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Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)

Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)

Titel: Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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mich schnell hinein und hol diesen Kutscher, bevor ich einige Punkte des Plans durcheinanderwerfe.«
    Anki ging Robert voraus über die Straße. Ihr war zum Singen zumute. Sie wollte lachen und tanzen und sprang aufgeregt und fröhlich wie ein kleines Kind die Stufen hinauf, strich an der Säule entlang und warf einen Blick zurück.
    Es war wahr! Robert war zurückgekehrt! Er folgte dicht hinter ihr. Wenngleich seine Schritte schwer und mühsam wirkten, so suchten seine Augen doch die ihren, und in ihnen lag ein Glanz, der sein geschundenes Erscheinungsbild vergessen ließ. Sie waren wieder vereint. Das allein zählte.
    ***
    Jakow lächelte zu Anki hinauf, als diese sich über die Brüstung beugte, ehe er die elektrischen Lichter entlang der geschwungenen Treppe ausknipste und somit das Foyer in Dunkelheit tauchte.
    Nur die einsame Kerze in Ankis Hand beleuchtete die Galerie. Sie folgte Robert, der die schlafende Jenja trug, in das Zimmer der Prinzessin, und beobachtete lächelnd, wie liebevoll er das Kind in sein Bett legte und zudeckte.
    Schweigend verließen sie den Raum. Anki zog die Tür hinter ihnen in Schloss und drehte sich zu ihrem Ehemann um. In seinem dunklen gestreiften Anzug und trotz der mittlerweile schief sitzenden Fliege sah er stattlich aus, wenngleich es erschreckend war, wie viel Gewicht er in den Monaten im Krieg und in der Gefangenschaft verloren hatte.
    Robert trat dicht vor sie und nahm ihr den schweren Kerzenhalter aus der Hand. »Wohin?«, fragte er leise, dennoch vernahm sie den rauen Unterton in seiner Stimme. Ob er ebenso aufgeregt war wie sie?
    »Nadezhda hat ein Gästezimmer für uns vorbereitet, das hat sie mir während unseres kleinen Festessens verraten.« Bei dem Gedanken daran, mit wie viel Begeisterung und Liebe Nadezhda, Marfa, Jakow und auch Katja und Jelena ihre Hochzeitsfeier geplant hatten, lächelte Anki glücklich vor sich hin.
    Nina hatte sich bei all dem herausgehalten, doch als sie gesehen hatte, dass ihr Kindermädchen in einem eher schlichten, wenn auch guten Kleid zu heiraten gedachte, war sie eingeschritten. Erstaunt war Anki Nina in das Zimmer der verstorbenen Fürstin gefolgt. Auf dem abgedeckten Bett hatten zwei wunderschöne Abendroben gelegen; die eine aus hellblauem Seidenbatist, die andere aus grünem Taft mit weißem Organza und kunstvoll eingearbeiteter Spitze. Nina hatte sie für Anki herausgesucht, damit sie eine dieser Roben bei ihrer Trauung tragen konnte.
    Ankis Einspruch hatte sie mit den Worten beiseitegewischt, dass ihre Mutter es sicher so gewollt hätte. Es war Ninas Beitrag zu Ankis Hochzeit und die sah darin durchaus ein Dankeschön für ihre Fürsorge und Aufmerksamkeit in den vergangenen Jahren, das die verunsicherte Fürstentochter ihr zuteilwerden ließ.
    Anki hob den weichen himmelblauen Seidenstoff leicht an, der im Licht der Kerze schimmerte. Die Schleppe raschelte leise über das Parkett, als sie an Robert vorbeiging und vor ihm über die Galerie bis zu der Tür schritt, vor der in einer Vase ihr kleiner Brautstrauß aus Christdorn, Kiefernzweigen und weißen Primeln stand.
    Sie griff nach der Türklinke, doch Robert legte seine Hand auf ihre und hinderte sie daran, die Tür zu öffnen. Er streckte den Arm mit der Kerze zur Seite, damit sie der Flamme nicht zu nahe kamen, umfasste ihre schmale Taille und zog sie sanft an sich. Fragend sah sie zu ihm auf. Fast erschreckend deutlich spürte sie die Wärme seines Körpers durch den weichen dünnen Stoff des Kleides.
    »Ich danke dir, geliebte Anki, dass du auf mich gewartet hast, dass du mich nicht aufgegeben hast.«
    Anki sah in das nur schwach beleuchtete Gesicht ihres frisch angetrauten Ehemanns. Täuschte sie sich oder schimmerten Tränen in seinen Augen? Sie wollte etwas erwidern, doch er brachte sie durch ein knappes »Still« und einen federleichten Kuss auf den Mund zum Schweigen.
    »Ich würde ja den Finger auf deine wundervollen Lippen legen, aber ich habe keine Hand frei«, erklärte er und Anki freute sich, dass noch immer seine Grübchen die jetzt schmaleren Wangen schmückten, sobald er lächelte. »Der Gedanke, dass du mich liebst, hat mich in diesem elenden Lager am Leben erhalten. Mir war, als spürte ich jeden Tag deine Liebe und deine Gebete tief in meinem Inneren. Sie trieben mich an, nicht aufzugeben.«
    Wieder hinderte die federleichte Berührung seiner Lippen auf ihren sie daran, etwas zu sagen. »Was auch in Zukunft kommen mag – ich liebe dich und werde dich immer

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