Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
BlackBerry aus dem Schlaf gerissen wurde. Ryu nahm ab.
Ich lag mit klopfendem Herzen im Bett und versuchte das Grauen des Traums abzuschütteln.
»Was willst du?«, sagte Ryu barsch.
»Sie ist okay«, antwortete er nach einer kurzen Pause. Dann hörte er wieder kurz zu.
»Nun, sie ist jetzt in Sicherheit. Sie ist bei mir.« Ich verfolgte das Gespräch mit halbem Ohr, während ich mich aus den verschwitzten Laken schälte und einen Blick auf die Uhr warf. Ich hatte nur eineinhalb Stunden geschlafen.
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich um sie kümmern werde, und das habe ich getan. Sie hat geschlafen, bevor du sie aufgeweckt hast.« Ich wusste, dass Ryu von mir sprach, aber er klang nicht besorgt. Er klang … überheblich.
»Warum fahren wir nicht einen Tag später? Gut, dann eben morgen. Wie auch immer. Ich werde da sein.« Damit legte er auf, ohne sich zu verabschieden.
Er lächelte, als er mich unter die Decke gekuschelt sah, und legte sich zu mir.
»Meine Güte, wie habe ich dich in meinem Bett vermisst«, sagte er und zog mich fest an sich. Ich war noch immer etwas benommen von meinem Traum, aber auch etwas irritiert von Ryus Telefonat.
»Ich habe dein Bett auch vermisst«, erwiderte ich zögerlich, während ich festzumachen versuchte, was genau mich an unserer aktuellen Situation so störte.
Sein Mund fand meinen, und seine Hände fuhren an meinen Seiten entlang. Ganz offensichtlich war er bereit für die zweite Runde, aber ich musste wissen, wer da eben am Telefon gewesen war.
»Hast du eben mit Iris gesprochen?«, fragte ich, während er an meinem Hals knabberte.
»Hmm?«
»Iris. War sie das gerade am Telefon?«
Ryu rückte von mir ab und starrte mich undurchdringlich an.
»Nein, das war nicht Iris«, sagte er und spielte mit seinen Fingern an meinem Nippel herum. Aber so leicht war ich nicht abzulenken.
»Wer war es dann?«, hakte ich nach. »Du hast doch über mich gesprochen. Außer du hast hier irgendwo noch eine Frau versteckt.«
»Jane, lass uns doch einfach unsere gemeinsame Zeit genießen.«
Ich verstand nicht, warum er so ausweichend war. Allerdings verstand ich einige Dinge nicht so ganz, jetzt da ich wieder ganz wach war und mich ein wenig von dem Schock über den Tod meiner Mutter erholt hatte.
Woher hatte er gewusst, dass ich bei Iris war? Warum war er überhaupt in Maine? Woher wusste er vom Tod meiner Mutter?
Ich starrte finster vor mich hin. Meine Gedanken rasten. Ich rückte von ihm ab und setzte mich vor ihm auf, die Decke über den Schoß gezogen.
»Ryu, wir müssen reden. Wer war da eben am Telefon? Und woher weißt du überhaupt, was passiert ist?«
»Anyan. Er hat angerufen«, antwortete er schließlich widerwillig.
»Oh«, sagte ich. »Was wollte er denn?«
»Er wollte nur sichergehen, dass ich bei dir bin.«
»Sicher. Warum sollte er das denn machen?«
»Du warst nirgends sonst, also hat er sich bei mir erkundigt.«
»Aber warum sollte er annehmen, dass ich bei dir bin? Du wohnst in Boston?«
Ryu lehnte sich seufzend zurück an das Kopfteil des Bettes. Er antwortete nicht. Wie ein kalter Blitz durchzuckte mich die Erkenntnis, und alle Puzzelteile fielen plötzlich an ihren Platz.
»Ryu, woher wusstest du das von meiner Mutter? Wie kamst du auf die Idee, nach mir zu schauen? Was verschweigst du mir?«
»Müssen wir unbedingt jetzt darüber reden? Ich habe dich eine Ewigkeit nicht gesehen, ich will einfach genießen, mit dir zusammenzusein.« Ryu beugte sich vor, schob seine Hand unter die Decke und ließ sie an der Innenseite meiner Oberschenkel hinaufwandern.
Meine Hand schnellte hinunter und packte ihn am Handgelenk, um seinen Vorstoß zu unterbinden.
»Sag es mir!«, zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen.
»Du warst weder bei Grizzie und Tracy noch zu Hause, also nahm ich an, dass ich dich bei Iris finden würde.«
»Ja, aber warum bist du überhaupt hier?«
Er biss die Zähne aufeinander, und plötzlich wusste ich alles. Aber ich wollte es von ihm hören.
»Ryu?«
»Ich habe Anyan bei seinen Ermittlungen geholfen«, sagte er schließlich.
Mein Atem geriet ins Stocken. Ich hatte es mir schon gedacht, aber es aus seinem Mund zu hören, erschütterte mich bis ins Mark.
»Also wusstest du längst, dass meine Mutter tot ist?«
Er schwieg, was mir alles sagte.
»Warst du dabei, als man sie fand?«
Wieder nur vielsagendes Schweigen.
»Das war es, was du gestern am Telefon gemeint hast. Als du mir sagtest, dass du für mich da bist.
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