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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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man nichts tun, außer herumzusitzen und vor sich hinzuschmoren.
    Das war schon schlimm genug gewesen, als die Opfer bloß Namen auf irgendwelchen Listen gewesen waren. Doch jetzt, da ich wusste, dass Iris’ Leben in Gefahr war, war es eine Folter, wie ich sie noch nie erlebt hatte.
    Aber glücklicherweise hatte Anyan unzählige Späher zur Verfügung. Er rief jeden, aber auch wirklich jeden, an, den er kannte. Er hatte sich sogar Terk ausgeliehen, um Wesen Nachrichten zukommen zu lassen, die so alt und so mächtig waren, dass sie alle modernen Kommunikationstechnologien mieden. Er nutzte die Kräfte, die in den Machtstrukturen der Alfar verhaftet waren, und die Kräfte des Netzwerks der Halblinge, das sich über das Grenzgebiet erstreckte, gleichermaßen.
    Doch schließlich musste auch er sich hinsetzen und warten wie der Rest von uns. Und ich konnte noch nicht einmal beim Schwimmen Dampf ablassen, was mir sonst immer beim Stressabbau half. Stattdessen musste ich wie ein Kind unter dem wachsamen Auge von Nell oder Anyan im seichten Wasser herumplanschen. Es war demütigend. Abgesehen davon verbrachte ich die Woche damit, Anyan alle fünf Minuten anzurufen, um zu erfahren, ob es Neuigkeiten über Iris’ Verbleib gab. Ich grübelte über den Tod meiner Mutter nach und darüber, wie ich es meinem Vater sagen sollte. Ich versuchte, einen Weg zu finden, mit meiner eigenen, seltsamen Trauer klarzukommen und machte mir Sorgen über einfach alles und jeden, bis ich völlig in Panik geriet und mich dazu zwingen musste, diese Panik wieder unter Kontrolle zu bringen … meist indem ich schlecht gezielte Magiekugeln auf irgendetwas abfeuerte.
    Doch es gab eine Sache, die ich völlig vernachlässigte, und das war Schlafen. Und so kam es, dass ich acht Tage nach Iris’ Entführung wie ein Zombie hinter der Kasse im Read It and Weep stand. Ich versuchte zwar nicht, die Gehirne unserer Kunden zu verspeisen, zumindest noch nicht, aber ich sah aus wie der leibhaftige Tod. Ich hatte riesige Augenringe, nachdem ich eine Woche lang auf unserer beschissenen Wohnzimmercouch campiert und kaum ein Auge zugetan hatte. Aufgrund meiner Albträume über Iris’ Schicksal, des Schwimmmangels und der Polsterhügellandschaft, auf der ich lag, hatte ich seit meiner Rückkehr nach Rockabill keine Nacht vernünftig Ruhe gefunden.
    Tracy wohnte immer noch bei mir, weil sie noch immer glaubte, bei ihr gäbe es ein wirklich schwer zu reparierendes Leck in der Gasleitung. Aber Grizzie werkelte geschäftig hinter mir im Laden herum und sang dazu Lady-Gaga-Songs. Meine großgewachsene Freundin trug heute hautenge, pinke Jeans mit Glitzerverzierungen, ein lilafarbenes Schlauchtop und ein langärmeliges Bolerojäckchen aus Fellimitat in einem etwas dunkleren Pink als die Jeans. Ihr aktueller Soundtrack passte also perfekt zu ihrer Garderobe.
    »Du siehst echt scheiße aus, Süße«, sagte Griz heute schon zum fünften Mal, als sie mich zur Seite schob, um den Ladentisch vor mir abzustauben.
    »Vielen Dank auch. Weiß ich zu schätzen.«
    »Ist nur die Wahrheit. Du siehst aus, als hättest du, seit du wieder hier bist, kein Auge zugetan. Wir sollten dir eine Luftmatratze besorgen. Miss Carol kann sie mit all ihrer heißen Luft füllen, und du könntest endlich mal eine Mütze Schlaf bekommen.«
    Ich grinste. Miss Carol und Grizzie in einen Raum zu packen war, als ob man Ekel Alfred und Al Bundy aufeinander losließ. Wenn die beiden loslegten, dann setzte es wahre Schimpftiraden.
    »Ja, aber erst einmal bin ich froh, dass ihr alle hier seid. Ich habe später noch jede Menge Zeit zu schlafen.«
    »Ich wünschte bloß, sie würden dieses Leck in der Gasleitung endlich reparieren … es kommt mir vor, als bräuchten sie dafür ganz schön lang …«
    Mit einem Seufzer stupste ich die Aura, die Nell Grizzies Gehirn verpasst hatte, ein wenig an. Grizzie verstummte und schüttelte dann den Kopf, als versuche sie sich an irgendetwas zu erinnern.
    »Ich mache uns mal Kaffee«, sagte sie mit dem benommenen Lächeln derer, die gerade mit einer Aura belegt wurden.
    Ich hatte schon ungefähr sechs Tassen Kaffee getrunken, also die Höchstdosis, die ich ohne Herzrasen vertragen konnte, aber ich hielt sie nicht zurück. Aus irgendeinem Grund fing Grizzie immer mit Kaffeekochen an, wenn man sie mit einer Aura belegte.
    Und so saß ich noch den restlichen Arbeitstag ab, bis wir um fünf Uhr den Laden zusperrten und zu mir gingen. Ich aß zu Abend, zog meine Arbeitsuniform

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