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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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so schlecht ist der Wein doch nicht?«
    Sie blickte auf und sah den Barmann, einen breiten Kerl mit rasiertem Schädel in schwarzem Polohemd, neben ihrem Tisch stehen.
    Sie lächelte trotz allem.
    »Nein«, erwiderte sie, »ich glaube, ich möchte noch ein Glas.«
    »Noch ein Schlückchen Charrrdonnay für die Dame, kommt sofort. Sehe ich das richtig? Der Kerl kommt nicht wieder?«, fragte der Barkeeper. Er nahm die zwei leeren Gläser vom Tisch und zwinkerte Annie zu. »Sei froh, dass du ihn los bist! Andere Mütter haben auch schöne Söhne.«
    »Genau«, stimmte Annie zu, nicht unbedingt erpicht darauf, gerade jetzt dem Barkeeper ihr Herz auszuschütten.
    Das Handy in ihrer Tasche piepste.
    »Siehst du!«, er zwinkerte ihr noch einmal zu. »Bei einer hübschen Frau wie dir klopft natürlich gleich schon der Nächste an.«
    Sie zückte das Handy und las die SMS . »Wo bist du?«, fragte Bob.
    »In Bar ggüber Hotel, gefeuert«, schrieb sie zurück, überzeugt, darauf eine tolle Reaktion zu erhalten.
    Sekunden später erschien »Komme« auf ihrem Display.
    Na gut, dann mussten die Anrufe bei Ed und Connor eben noch ein bisschen warten.
    Minuten später erschien Bob, zu Annies Überraschung mit Svetlana im Schlepptau.
    »Annah! Das ist schrecklich!«, sprudelte sie heraus, kaum dass sie Annie erblickt hatte. »Schrecklich! Schrecklich! Geh ich auf der Stelle zu Finn und sag ihm, mache ich nicht mehr mit bei dieser dummen Show, wenn du nicht dabei bist!«
    Was äußerst rührend war. Es war tatsächlich sehr lieb.
    »Ich glaube nicht, dass das etwas nützt«, meinte Annie. »Er hat kein Geld. Er versucht eben zu sparen, wo er kann.«
    »Er hat meinen Tagessatz gekürzt«, ergänzte Bob niedergeschlagen.
    »Es ist schrecklich«, wiederholte Svetlana.
    »Er hat mir nicht mal ein Zimmer im Hotel gebucht. Ich muss mit der Bahn zurückfahren, vorausgesetzt, mein Ticket ist gültig.«
    »Es ist ein APEX , da wirst du zuzahlen müssen«, warnte Bob sie.
    »Nein, nein, Annah!« Svetlana schüttelte energisch den Kopf. »Kauf ich dir Hotelzimmer. Jetzt du trinkst was mit uns, dann du ruhst dich aus und fährst mit Zug morgen.«
    Annie lehnte ihren Kopf für eine Sekunde dankbar an Svetlanas in Yves St. Laurent gekleidete Schulter.
    »Arme Annah!«, tröstete Svetlana, ließ den Verschluss ihrer Python-Clutch klicken und entnahm ihr eine Platin-Amex-Karte.
    Damit wedelnd winkte sie den Barmann heran.
    »Champagner auf Eis!«, wies sie ihn an.
     
    Annie war mehr als ein bisschen mitgenommen, als sie schließlich ihr Zimmer aufsuchte und zu Hause anrief.
    »Hallo, Schätschchen!«, lallte sie, als sie Eds Stimme am anderen Ende der Leitung hörte.
    »Hallo? Bist du das?«, fragte er und fügte hinzu: »Lässt dort oben im Fernsehland die Puppen tanzen, wie?«
    »Nein, überhaupt nicht, bin gefeuert«, entgegnete sie unumwunden.
    »Gefeuert?«, wiederholte Ed. »Gefeuert?!« Dann sagte er zu ihrer Verwunderung: »Annie, Momentchen bitte!« Damit legte er offenbar den Hörer zur Seite.
    »Ed?«, fragte Annie. » ED ! Ich bin gefeuert!«, sagte sie jetzt entschieden lauter.
    Dann lauschte sie. – Hörte sie da ein Bellen im Hintergrund?
    »Hi!« Ed war zurück.
    »Was bellt denn da?«, wollte sie wissen.
    »Hm … ja. Irgendein Hund da draußen«, kam seine Antwort. »Gefeuert?«, wiederholte er. »Ist das dein Ernst? Mach bitte keine Witze! Du bist gefeuert?«
    »Ich bin keine Wonder Woman mehr«, erklärte Annie und musste kichern.
    »Aber du hast doch einen Vertrag?«, fragte Ed.
    »Ja, aber der ist anscheinend nicht gut. Nicht wasserdicht wie der von Miss Marlise. Wie’s aussieht.«
    »Du liebe Zeit …«, setzte Ed an, doch dann war sie sicher, gehört zu haben, wie er flüsterte: »Sitz!«
    »Sitz?«, imitierte sie ihn.
    Doch das überging er und erkundigte sich besorgt: »Geht’s dir gut? Wo bist du untergekommen? Ist jemand bei dir?«
    »Ich bin im Hotel, mir geht’s gut. Ich liebe dich«, verkündete sie und beschloss auf der Stelle, alles zu Mango zurückzubringen und Ed zum Geburtstags Hubschrauberflugstunden zu schenken.
    »Ja, ja, ich liebe dich auch«, erwiderte er, »aber warum ich jetzt den Babysitter für einen Teenie spielen muss, der nichts anderes im Sinn hat, als mit einem zweiundzwanzigjährigen Supermodel durch die Clubs zu ziehen, weiß ich nicht.«
    »Oh Gott! Ist alles in Ordnung mit Lana? Ich muss nach Hause!«, rief Annie.
    »Ihr geht’s gut, sie sitzt in ihrem Zimmer und paukt. Elena ist allein

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