Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)
lieben. Und dies mitsamt den vier kleinen Aristokratinnen an deiner Seite. Das verspreche ich dir. Viel mehr kann ich dir nicht versprechen, denn ich weiß nicht, was die nächsten Wochen oder Monate bringen werden.«
Diesmal küsste er sie länger und zog sie dichter an sich, als wolle er jegliche Erwiderung von vornherein im Keim ersticken. Anki ließ es geschehen. Sie wollte nicht über das nachdenken, was morgen war. Seine Nähe war zu aufregend, und das Wissen, dass sie sich an diesem Abend nicht mehr trennen mussten, machte sie glücklich – erweckte jedoch auch einen Funken Furcht in ihr.
Robert hob den Kopf, aber nur ein klein wenig, um die Distanz zwischen ihren Lippen nicht wieder so groß werden zu lassen. »Bist du bereit, mit mir in unsere gemeinsame Zukunft zu gehen?«
Anki nickte, worauf er sie erneut küsste, diesmal ungeduldig, wie es ihr schien. Als er sich aufrichtete, fuhr sie ihm mit der Hand in die Stirnhaare, die frech in sein Gesicht fielen, und strich sie ihm nach hinten.
»Ich liebe es, wenn du das tust«, flüsterte er, beugte sich vor und liebkoste mit seinen Lippen ihre Halsbeuge. Anki zitterte, ohne zu wissen, woher das kam. Sie legte ihre Hand in seinen Nacken und nun war sie es, die sich fester an ihn presste. Das Prickeln, das durch ihren Körper rieselte, seit er sie im Arm hielt, steigerte sich zu einem fast schmerzlichen Sehnen. Sie nahm es mit Erstaunen wahr, hatte sie bisher bei dem Gedanken an ihre Hochzeitsnacht doch eher eine gewisse Angst verspürt.
»Bist du auch bereit, mit mir in dieses Zimmer zu gehen?«
»Außer, du willst mir noch mehr erzählen …?«
»Vertrau mir.«
»Das tue ich!«
Robert blies die Kerze aus, stellte sie ab, zog Anki erneut an sich und öffnete mit dem Ellenbogen die Tür. Er küsste sie leidenschaftlich, als er sie über die Schwelle schob, und trat die Tür mit dem Fuß hinter ihnen ins Schloss.
Wir haben gelernt,
wie die Vögel zu fliegen
und wie die Fische zu schwimmen,
aber wir haben nicht gelernt
wie Brüder miteinander zu leben.
Martin Luther King
Hinweise der Autorin
Die Aufenthalte und Abwesenheiten Rasputins in St. Petersburg/Petrograd beziehungsweise Zsarskje Selo wurden gelegentlich dem Verlauf des Romans angepasst und sind deshalb historisch nicht immer hundertprozentig richtig wiedergegeben. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit habe ich auf die damals üblichen, oft sehr umständlichen Anredeformen in Adelskreisen verzichtet.
Wundern Sie sich bitte nicht darüber, dass Demy und Philippe sich nach ihrer Verlobung weiter siezen. Das war damals nicht ungewöhnlich, vor allem in Beziehungen, die arrangiert wurden und in denen eine »körperliche Distanz« herrschte.
Für etwaige Unstimmigkeiten, Fehler und Ungenauigkeiten sollte wohl jemand den Kopf hinhalten. Wie schon bei Band eins, Himmel über fremdem Land , übernehme ich das und bitte für die von mir verbrochenen Schnitzer um Entschuldigung.
Mein herzliches Dankeschön
… für die Vermittlung und Hilfe bei den russischen Bezeichnungen, Übersetzungen und (Vater-)Namen geht an Natalia Hille, Anita Illin und Angela Reitenbach
… gebührt Nicole Schol für die Idee eines Mehrteilers rund um den Ersten Weltkrieg und das in mich gesetzte Vertrauen und Karoline Kuhn für das »in-Form-Bringen« meines Manuskriptes. Danke auch an alle nicht namentlich genannten Mitarbeiter von Gerth Medien, die sich für das Buch mächtig ins Zeug gelegt haben!
… sage ich meinem Ehemann Christoph für alles Probelesen, Korrigieren, Kritisieren … und meinen fünf Kindern. Danke für alle Hilfen ums Buch, im Haushalt und für eure Geduld!
… geht auch an Elisabeth Thomas, eine sehr engagierte Buchhändlerin, die gemeinsam mit mir gelernt hat, in welche Richtung die Strömung der Spree und des Kupfergrabens verläuft!
… gilt Annette Reif für die investierte Zeit, konstruktive Kritik und lobende und deshalb aufmunternde Worte!
Historische Personen
Boutard- Beese , Amalie: »Melli« (1886 – 1925) Melli Beese legte als erste Frau in Deutschland die Prüfung zur Pilotenlizenz ab, wurde dabei aber von vielen männlichen Kollegen gegängelt und boykottiert. Später eröffnete sie eine eigene Flugschule, allerdings wurden sie und ihr Mann zu Beginn des Ersten Weltkrieges als feindliche Ausländer verhaftet. In Arrest erkrankten beide an Tuberkulose, Beese wurde schwer morphiumsüchtig. Sie erschoss sich, nachdem sie auf einen Zettel geschrieben hatte: »Fliegen ist notwendig.
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