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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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auszurichten.
    Die Energie schien sich in den Firinzellen aufzubauen und Nylan spürte die heraufbrechende Energie, ein Stoß, der viel stärker war, als ihn die Zellen hätten erzeugen können, und er spürte die unsichtbaren Hände eines Weißen Magiers, der suchte, tastete und stieß.
    Der Ingenieur konzentrierte sich, ignorierte die sich nähernden Hufschläge, ignorierte das Chaos, das hinter ihm in den Zellen ausbrach, konzentrierte sich nur noch darauf, die Energie und die Ordnung in eine extrem dünne, scharfe Nadel zu verwandeln.
    Die weißen Schilde pulsierten, die Nadel wurde aufgehalten.
    Nylan konzentrierte sich stärker und die schwarze Nadel drang ein Stück weit in die rotweißen Schilde ein und wurde schmaler, immer schmaler. Nylan presste all die Energie der Firinzellen in diese Nadel hinein, trieb sie tiefer, hämmerte sie hinein, wie ein Schmied einen dünnen Meißel ins Metall treiben würde, suchte und tastete unablässig nach Schwachstellen.
    Seine Augen brannten, sein Kopf fühlte sich an wie der Amboss, den er benutzte, als würde jeder Stoß mit dem Laser, verstärkt durch die Chaos-Energie der Weißen Magier, zu ihm zurückgeworfen. Verkrampft hielten seine Finger den Laser fest, als liefe ein elektrischer Strom durch seine Hände in die Waffe.
    Immer und immer wieder hämmerte Nylan die Nadel gegen die rotweißen Schilde, gab mehr und mehr Energie in die Stöße, mehr und mehr Chaos, mehr und mehr Zerstörung, kämpfte gegen den Rückprall des Chaos an, gegen die feurigen Linien, die sich anfühlten, als würden die Weißen Magier seinen Geist und seinen Körper mit brennenden Peitschen schlagen.
    Die Schilde der Weißen Magier zitterten und Nylan nahm sich jedes Quäntchen Energie, das er bekommen konnte, ob chaotisch oder nicht, und glättete es zu einem wuchtigen Energiestoß, der hart auf die Schilde der sich verzweifelt wehrenden Magier aus Lornth prallte.
    Etwas muss nachgeben … eine Seite … muss nachgeben, dachte Nylan, während er sich gegen die Barrieren stemmte, die von den Angreifern errichtet worden waren.
    Ein dumpfer Knall ertönte und Energieblitze zuckten über das Dach der Welt. Der Himmel zitterte und die Erde bebte und alle drei Magier waren in Flammen und Chaos gehüllt. Einen kleinen Augenblick lang waren der Schwarze Turm, die sich aufbäumenden Pferde, die Wächterinnen, die Bewaffneten und die Magier wie mitten in der Bewegung erstarrt – in Feuer, in Chaos und in Ordnung gehüllt.

 
CXXVI
     
    » L asst die Belagerungsmaschinen da unten stehen«, befiehlt Sillek.
    Viendros nickt und Koric, der hinter dem gallischen Kommandanten steht, schließt sich ihm an. Die Belagerungsmaschinen werden erst eingesetzt, wenn die Truppen auf dem offenen Schlachtfeld gesiegt haben. Wenn sie nicht siegen, kommen die Maschinen nicht nahe genug an den Schwarzen Turm heran, um eingesetzt zu werden. Der Galler reitet zu den Belagerungsmaschinen zurück, die mit der Nachhut eintreffen.
    Von links, aus dem Schutz der Bäume, und aus dem Felsengewirr auf der rechten Seite kommen Pfeile geflogen. Hin und wieder kann Sillek eine schlanke Gestalt sehen, die sich bergauf zurückzieht, während seine Truppen unter zwei leicht unterschiedlich getönten purpurnen Bannern weiter vorstoßen. Die Lanzenreiter bewegen sich beinahe in Kreisen und nehmen immer wieder abrupte Richtungswechsel vor, damit die Bogenschützen der Engel nicht vorhersehen können, wo die Berittenen als Nächstes auftauchen werden.
    Die Fußsoldaten haben die kleinen Schilde gehoben und viele Pfeile bleiben stecken oder prallen ab. Eine ganze Reihe durchschlägt jedoch Rüstungen und Körper, mehrere Dutzend Soldaten bleiben reglos liegen, wie es überall auf den letzten Meilen der Fall war.
    »Bleibt in Bewegung«, befiehlt Sillek. Als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung sieht, dreht er sich rasch um. Ein Trupp Engel reitet schnell auf die vordersten Lanzenreiter los. Noch bevor er richtig verstanden hat, was vor sich gegangen ist, sind die Engel schon wieder oben am Hügel zwischen dichten Tannen verschwunden.
    Jetzt sieht er vier oder fünf reiterlose Pferde, der Vorstoß ist eine Spur langsamer geworden.
    »Schickt ihnen einen Trupp hinterher«, befiehlt Sillek.
    Koric sieht ihn verwirrt an.
    »Sie werden es wieder tun. Nach dem nächsten schnellen Angriff schickst du ihnen die doppelte Anzahl Reiter hinterher.«
    »Aber, Ser …«
    »Ich weiß. Die meisten werden getötet werden. Aber wenn wir zulassen, dass sie

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