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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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aus und nahm dann die Abkürzung durch den Wald zu Anyans Blockhütte, um mein allabendliches Training zu absolvieren. Wenn ich normalerweise auf das Haus zuging, erwartete mich Nell schon in ihrem kleinen Schaukelstuhl auf der Veranda. Aber diesmal war niemand zu sehen. Nachdem ich sicherheitshalber meine Schilde verstärkt hatte, folgte ich dem Geräusch von Sandpapier ums Haus herum und zu Anyans Werkstatt hinüber.
    Er saß genau an der Stelle, wo ich ihn auch an dem Tag vorgefunden hatte, als ich kam, um mich bei ihm zu entschuldigen, und wieder schmirgelte er die Kurven derselben Skulptur glatt. Die Werkstatt mit ihrem warmen Licht lag einladend in der Dunkelheit, und das weiche Kratzen des Sandpapiers am Holz lullte mein müdes Hirn ein. Ich lehnte mich an den Türrahmen und schloss die Augen. Das sanft flüsternde Geräusch zusammen mit dem Geruch von frisch geschnittenem Holz und Zitronenwachs umhüllte mich.
    »Du schläfst ja gleich im Stehen ein«, knurrte Anyan und ließ mich aufschrecken und mit verschwommenem Blick in den plötzlich grellen Raum blinzeln. Als sich meine Augen wieder an das Licht gewöhnt hatten, sah ich, dass Anyan seine Skulptur abgestellt hatte und nun mit ausgestreckten Beinen zurückgelehnt auf dem Strohballen saß.
    Ich malte mir kurz aus, wie ich Matrix-mäßig hochspringen und wie Keanu Reeves über ihm schweben würde, nur um mich dann rittlings auf dem Schoß des Barghest niederzulassen. Eine Sekunde später merkte ich, wie lächerlich das war, und es folgte eine zweite, genauso lebhafte Fantasie, wie ich mit meinen kurzen Beinchen ungeschickt auf Anyan zuhopste, der mich mit einer Mischung aus Irritation und Entsetzen anstarrte.
    Ich schüttelte den Kopf, um diesen albdruckartigen Tagtraum abzuschütteln und lächelte schuldbewusst in keine bestimmte Richtung, als mich Nell vom Garten aus rief.
    »Trainingszeit!«, rief ich verlegen und viel zu laut, bevor ich ein debiles Grinsen aufsetzte und schwankend auf dem Absatz kehrtmachte, um mich auf die vordere Veranda der Blockhütte zu flüchten.
    Was zur Hölle ist bloß los mit mir? , fragte ich mich. Kann man sich noch idiotischer aufführen?
    Glücklicherweise waren meine Selbstbeschuldigungen nur von kurzer Dauer. Vor allem weil ich, als ich um die Ecke bog, sofort abtauchen musste, sonst hätte Nell mir mit einer Magiekugel das Gesicht weggerissen.
    Mistzwerg! , dachte ich, während ich mich abmühte, meine Schilde aufrechtzuhalten, mich aufzurappeln und eine Magiekugel zu bilden, alles in einem Atemzug. Nell liebte diese »Überraschungen«. Darunter verstand sie einen Angriff, wenn man am wenigsten damit rechnete. Sie war wie Kato aus Der rosarote Panther , nur konnte sie mehr Zerstörung anrichten.
    Also hetzte sie mich für die nächsten eineinhalb Stunden über die Wiese, durch den Wald und schließlich in meine Bucht, während sie die ganze Zeit über Magiekugeln auf mich abfeuerte, wie ein Segelflieger durch die Luft schwebte und wie eine Irre lachte.
    Es gelang mir mit Müh und Not, ein oder zwei Kugeln abzufeuern, aber ich zielte schlecht, also verpasste ich sie zwangsläufig meilenweit.
    Als wir in die Bucht kamen, riefen wir einen Waffenstillstand aus, und Nell gab mir Rückendeckung, während ich im seichten Wasser herumplanschte. Nachdem ich mich abgetrocknet und wieder angezogen hatte, gingen wir zurück zur Blockhütte, damit sie meine »Fortschritte beurteilen« konnte. Was nur Nells Chiffre dafür war, mir bis ins kleinste Detail aufzuzählen, was für eine Versagerin ich doch war.
    Als wir zu Anyans Haus zurückkamen, war die Nacht schon kühl und feucht geworden. Da er gerade da war und die Tür somit offen stand, bekam ich meine Zurechtweisung in der Blockhütte statt zitternd draußen auf der Treppe zum Eingang wie sonst.
    Als wir hineingingen, stand Anyan gerade an der riesigen Kücheninsel, die den Mittelpunkt seiner Küche bildete, und las sich die Berichte durch, die er an diesem Tag bekommen hatte. Doch als ich mich mit strähnigen nassen Haaren hineinschleppte, blickte er stirnrunzelnd auf.
    »Nell, sie sieht ja aus wie tot und noch mal aufgewärmt.«
    Die Zwergin zuckte mit den Schultern. »Sie muss nun mal trainieren.«
    »Ich weiß, aber … sieh sie dir an.«
    »Hallo, ich bin auch noch hier«, erinnerte ich die beiden. »Könntet ihr also bitte aufhören, darüber zu diskutieren, wie beschissen ich aussehe?«
    »Entschuldige, Jane«, sagte Anyan. »Aber du siehst echt elend aus.«
    Ich warf

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