Anyan.«
    »Mir auch. Es tut mir leid, dass ich es dir auf diese Weise beibringen musste. Dass es überhaupt passiert ist.«
    »Aber die ganze Sache ist doch nicht deine Schuld. Ich habe mich aufgeführt wie ein echtes Miststück.«
    Er lächelte versöhnlich. »Keine Sorge, Jane, ich bin den Umgang mit Miststücken gewohnt.«
    Mein müdes Hirn brauchte ein paar Sekunden, bis es seinen Seitenhieb verstanden hatte. Dann stieß ich mein typisch undamenhaftes Prusten aus und zuckte peinlich berührt zusammen.
    »Wie hältst du dich?«, erkundigte er sich.
    »Weiß nicht. Ich bin so müde, dass ich auf Autopilot geschaltet habe.«
    »Du hast aber heute nicht gearbeitet, oder?«
    »Das hat mir gutgetan. Eine gute Ablenkung. Und ich bin aus dem Haus gekommen.«
    Anyan runzelte die

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