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Sturmwelten 01

Sturmwelten 01

Titel: Sturmwelten 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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verhindern.
    »Mir gefällt das alles nicht«, erklärte Pertiz, als sie das Deck betraten, dann wandte er sich an die Mannschaft: »Schafft sechs Fässer Wein an Deck, und bringt sie an den Strand. Und denkt daran: immer nur zwanzig auf einmal an Deck, klar?«
    »Konntest du etwas herausfinden?«, wandte sich Jaquento an Manoel, der auf einer Taurolle lag, genüsslich Tabak rauchte und sich den Bauch von der Sonne bescheinen ließ. In diesem Augenblick wirkte der junge Mann noch weniger als sonst wie ein Zauberkundiger, denen der Ruf vorauseilte, überaus ernste und ehrgeizige Menschen zu sein.
    »Die müssen da drüben einen ganzen Konvent auf dem Schiff haben. Oder es ist der beste Caserdote an Bord, den ich jemals getroffen habe. Oder den ich eben nicht getroffen habe?«
    »Was heißt das, Mano?« Jaquento machte eine ungeduldige Handbewegung.
    »Da ist nichts zu machen. Das Schiff ist für meine Sinne gar nicht vorhanden. Entweder gibt es keine Magie – und darauf würde ich nicht mal eine Handvoll Schildkrötendreck verwetten -, oder sie wird unglaublich gut verborgen!«
    »Bist du sicher?«, mischte sich Pertiz ein.
    »Käpt’n, sehe ich unsicher aus?«
    »Nein«, gestand Pertiz, wandte sich achselzuckend ab, und Manoel nickte zufrieden, lehnte sich wieder zurück, schloss die Augen und atmete den Rauch der zusammengerollten Blätter ein.
     
    Das Wasser war auch nachts warm. Ebenso die Luft, obwohl der Wind stetig vom Meer her blies. Einige Leute standen an der Reling, und ihre Gesichter zeichneten sich über Jaquento fahl im Mondlicht ab. Geistesabwesend kratzte er seinen Hals, wo er unter den Fingerkuppen Schorf spürte – Sinosh war nicht glücklich darüber gewesen, ihn nicht begleiten zu dürfen.
    Pertiz deutete zum Heck der Windreiter . »Zwei Laternen.«
    »Alles klar.«
    »Wusstest du eigentlich, dass es hier Haie gibt?«, fragte der Kapitän beiläufig und verschwand dann hinter der Reling. Fluchend blickte Jaquento sich um. Das tintenschwarze Wasser wirkte mit einem Mal bedrohlich, und das Schimmern des Mondlichts auf der sanften Dünung schien nun gewaltige Schemen zu verbergen, die dort auf ihn lauerten. Grimmig packte er den Lederbeutel, stieß sich ab und begann zu schwimmen. Der Beutel war Pertiz’ Idee gewesen; eng vernäht und kalfatert, war er wasserdicht und wirkte so wie ein kleines Floß – ein nach Teer stinkendes Floß aus glitschiger Ziegenhaut, wie Jaquento feststellen musste, aber er war dennoch froh, ihn zu haben. Der Weg bis zum Strand war weit, und hier gab es sicherlich Strömungen, die ihn auf einem der beiden Wege behindern würden.
    Der Mond stand deutlich sichtbar am Himmel, zu hell für Jaquentos Geschmack, aber er konnte sich das Licht für seinen Ausflug nicht aussuchen, und als Schwimmer würde er hoffentlich nur schwer zu entdecken sein. Er fühlte sich verwundbar, so als ob jeden Augenblick irgendeines der legendären Seemonster unter ihm auftauchen könnte. Sein Dolch, den er an seinem Gürtel festgebunden hatte, würde ihm kaum gegen eine solche Monstrosität helfen.
    Mit Bedacht kontrollierte er seine Atmung und zwang sich, nur an die Strecke, die vor ihm lag, zu denken. Alles andere konnte er ohnehin nicht beeinflussen. Mit regelmäßigen Zügen kam er gut voran, und schon bald durchquerte er die Brandung und kroch leise an den Strand. Ohne innezuhalten, lief er durch den Sand und verbarg sich zwischen den Palmen, die spärlichen Schutz boten.
    Von der ursprünglichen Vegetation der Insel war nicht viel übrig. Schon knapp hinter dem Strand begannen die Felder. Jetzt war Jaquento doch für das Mondlicht dankbar, denn so konnte er den Weg zu dem Lager ohne größere Schwierigkeiten finden. Es lag zwischen Klippen und Äckern, eingekreist von einer Holzpalisade, unter den wachsamen Augen der Festung. Es wirkte geduckt, wie es dort von der Klippe überragt wurde, und die beiden Soldaten, die langsam um die Palisade herumschritten, verstärkten diesen Eindruck noch.
    Hoffentlich hat das Mädchen ihren Freunden Bescheid geben können , dachte der junge Hiscadi, während er den Rundgang der Wachen abwartete. Sonst habe ich ganz umsonst ein Mitternachtsbad genommen. Als sie außer Sicht verschwanden, lief er geduckt zu der Palisade. Schnell wickelte er das Seil los, das er sich um die Hüften geschlungen hatte, und warf eine Schlaufe über den Kranz. Sie verfing sich in zwei der Bohlen, und Jaquento erklomm das Seil, so schnell er konnte.
    Das Holz war rau, und er

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