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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Kelpie.
    »Nein, und ich kenne im Umkreis von Meilen alles Wasservolk. Es war ein Fremder. Und aggressiv. Wie er mich einfach so angegriffen hat, und das in meinem Territorium … das ist wider all unsere Gesetze.«
    Ich konnte den Zorn in Trills Stimme hören. Indem er auf diese Weise Verrat an seinen eigenen Leuten begangen hatte, hatte der Kappa jede Tradition verletzt, die dem Meeresvolk heilig war.
    »Kannst du seine Spur verfolgen?«
    Das Pony grinste sein gespenstisches Pferdegrinsen. Ich hatte Trill wirklich ins Herz geschlossen, sogar noch mehr, seit sie mir gerade den Arsch gerettet hatte. Aber, verdammt, ich hasste es, wenn sie lächelte.
    »Du könntest mich nicht davon abhalten. Ich finde heraus, wohin er verschwunden ist. Aber wenn derjenige, der hinter diesem Angriff steckt, auch nur irgendetwas über uns weiß, dann wird ihm klar sein, dass ich ihm folge. Also könnte es sich genauso gut um eine Falle handeln, um mich wegzulocken. Jane muss vorsichtig sein im Wasser. Ihr werdet sie im Auge behalten müssen.«
    Ich runzelte die Stirn, denn die Vorstellung, wieder einmal bewacht werden zu müssen, gefiel mir überhaupt nicht. Ich verzog missmutig das Gesicht, und feiner weißer Sand rieselte herunter, wie um mich daran zu erinnern, dass mein Anblick gerade eine einzige Katastrophe sein musste.
    »Okay, wir passen auf sie auf. Waidmannsheil«, sagte Anyan.
    Das Pony grinste noch einmal breit, bevor es auf den Hinterhufen kehrtmachte und wieder ins Wasser galoppierte. Ich sah Trill nach, wie sie sich in die Fluten stürzte, und wünschte mir, ich könnte mit ihr kommen.
    Anyan wandte sich zu mir. Ich saß noch immer in das Handtuch gewickelt da. Eilig wischte ich mir den restlichen Sand aus dem Gesicht.
    Er setzte sich neben mich, und gemeinsam beobachteten wir, wie die einstmals so friedlichen Wellen, die ich immer für mein zweites Zuhause gehalten hatte, auf den Strand rollten, um sich dann wieder zurückzuziehen.
    »Geht es dir gut?«, fragte mich der große Mann schließlich.
    Ich grunzte bloß.
    Wir saßen eine Weile schweigend da, während ich abwog, was zur Hölle all das für mich bedeutete. Ich musste schwimmen und das nicht nur, um bei Kräften zu bleiben. Das Wasser war außerdem meine große Liebe, mein Leben … Und nun hatte Jarl mir auch das noch genommen.
    »Es wird alles gut, Jane. Wir sorgen dafür, dass du schwimmen und auftanken kannst.«
    Ich grunzte noch einmal eloquent. Wenn ich ehrlich mit mir war, wollte ich eigentlich nur heulen. Und als ich mir das eingestand, traten mir Tränen in die Augen. Ich schniefte geräuschvoll, versuchte verzweifelt den Wasserfall zurückzuhalten.
    »Komm, Jane …«, sagte Anyan, der ganz offensichtlich auch nicht scharf auf einen weiteren patentierten Jane-True-Gefühlsausbruch war. »Komm, ich bringe dich erst mal nach Hause.«
    Er stand auf und half mir auf die Beine. Dann nahm er einen Zipfel seines T-Shirts und wischte mir damit die letzten Sandkörner aus dem Gesicht.
    Er legte mir seine große Hand an den Nacken und führte mich sanft dorthin, wo meine Kleider auf dem alten Block Treibholz lagen, der sich in einer Ecke der Bucht befand.
    »Zieh dich in Ruhe an, und wir treffen uns dann draußen. Wir gehen gemeinsam zu dir.«
    Ich nickte. Ich fühlte mich noch immer hundeelend, als er sich durch die Felsspalte aus der Bucht schlängelte. Als er verschwunden war, schüttelte ich mein Handtuch aus und zog mich eilig um.
    Während ich meine Chucks zuband, hörte ich Anyan leise reden. Ich hielt inne und horchte genauer hin, denn ich war mir nicht sicher, ob er mit mir sprach. Dann schüttelte ich den Kopf. Er wiederholte mit gedämpfter Stimme, verschiedene Nachrichtensprecher imitierend, ein und denselben Satz:
    »Haben Sie bisher geglaubt, im Wasser sei es sicher …«
    Für den Barghest ging das wohl schon als Humor durch.

I nmitten von Iris’ Entführung und der Tatsache, dass ich nicht mehr richtig schwimmen gehen konnte, war die folgende Woche die absolute, blanke Hölle. Bei den Ermittlungen in Boston hatte ich festgestellt, dass echte Detektivarbeit hauptsächlich darin bestand, herumzusitzen und Dinge durchzugehen, die man schon tausendmal durchgegangen war, in der Hoffnung, dass irgendwo vielleicht doch noch ein neues Detail auftauchen möge, das einen weiterbrachte. Unterdessen schickte man seine Späher los, damit sie ihrerseits die Sachen noch einmal durcharbeiteten und nach irgendetwas Neuem Ausschau hielten. Währenddessen konnte

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