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Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)

Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)

Titel: Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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Dies ist Oberleutnant Philippe Meindorff.«
    Philippe grüßte den Ranghöheren militärisch, weshalb Birk es ihm gleichtat, ehe er ihm auch noch die Hand anbot. Mit keinem Wort ließ der Hauptmann durchblicken, ob ihm das Verhältnis zwischen Demy und Philippe bekannt war.
    Nach dieser eher unterkühlten Vorstellung wandte sich Demy Philippe zu. »Warum soll ich mit Ihnen hinausgehen?«, fragte sie. Philippe runzelte die Stirn und überlegte, ob sie neuerdings in seiner Gegenwart doch Furcht empfand. Immerhin war er gerade nicht sehr freundlich aufgetreten. Doch ihre nächsten Worte wischten seine Bedenken beiseite.
    »Sie haben doch nicht etwa ein Geschenk für mich?«
    Philippe starrte sie einen Augenblick irritiert an, bevor er den Kopf schüttelte. Tatsächlich hatte er überlegt, ihr als seiner Verlobten ein Geschenk mitzubringen, doch ihm war nichts Passendes eingefallen. Letztendlich hatte er seine Überlegungen mit der Begründung beiseitegeschoben, dass sie ein Präsent von ihm vermutlich nicht einmal annehmen würde.
    »Kommen Sie bitte.« Er drehte sich um, vergewisserte sich aber nach einigen Schritten, ob die eigenwillige junge Frau ihm auch folgte. Gemeinsam verließen sie das Gebäude. Im Freien empfing sie eine unangenehme Eiseskälte, die Demy die Arme um ihren Oberkörper schlingen ließ.
    »Gleich rechts von Ihnen«, flüsterte Philippe und deutete mit einer Kopfbewegung zu der zusammengekauerten Gestalt. Er beobachtete, wie Demy sich ungeachtet ihres guten Kleides neben Grete setzte, den Arm um sie legte und über einen langen Zeitraum leise mit ihr sprach. Schließlich erhoben sie sich, und Demy öffnete für Grete die Tür. Auf der Schwelle drehte die junge Frau sich zu Philippe um und kam ihm sehr nahe, als sie ihm zuraunte: »Das ist das schönste Geschenk, das Sie mir machen konnten, Philippe. Ein Kind weniger, das in dieser Nacht in den Straßen Berlins verhungert oder erfriert!«
    Die Tür fiel vor ihm ins Schloss, als Demy ihrem neuesten Schützling folgte. Philippe starrte auf die Schmuckverzierungen und die vereisten Glasfenster. Sie hatte ihn das erste Mal bei seinem Vornamen genannt und dabei die französische Aussprache gewählt, die mit ihrem niederländischen Akzent einen beinahe zärtlichen Klang enthielt. Beides gefiel ihm.
    Er lächelte in die eisige Nacht hinein und folgte Demy und Grete in den Festsaal. Dort beobachtete er, wie Demy, den Arm um die verschüchterte Grete gelegt, Henny energisch zu ihrer Familie zurückschickte und allein mit dem Findling in den Seitenflügel verschwand. Eigentlich wollte er ihnen folgen, doch Hannes und seine Familie entdeckten ihn und hielten ihn auf, anschließend nahm Maria ihn in Beschlag. Er versprach der Haushälterin, ihren herrlich duftenden Kartoffelauflauf zu probieren, sobald er aus dem Seitenflügel zurück war. Maria, der man die schmalen Essensrationen ansah, entließ ihn, und er betrat den Anbau.
    Eine wütende männliche Stimme ließ ihn aufhorchen. Sie war unschwer dem Kutscher Bruno zuzuordnen, allerdings fragte Philippe sich, wen dieser so lautstark der Verschwendung und der Herrschsucht bezichtigte. Er näherte sich der Küche und entdeckte dort Grete, die ängstlich in einer Ecke kauerte. Vor ihr stand Demy wie ein Racheengel mit rotem Gesicht und energisch in die Hüfte gestemmten Händen. Sie versuchte offensichtlich dem Kutscher klarzumachen, dass er ohne die landwirtschaftlichen Bemühungen von Maria, Henny und ihrer Wenigkeit überhaupt keinen Bissen Essen mehr zwischen den Zähnen hätte.
    »Verstehen Sie denn nicht? Seit wir verschenken, bekommen wir umso mehr geschenkt. Zwei reiche Ernten hintereinander auf unseren kleinen und nur von Laien bewirtschafteten Anbauflächen kommen einem Wunder gleich. Gott wird auch dieses Kind durchfüttern und …«
    »Halten Sie doch endlich den Mund!«, brüllte Bruno die junge Frau an. »Ich würde ja Herrn Hans auf Sie ansetzen, wenn ich nicht wüsste, dass das nichts bringt. Vielleicht ist der junge Herr Albert Manns genug, Sie und Ihre Brut aus dem Haus zu schmeißen!«
    »Sie könnten es mit Joseph versuchen, Bruno! Er hat sicher nichts dagegen, die van Campens zu verjagen. Aber der hat sich mit Müh und Not zur Beerdigung seiner Frau eingefunden und ist seitdem wieder untergetaucht«, funkelte Demy den Kutscher wütend an.
    »Ich lasse nicht zu, dass Sie noch länger Ihr Unwesen in diesem Haus treiben und alles zerstören, was Generationen der Meindorffs …«
    »Und ich

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