Succubi - Gefährliches Verlangen: Erotischer SM-Thriller (German Edition)
Gleichgewicht auf Erden herstellt und behütet.
Die Haare haben sie uns abgeschoren, nur schemenhaft kann ich mich an meine roten Locken zurückerinnern, auf die ich mal sehr stolz gewesen sein muss. An die Zeit vor dem Camp kann ich mich schon beinahe nicht mehr erinnern, alles was ich weiß sind Schmerzen und eine blaue Rose, die sich in mein Gehirn gebrannt hat. Sie scheinen wie Überreste aus einem vergangenen Leben, wie ein Traum den ich mal erlebt haben muss. Ein Leben, was nicht ich gelebt habe, sondern ein anderes kleines Mädchen, das nun ein Sturmgewehr in die Hand gedrückt bekommt. Der Mann mit dem Schnauzer funkelt mich finster an und zeigt auf die Zielscheibe. Obwohl ich Angst habe, will ich nichts anders, als der Sache zu dienen und hoffe, dass die Zielscheiben irgendwann durch die bösen Menschen ersetzt werden, von denen jeden Tag die Rede ist. Auch ich will der Firma dienen. Koste es, was es wolle.
Schmerzliches Erwachen
Das Handyklingeln reißt mich aus meinem Traum.
Ich schrecke hoch, ziehe mir die Decke über meinen Körper und blicke hastig im Raum herum. Ryan ist verschwunden. Nichts zeugt mehr von seiner Anwesenheit, nur sein Duft liegt noch in der Luft und erinnert mich an jede Sekunde unserer gemeinsamen Nacht, als ob er mich damit quälen möchte. Einen Herzschlag später läuft mir eine Gänsehaut über den Rücken.
Das Messer liegt fein säuberlich auf seinem Kopfkissen. Ob er dieselben Gedanken wie ich hatte? Ob er mich auch beim Schlafen beobachtete und mit sich kämpfen musste? Mit Gewalt dränge ich meine Überlegungen beiseite. Ich lebe noch. Das zählt.
»Ja«, sage ich in das Telefon und versuche meine Stimme fest klingen zu lassen.
»Wir haben ein Problem«, entgegnet er ohne Umschweife und zieht an einer Zigarette. »Wenn man der Hydra einen Kopf abschlägt, scheint direkt ein neuer nachzuwachsen.« Er macht eine Pause, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Danach dringen nur zwei Worte durch die Leitung. »Ethan Millian.«
Irgendwo habe ich den Namen schon einmal gehört. Nur schemenhaft und langsam beginnt mein Gehirn wieder zu arbeiten.
»Der Umweltaktivist? Welches Interesse könnte die Firma haben, ihn auszuschalten?«
Stille am anderen Ende der Leitung. Ich kann vor meinem geistigen Auge praktisch sehen, wie seine Augen sich zu Schlitzen verengen und die Ader an seiner Schläfe zu pochen beginnt.
»Seit wann muss ich meine Befehle begründen?«, zischt er mit ruhiger, aber drohender Stimme. »Er ist ein Problem für die Firma und somit für die ganze Welt. Dieser Saubermann an der Spitze dieser Umweltorganisation macht uns Probleme. Glaub mir Sarah, er stellt ein nicht zu kalkulierendes Risiko dar und muss verschwinden.«
Augenblicklich habe ich das Gefühl einige Zentimeter kleiner zu werden und ziehe die Beine an meinen Körper.
Ich höre seine rasselnde Atmung und wage es nicht etwas zu entgegen, bis er einen Hustenanfall hinter sich gebracht hat.
»Allerdings wäre es hinderlich, wenn er ganz abtreten würde. Wir werden ihn noch zu gegebener Zeit brauchen. Er soll lediglich seine Reputation und Glaubwürdigkeit verlieren, damit er seinen Posten aufgibt.«
Meine Augen gehen ins Leere und ich muss einen erleichternden Seufzer unterdrücken. Früher waren es nur Waffenhändler, Bosse von Menschenhändlerringen aus Osteuropa und korrupte Politiker. Es waren einfache Aufträge, bei denen ich sogar ein wenig Genugtuung empfand. Doch genau, wie sich die Aufträge in letzter Zeit häuften, scheint nun die Grenze zwischen Gut und Böse so zu verschwimmen, dass ich sie nicht mehr ausmachen kann.
»Gibt es ein Dossier zur Zielperson?«
»Nein. Es ist ein kurzfristiger Auftrag. Kein Dossier, keine weiteren Informationen. Er hat eine Frau und zwei Kinder, scheint tatsächlich treu zu sein. Deshalb stelle ich dir auch Kitara zur Seite. Alle weiteren Informationen lasse ich dir auf dein Handy zukommen.«
Ob die Firma von meiner letzten Nacht weiß? Hunderte Gedanken schießen mir auf einmal durch den Kopf. Warum soll ich auf einmal mit einer Partnerin zusammenarbeiten. Stehe ich bereits auf der Abschussliste?
Ich kenne Kitara. Sie ist gut, verdammt gut. Die Bilder von dem kleinen Mädchen, das kaum über den Schnee im Camp hinausgucken konnte, wollen mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie war so zart und zerbrechlich. Doch aus
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