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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Angelegenheiten treffen, und von meinem Vater will ich gar nicht erst anfangen.«
    »Aber warum nicht?«
    Bevor er ihr antworten konnte, verstummte er vor Schreck. Er hatte einen großen, schwarzhaarigen jungen Mann erblickt, an dessen Arm eine kurvenreiche Asiatin hing. Mit seinen gemeißelt wirkenden Wangenknochen, auf denen immer der perfekte Drei-Tage-Bart spross, wäre er der perfekte Typ für eine Plakatwand gewesen.
    Kevin fragte sich, was Luke auf dieser Party zu suchen hatte. Er konnte unmöglich zulassen, dass Erica ausgerechnet ihrem Exfreund begegnete. Gerade wollte er sie in einen anderen Raum ziehen, als sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Sie sah Luke, wie er das Mädchen schmalzig küsste. Als Luke sie erkannte, steuerte er direkt auf sie zu.
    »Na, das ist aber peinlich«, begrüßte er sie locker.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Erica.
    »Sun ist eingeladen. Anscheinend kennt sie den Veranstalter der Party.« Er sprach ohne eine Spur von Zerknirschung. »Kompliment, du siehst wunderbar aus heute Abend.« Er nickte Kevin kurz zu.
    Erica und Luke liefen sich manchmal bei der Arbeit über den Weg, aber Kevin war überzeugt, dass dies ihre erste Begegnung außerhalb des Krankenhauses war. Dass Luke mit einem neuen Mädchen aufkreuzte, überraschte ihn nicht.
    Er wandte sich ihm zu: »Wie wär’s mit einer anderen Party?«
    »Keine Sorge, Kev. Wir ziehen gleich Leine.« Kevin hasste es, Kev genannt zu werden.
    »Merkst du nicht, dass du uncool bist?«
    Luke nahm sich noch einen Drink und zuckte mit den Schultern. »Musste ja mal passieren. Warum es nicht jetzt hinter sich bringen?«
    »Ich wollte sowieso aufbrechen, Kevin«, kam es von Erica.
    »Na, dann bis bald, Süße«, sagte Luke lächelnd und verließ die Küche.
    »Tut mir leid, ich wusste nicht, dass er hier aufkreuzen würde.«
    »Ist nicht dein Fehler, aber ich bleibe nicht. Es ist mir zu … Ich habe im Augenblick keine Lust dazu.«
    »Bist du sicher? Er geht bestimmt bald.«
    »Ich rufe dich morgen an. Vielleicht können wir zusammen Mittag essen.«
    Kevin nickte verständnisvoll. »Soll ich dich nach draußen bringen?«
    Erica schüttelte den Kopf. »Lieb gemeint.« Sie umarmte ihn kurz. »Danke, dass du für mich eingetreten bist.« Nigel kam zum Fass zurück.
    »Wo ist Erica?«
    »Sie ist nach Hause.«
    Nigel runzelte die Stirn. »Schon? Ist alles in Butter?«
    »Nein. Schlimmer könnte es gar nicht sein.«
    Kevin stürzte sein Bier hinunter und hielt Nigel das leere Glas hin: »Und nun halt die Klappe und schenk mir noch eins ein.«

VIER
    »So ein Scheißkerl!« Clayton Tarnwell drückte auf den Knopf der Sprechanlage seiner Limousine. »Hol Senders ans Telefon. Sofort«, befahl er mit dröhnender Stimme seinem Privatsekretär auf dem Beifahrersitz hinter der undurchsichtigen Scheibe.
    »Sir, Senders ist noch mit seiner Familie beim Camping im Yosemite Park. Er ist bis morgen Abend nicht zu erreichen.«
    Tarnwell sah ein Schild »Willkommen in Houston« vorbeihuschen. Es war sieben Uhr morgens, und auf der Straße zum Flughafen herrschte wenig Verkehr.
    »Hat er sein Satellitentelefon nicht dabei?«
    »Es liegt im Büro.«
    Herr im Himmel, ging es Tarnwell durch den Kopf, ich bin komplett von Schwachsinnigen umgeben. Erst die Sache mit Stein und nun das.
    »Wann macht ZurBank auf?«
    »Um halb drei am Montagmorgen, Houstoner Zeit.«
    »Dann ruf bei dem Idioten an und hinterlass die Nachricht, er kann sich einen Strick kaufen, wenn er Montagfrüh nicht um halb drei im Büro ist.«
    »Ja, Sir. Brauchen Sie die Gulfstream am Dienstag?«
    »Nein. Stornieren Sie den Flug. Murphy soll nach Wyoming fliegen. Ich muss am Dienstag in D.C. an einem Treffen mit Vertretern der National Mining Association teilnehmen. Gib aber Bescheid, dass wir am Mittwochabend um acht fliegen. Besorge einen anderen Piloten. Bei der letzten Landung ist mir beinahe eine Füllung aus den Zähnen gefallen.«
    Clayton Tarnwell war der Firmenchef von Tarnwell Mining and Chemical und verbrachte sehr viel Zeit in Washington. Zu Geld war er gekommen, weil er geschickt gewisse Gesetzeslücken auszunutzen verstand. Er erwarb Land von der Regierung zu lächerlichen Preisen, baute alle wertvollen Metalle ab und halste die Entsorgung des Abraums dem Steuerzahler auf.
    Vor Kurzem hatte er in chemische Firmen investiert, um die Rohstoffe, die er abbaute, in eigenen Betrieben weiterverarbeiten zu können. Das Maximum aus seinen Investitionen herausholen konnte er nur dann,

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