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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Klirrende Kälte stieg von den Fußknöcheln bis in
seine Brust.
    Rani Mahay hatte das Gefühl, als würde Eiswasser durch
seine Adern fließen. Etwas, was er nie zuvor erlebt hatte,
ereignete sich.
    Er erstarrte zu Stein!
    Sein Hirn war vollkommen klar, und er begriff die ungeschminkte,
grausame Wahrheit.
    Apokalypta, die »ewige Unhellbringerin«, in deren
Machtbereich der Inder und Arson, der Mann mit der Silberhaut,
eingedrungen waren, hatte ihre Nähe registriert und erkannt,
daß von diesen beiden mutigen Männern eine Gefahr
ausging.
    Die blutsreine Dämonin setzte sofort ihre magischen
Kräfte ein, um Rani und Arson an allem zu hindern, was ihre
Pläne hätte zu Fall bringen können.
    Ihre Absicht war es, ihren größten Widersacher in
dieser Zeit, nämlich Kaphoon, durch jenen Mann ausschalten zu
lassen, der als Björn Hellmark in einem späteren
Jahrtausend wiedergeboren werden sollte.
    Durch einen klugen Schachzug war es ihr gelungen, Hellmark in
ihren Palast, in diese ferne Zeit Xantilons, zu locken, ihn durch
magisch-hypnotische Kräfte zu beeinflussen und dazu zu bringen,
daß er nicht von ihrer Seite wich und in ihr das Glück
seines Lebens sah. Björn Hellmark war bereit, alles für
diese Frau zu bieten. Sogar - sein Leben…
    Rani versuchte, seinen Kopf zur Seite zu drehen. Das Gefühl
der Kälte und Steifheit hatte innerhalb weniger Sekunden seinen
ganzen Körper ergriffen. Mit ungeheurer Willenskraft brachte er
es gerade noch fertig, den Kopf so weit zu drehen, daß er aus
den Augenwinkeln heraus seinen Begleiter Arson sehen konnte.
    Arson erging es nicht besser als ihm. Der Freund aus der Zukunft,
der Mann mit der Silberhaut, stand eine gute Armlänge von ihm
entfernt auf der anderen Seite des Vorhangs neben dem großen
Fenster, das auf den Balkon führte, von dem aus man einen Blick
über die Weite der hügeligen, trüben Landschaft hatte,
die sich bis zum Horizont erstreckte.
    Es war eine unwirkliche, fremdartige Welt, die Mahay durch das
Fenster wahrnahm.
    Dort unten hatte sich vorhin ein schwerer, ungleicher Kampf
abgespielt zwischen tausenden von mutigen Rebellen, die, mit
einfachsten Waffen versehen, versucht hatten, den Palast der
Dämonin Apokalypta zu stürmen.
    Durch einen wahren Giganten, durch Apokalypta selbst, waren sie
daran gehindert worden.
    Apokalypta war als Kriegsherrin auf einer riesigen Echse, in eine
eiserne Rüstung gekleidet, auf dem Gelände vor der Burg
aufgetaucht und hatte die Ankömmlinge durch ihr Auftauchen so in
Panik versetzt, daß die in hellen Scharen davonliefen.
    Viele Tote lagen noch jetzt auf dem Schlachtfeld.
    »Arson…«, entrann es Rani Mahays Lippen wie ein
Hauch. Es war erstaunlich, daß der zu Stein werdende Inder noch
jetzt die Kraft fand, diese Worte herauszupressen. »Vorhin…
Kaphoon… er hat doch etwas… gesagt… als die Gigantin
auftauchte…«
    Mahay atmete flach. Jedes Wort wurde ihm zur Qual. Man sah dem
Inder förmlich an, wie er sich bemühte, sich zu sammeln. In
den Augen spiegelte sich der Ausdruck der Angst. Mahay versuchte
seine Kräfte gegen die Macht aufzubieten, die ihn hier ketten
wollte. Er wollte nicht glauben, daß es seiner Widersacherin so
einfach gelang, sie hier festzuhalten, ohne auch nur Hand an sie zu
legen.
    Blitzschnell rasten vor seinem geistigen Auge noch mal jene Szenen
vorüber, die er in den letzten Minuten erlebt hatte, er
versuchte sich alles ins Gedächtnis zurückzurufen, was er
gehört hatte.
    »Er stellte es… als eine Erscheinung… hin«,
vernahm er wie aus einer weiten Ferne die Erwiderung seines
Begleiters Arson. »Aber Kaphoon muß sich getäuscht
haben… noch jetzt liegen doch die Toten… auf dem…
Schlachtfeld…«
    Rani nickte.
    Ja, das war unübersehbar.
    Es gelang ihm gerade noch mit einem kurzen, scharfen Ruck seinen
Kopf so weit zu drehen, daß er einen Blick über die
geschwungene Balkonbrüstung erhaschte. Dort hinten am Horizont
zeigten sich die schemenhaften Umrisse einer bizarren, grotesken
Stadt.
    Verschwommen, hinter diffusen Nebeln, erkannte er die
lanzenförmigen Türme, die dicht standen und steil und hoch
in einen sich zu Wolken ballenden Himmel ragten, der sich unwirklich
und aufquellend über dieser Stadt zeigte.
    Die einzelnen Säulen und Türme waren durch verschlungene
und gewundene Brücken und Straßen miteinander verbunden,
als würde der ganze Komplex aus einem einzigen Stück
bestehen.
    Es schien, als könne eine einzelne Straße oder ein
einzelner Turm gar nicht stehen

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