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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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wollten, aber trotzdem ständig in der Nähe blieben, als hofften sie, unsere Körperchemie könnte einer passenden Evolution unterzogen werden.
    Für die K'cenhowten war dies vermutlich das malerischste Fleckchen auf dem ganzen Planeten gewesen. Ihr Verlust war nicht unser Gewinn.
    Wir landeten direkt am Ufer, wo gerade noch genug Wasser war, dass man den Schlamm als feucht bezeichnen konnte, und trotteten durch den Dreck, bis wir die Plattform erreicht hatten, wo wir von den Medizinern der menschlichen und der riirgaanischen Delegation in Empfang genommen wurden. Einer, ein kleiner Mann mit runden Schultern und Wangen, aufgeplustert wie Klammerzeichen, ging direkt auf mich zu und fragte: »Counselor Andrea Cort?«
    Unterstützt von Oscin brachte ich ein Nicken zustande.
    »Piers Stegner. Ich leite das medizinische Team vor Ort. Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass, obwohl man Sie befragen muss, niemand Sie belästigen wird, ehe Sie sich frisch gemacht haben, untersucht, behandelt und verpflegt wurden und sich ausruhen konnten.«
    »Danke«, sagte Oscin.
    »Wir haben keine Einzelquartiere. Wir haben Lagerregale gepolstert, um sie als Betten zu nutzen, aber ich denke, Sie werden zurechtkommen. Wenn Sie mir folgen ...«
    »Einen Moment«, sagte Pakh Valinia hinter uns.
    Sie trat zwischen uns, berührte mein Kinn mit zwei Fingerspitzen und zwang mich, aufzublicken und ihr in die Augen zu sehen - zwei strahlende Punkte, die ihr Gesicht aufleuchten ließen, das seinerseits sehr viel sauberer aussah, nachdem wir uns die Zeit, in der wir in den Menschenzähnen auf Roykos Rückkehr gewartet hatten, damit vertrieben hatten, uns den Dreck runterzuschrubben. Der Dreck war fort, aber ihre Poren waren immer noch schwarz und ihre Haare das reinste Rattennest.
    »Ich weiß, dass Sie unter Schock stehen, und ich habe begriffen, dass Sie mir nicht erzählen werden, was da unten passiert ist. Ich weiß nicht, ob ich Sie dafür hassen soll. Aber ich weiß, dass ich Ihnen dankbar sein sollte, weil Sie mir am Ende das Leben gerettet haben.«
    »Schon gut«, brachte ich krächzend hervor.
    »Ich habe Ihnen nicht gedankt. Und ich werde es auch nicht tun. Ich weiß, Sie sind viel zu egozentrisch, als dass das einen Unterschied machen würde.«
    Ich brauchte einen Moment, um mir zu überlegen, wie ich darauf reagieren sollte. »In Ordnung.«
    »Aber ich habe andere Menschen erlebt, die so waren, wie Sie es jetzt sind ... und ich muss Ihnen sagen, dass Sie dieses Mal nicht wieder aus ihrem Loch kommen werden, wenn Ihre Freunde Sie nicht rausziehen.« Sie ließ mein Kinn los. »Viel Glück, Counselor.«
    Sie wartete keine Antwort ab, sondern ließ sich in die Kuppel der K'cenhowten führen.
    Das war das letzte gehaltvolle Gespräch zwischen ihr und mir, obwohl ich ihr in den folgenden Tagen einige Male begegnete, während sie damit beschäftigt war, ihre eigene Wiederherstellung voranzutreiben, um sich denen anzuschließen, die sich um die Verwundeten kümmerten. Sie zeigte trotz der Hölle, die wir hinter uns hatten, keine Anzeichen irgendwelcher anhaltender Nachwirkungen. Vielleicht war sie eine dieser Personen, die einfach alles abschütteln konnten, sobald sie sich der nächsten Sache zuwandten. Sollte es so sein, dann hoffe ich, es wird noch lange Zeit immer wieder neue Dinge geben, die auf sie zukommen, denn wer über diese Eigenschaft verfügt, neigt auch dazu, zusammenzuklappen, sobald die Krise vorbei ist.
    Was Fox betrifft, so hatte sie keine letzten Worte für mich, als sich unsere Wege für einige Zeit trennten, aber sie maß mich mit einem strengen Blick, der mich daran erinnern sollte, dass wir noch nicht miteinander fertig waren. Ich wusste es und konnte ihr nicht ins Gesicht sehen. Ich war nicht annähernd bereit.
 
    Einer der besonderen Vorzüge davon, in der K'cenhowten-Botschaft untergebracht zu sein und nicht in, sagen wir, der der Tchi, war - abgesehen davon, dass wir uns nicht mit Tchi herumschlagen mussten - eine Macke im Organismus der K'cenhowten, die regelmäßige, ausgiebige Bäder in heißem Wasser zur Gesunderhaltung des Exoskeletts erforderte. Die pulsierenden Ultraschalleinrichtungen, die so viele von uns, die in orbitalen Habitaten aufgewachsen waren, überwiegend zur Körperpflege nutzen mussten, war nichts für sie. Sie hatten Duschen. Gemeinschaftsduschen, aber Duschen.
    Ich regulierte die Temperatur so, dass sie kurz vor der Schmerzgrenze lag, stellte mich beinahe eine Stunde lang unter die

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