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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Haus gemacht? Es lief vermutlich alles wie geplant?«
    »Es sollte so aussehen, als hätte eine Zigarette den Brand ausgelöst. Ich habe die Zündflamme im Gasofen gelöscht, das Gas aber weiter ausströmen lassen. Laut den ersten Polizeiberichten liegt alles in Schutt und Asche. Die beiden Leichen sind völlig verkohlt. Die Polizei hat sie bis jetzt nicht identifizieren können.«
    »Glaubst du, Wards Schusswunde bleibt unentdeckt?«
    »Mit Sicherheit während der ganzen nächsten Woche. Wir haben Glück. Durch die Explosion in der Raffinerie kann sich der Leichenbeschauer vor Toten kaum retten. Bevor die nicht alle identifiziert sind, ist an Wards Autopsie nicht zu denken. Vielleicht kommen die wahren Ereignisse nie ans Licht, weil die beiden zu unkenntlich sind.«
    »Es ist sowieso egal. Zu mir lässt sich keine Verbindung herstellen. Wenigstens haben wir das Laborbuch.«
    »Kurz bevor er handgreiflich wurde, erwähnte Ward etwas von einem Video. Außerdem sagte er, Sie seien nicht im Besitz des richtigen Laborbuchs.«
    Tarnwell wedelte lässig mit der Hand. »Reiner Bluff. Hätte ich an seiner Stelle auch gesagt. Mach dir keine Sorgen. Adamas müsste schon im Entstehen sein. Und die Anwälte kümmern sich seit gestern um die Patentrechte.«
    Tarnwell zeigte lächelnd seine perfekten Zähne. Dann lehnte er den Kopf zurück und schloss die Augen. Seine langen Beine lagen auf dem Sitz neben seinem Sicherheitschef.
    Lobec räusperte sich. »Es gibt noch etwas.«
    Tarnwell rührte sich nicht, er bewegte nur seine Lippen: »Dann kümmere dich darum.«
    »Das habe ich vor. Doch Sie sollten Bescheid wissen. Ward scheint eine E-Mail abgeschickt zu haben, bevor wir zu ihm kamen.«
    Tarnwell setzte sich mit einem Ruck aufrecht hin.
    »Weißt du, an wen?«
    »Sie ging an einen N. Kevin Hamilton.«
    »Wer ist das?«
    »Wir fanden seinen Namen mehrmals in Wards Dateien. Er ist Doktorand im dritten Jahr. Bis Januar hat er für Ward gearbeitet. Wir haben natürlich sein Apartment gleich durchsucht, sobald wir mit Ward fertig waren.«
    Lobec reichte Tarnwell ein Bild.
    »Das Foto fiel mir auf. Ich habe es fotografiert.«
    Ein lächelnder, junger Mann mit dichtem braunem Haar, einem T-Shirt von der Texas A&M und Jeans stand neben einer schlanken, ebenfalls dunkelhaarigen jungen Frau in weißen Shorts.
    »Wer ist das Mädchen?«, fragte Tarnwell.
    »Das wissen wir noch nicht, kümmern uns aber darum. Ihr Vorname ist Erica. Er hatte mehrere Fotos von ihr in seinem Schreibtisch, und auf einem stand ihr Name in seiner Handschrift.«
    »Was stand in der E-Mail?«
    Lobec reichte seinem Boss einen Bogen Papier. Tarnwell fluchte leise.
    »Damit weiß er alles!«
    »Nicht alles. Wir konnten verhindern, dass Ward Ihren vollen Namen tippte.«
    »Und was soll das mit dem Schlüssel und der Masterarbeit heißen?«
    »Hornung hat die Masterarbeit von Hamiltons Computer heruntergeladen und geht sie durch, aber für den Zusammenhang mit Adamas brauchen wir Hamilton.«
    »Es klingt nicht so, als hättest du ihn schon.«
    »Gestern Abend war er nicht zu Hause. Deshalb versuchen wir jetzt, das Mädchen zu finden. Er könnte bei ihr sein. Bern beobachtet Hamiltons Wohnung, und wir haben sein Telefon angezapft. Ich wollte zu Bern, wenn wir Ihr Büro erreicht haben. Haben Sie spezielle Anweisungen für mich?«
    »Stell fest, was dieser Hamilton weiß. Ich meine, egal was. Und mach eine Videoaufnahme, wenn du ihn ausquetschst. Ich kann nicht dabei sein, will ihn aber sehen. Und dann werde ihn los.«
    »Hamilton hat vielleicht keine Ahnung.«
    Tarnwell nahm erneut einen Schluck Wasser und lehnte den Kopf wieder zurück. »Wer hat behauptet, es gehe im Leben fair zu?«

FÜNF
    Kevin blinzelte. Das Hämmern in seinem Kopf überzeugte ihn, dass er bei Bewusstsein war. Die Sonne schien zu scheinen, keine andere Lichtquelle konnte so wehtun. Halbherzig versuchte er, sich auf die andere Seite zu drehen, aber sein Magen muckte auf, und er blieb, wo er war. Seine Muskeln würden ihm wahrscheinlich sowieso nicht gehorchen.
    Er blieb eine Stunde in derselben Lage liegen, die ganze Zeit wach, sein Gehirn drei Nummern zu groß für seinen Schädel. Plötzlich kreischte im Nachbarzimmer eine Kettensäge los. Er fuhr in die Höhe, öffnete blinzelnd die Augen und sah Nigel in der Küche an der Kaffeemühle.
    Ein weiterer Blick zeigte ihm Nigels Couch. Er fragte sich, wie er seine knappen eins neunzig auf die kurze Fläche zwischen den Armlehnen hatte quetschen

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