Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
Satteltaschen in den …«
Meine Tirade wurde von einer unliebsamen Hand unterbrochen, die sich mir von hinten auf die Schulter legte.
»Jane, hör mir zu, ich weiß, du bist aufgebracht …«
Plötzlich schien ein Knoten in mir zu platzen, und all die Gefühle der Scham, des Schmerzes und der Wut, die während der vergangenen zwei Monate ohnmächtig in mir gebrodelt hatten, brachen aus mir heraus. Ich war diese Spielchen so was von leid. Ich war es leid, immer unterschätzt und übergangen und manipuliert zu werden. Was in Boston geschehen war, hatte mich verändert, und obwohl ich noch immer wie die nette, sanftmütige Jane, der Selkie-Halbling, aussah, steckte in meinem kurvigen, kleinen Körper eine Riesenladung brutaler Elementkraft und pure, völlig Jane-untypische Bosheit.
Ich hatte mich noch so weit im Griff, dass ich Ryu nicht ernsthaft verletzte, als ich meine Kräfte ihn umwerfen ließ. Gerade stand er noch hinter mir, die Hand beschwichtigend auf meiner Schulter, und in der nächsten Sekunde lag er ausgestreckt auf dem Boden. Ich ließ meine Kraft schwer auf seiner Brust lasten, wie eine sich räkelnde Riesendogge, was ihn ziemlich effektiv ruhigstellte.
Mit großen Augen starrte Anyan an mir vorbei den am Boden liegenden Ryu an. Und bevor der Barghest seine mächtigen Schilde hochfahren konnte, hatte ich ihn schon ins Visier genommen.
Ich ließ Anyan von einer Kugel aus Wasserelementenergie umkreisen, sodass er ungeschützt und verletzbar blieb. Ich komprimierte meine Kraft zu einer groben Imitation zweier Finger und stach ihm damit herausfordernd in die Brust. Der große Mann taumelte knurrend einen Schritt zurück.
»Jetzt hör mir mal zu, du Hundeköter. Ich bin kein kleines Kind. Ich bin nicht schwach.«
Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, stieß ich ihm noch einmal fest vors Brustbein. Verdutzt machte er einen weiteren Schritt rückwärts.
»Ich weiß, wann ich mich besser aus irgendeinem Scheiß heraushalte, und ich weiß auch, dass ich in der Vergangenheit schwach war. Aber ich bin nicht länger das Mädchen von damals.« Ich stupste ihm erneut in die Rippen, und Anyan wich noch weiter zurück.
»Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten. Du sagst, das ist nichts gegen mich persönlich – ich sage, das ist Mist. Also, entweder nimmst du mich ganz offiziell zu dieser Ermittlung mit, oder ich komme so mit. Es ist deine Entscheidung.« Ich schubste ihn noch einmal, aber diesmal viel heftiger als vorher, sodass er ins Wanken geriet. Ich setzte ihm nach und verlieh meinem Standpunkt mit meiner Elementkraft noch mehr Nachdruck.
»Auf jeden Fall kannst du mich nicht daran hindern, dass ich dir die ganze Zeit auf den Fersen bin.«
Schubs.
»Du kannst mich auch nicht daran hindern, dass ich in die Grenzregion gehe und mich mit deinen Kontakten treffe.«
Schubs.
»Du bist nicht mein Vater.« Schubs. »Du kontrollierst mich nicht.« Schubs. »Du hast mir nicht zu sagen, was ich tun und lassen soll.« Schubs. »Ich bin jetzt stark, und ihr könnt mich nicht davon abhalten, mit euch zu kommen.«
Mit diesen Worten ließ ich den Brocken aus Elementkraft, mit dem ich Ryu ruhiggestellt hatte, noch größer werden und drückte ihn so noch fester zu Boden. Aber ich wusste, dass der Baobhan Sith nicht das Problem war. Derjenige, der sich zwischen mich und mein Ziel stellte, stand noch vor mir. Aber nicht mehr lang.
»Ich komme mit, Anyan«, sagte ich, und dann entfachte ich einen Höllensturm.
Ich ließ meinen Meereskräften freien Lauf, die aus mir herausströmten und den Barghest von den Füßen hoben, ihn höher und höher trugen und ihn dann auf den Rücken drehten. Einen Augenblick lang hing Anyan so in der Luft, bis ich ihn zu Boden fallen ließ. Da ich spürte, dass er seine Elemente anrief, wusste ich, dass ihm die Erde helfen würde, den Aufprall abzudämpfen. Aber er schlug trotzdem so hart auf, dass er einen anyanförmigen Krater hinterließ. Er lag ausgestreckt da, zweifellos hatte es ihm den Atem verschlagen. Als er sich ein paar lange Minuten nicht mehr rührte, fing ich an, mir Sorgen zu machen, aber schließlich atmete der Barghest zischend aus, und ich sah ihn mehrmals blinzeln. Vermutlich versuchte er, die Sternchen aus seinem Blickfeld zu vertreiben.
Ich zügelte meine Kräfte und trat zur Seite, damit ich beide Männer in meinem Sichtfeld hatte, wenn ich sie losließ. Ryu war als Erster wieder auf den Beinen.
Er starrte mich an, als wäre mir soeben ein Schnauzbart
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