Styling deluxe / Roman
unterrichtet, was passiert ist?«, fragte sie besorgt. »Sie glaubt schließlich, sie würde im Fernsehen sein. Sie hat es ihrer Familie, ihren Freundinnen, ihrer kleinen Tochter angekündigt … Sie sprudelte regelrecht über vor Begeisterung, als wir gegangen sind. Wie sollen wir ihr beibringen, dass die Episode fallengelassen wird?« Annie musste es wissen. »Sie kriegt doch nicht etwa einfach einen Brief oder einen unterkühlten Anruf von Nikki, oder?«
Bob zuckte die Achseln. »Ich glaube, du machst dir einfach ein bisschen zu viele Gedanken«, meinte er. »Vergiss sie einfach! Irgendjemand wird das schon erledigen. Lass es!«
»Ja«, stimmte Svetlana ihm zu, »hast du schon genug Ärger.«
»Aber es wird sie am Boden zerstören!«, protestierte Annie. »Restlos. Und das nach all der Arbeit, nachdem wir sie so phantastisch rausgebracht haben!«
»Du«, korrigierte Bob, »du hast das gemacht, ich habe nur gefilmt. Ich will dir ein Kompliment machen, Annie, also schau nicht so besorgt drein.«
»Kannst du nicht ein bisschen von deinem Filmmaterial auswählen?«, fragte Annie. »Besonders die Szenen beim Friseur, als sie toll frisiert war und so hinreißend aussah. Könntest du ihr nicht eine DVD davon zusammenstellen? Dann hätte sie doch wenigstens etwas«, bat Annie. »Ich ertrage die Vorstellung nicht, wie sie zu Hause mit ihrer kleinen Tochter sitzt und denkt, wir hätten sie fallengelassen, weil sie sich uns gegenüber geoutet hat. Und das wird sie denken, seid doch mal ehrlich«, zischte Annie, »denn es ist die Wahrheit!«
»Ich schau mal, was ich übers Wochenende zustande bringe«, gab Bob nach. »Ich sehe mir das Filmmaterial an und stelle eine DVD für sie zusammen, die du ihr dann schenken kannst. Okay. Annie, die Glucke«, fügte er hinzu.
»Danke. Herzlichen Dank!« Annie drückte seinen Arm. »Ich habe ihre Handynummer, ich werde ihr Bescheid sagen.«
»Pass auf!«, warnte Bob. »Pass auf, dass Nikki Zeit hatte, sie zu informieren, sonst bist du diejenige, die die Nachrichten überbringt, und dadurch könntest du in noch größere Schwierigkeiten geraten.«
An Bobs Gesicht vorbei sah Annie Miss Marlise viel näher als erwartet bei ihnen stehen. So nahe, dass ihr unbehaglich wurde. Aber sie konnte das Gespräch doch nicht belauscht haben … oder?
[home]
20.
Ed zu Hause:
Blauer Baumwollpullover (Gap-Ausverkauf)
Weißes Rugbyshirt (Schuluniform-Ausverkauf)
Zerfetzte Jeans (uralte Levi’s)
Bloße Füße
Geschätzte Gesamtkosten: 55 £
»Willst du deine Fußfolterinstrumente ausziehen?«
E s war spät, als Bob Annie nach zwei Tagen Filmaufnahmen in Birmingham vor ihrem Haus absetzte. Doch im Wohnzimmer brannte immer noch Licht, denn Ed hatte versprochen, auf sie zu warten.
Owen schlief sicher schon, und Lana übernachtete bei Greta, doch Ed war da, um sie zu Hause willkommen zu heißen.
Als er das Motorengeräusch auf der Straße hörte, öffnete er die Haustür und ging Annie entgegen. Er begrüßte Bob und hob Annies Gepäck aus dem Kofferraum.
»Schön, dass du wieder hier bist«, sagte Ed, zurück im Haus. »Kuschle dich aufs Sofa, und ich mach dir Tee und Toast, wenn du möchtest.«
»Ja, das möchte ich sehr gern«, erwiderte Annie.
»Gut, aber es gibt nur eine Scheibe, und ich streiche nur sehr, sehr dünn Butter drauf, denn ich weiß ja Bescheid über den ewigen Kampf gegen die Pfunde, den ihr Promis auszufechten habt«, konnte er nicht widerstehen, sie aufzuziehen.
»Ach, keine Sorge! Ich weiß nicht, ob sie mich jemals wieder vor die Kamera treten lassen. Ich bin degradiert worden und muss zurzeit wohl die Garderobiere spielen.«
»Oje«, bedauerte Ed sie, als sie sich aufs Sofa legte, »so schlimm?«
»Im Moment, ja.«
»Aber es geht vorbei … oder?«
»Vielleicht … Ich hoffe es … Ich hoffe, dass es nicht mehr so schlimm aussieht, wenn wir alle ein schönes Wochenende zu Hause hatten und ein bisschen ausgeruhter sind.«
»Willst du deine Fußfolterinstrumente ausziehen?« Ed deutete auf Annies High Heels. »Ich könnte dich ein bisschen massieren.«
»Ja, das wäre sehr nett«, musste sie zugeben, »aber könntest du vorher noch Tee und Toast besorgen? Bitte!«, schmeichelte sie. »Du bist ein sehr, sehr lieber Mensch.«
»Ich weiß«, gab er zurück. »Und dabei hast du mich noch nicht einmal gefragt, wie es mir ergangen ist.«
»Nein«, gab sie zu. »Wie ist es dir ergangen, Liebster?«
»Jemand ist in der Jahrgangsstufe sechs in Geige
Weitere Kostenlose Bücher