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Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)

Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)

Titel: Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarina Tyler
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nicht, dass Kitara unser kleines Gespräch melden wird, trotzdem sollte ich vorsichtiger sein. Ganz davon abgesehen muss ich ein paar Nachforschungen anstellen und sei es nur, um meine eigene Unsicherheit auszuschalten.
    Es ist weit nach Mitternacht, als ich mir ein Handtuch umwerfe und aus der Dusche steige. Doch als ich ins Wohnzimmer trete, bemerke ich, dass etwas anders ist. Wenn man jahrelang in der Ödnis verbracht hat, lernt man auf alle neuen Eindrücke erst einmal skeptisch zu reagieren. Es schärft die Sinne ungemein, wenn man nur von Schnee umgeben ist und jede falsche Bewegung Kälte, Gewalt, vielleicht sogar den Tod bedeutet.
    Mehrmals atme ich durch. Hier ist noch ein anderer Duft zugegen. Ich mache ein paar Schritte zurück und greife mir die Beretta auf dem Spülkasten. So leise wie möglich lade ich sie durch. Mit gezückter Waffe und gespannten Sinnen betrete ich das Zimmer.
    »Die Konkurrenz ist immer auf der Hut.«
    Sofort fahre ich herum. Um ein Haar hätte ich abgedrückt, doch als ich Ryan erkenne, kann ich mich gerade noch zurückhalten.
    Ein enger, schwarzer Rollkragenpullover spannt über seinen Brustkorb, die Haare hat er wild gegelt. Ruhig sitzt er auf meinem Lieblingssessel und genießt meinen Rotwein. Mit seinem spitzbübischen Lächeln funkelt er mich an und scheint keine Waffe in den Händen zu haben. Trotzdem bleibt sein Kopf in meinem Visier.
    » Was machst du hier?«, sprudelt es aus mir heraus.
    » Ich wollte dich sehen.«
    » Warum?«
    Ryan lächelt, nimmt einen Schluck und stellt das Glas schließlich auf den Beistelltisch ab.
    »Ist das so schwer zu erraten?«
    Komischerweise macht mein Herz einen Sprung, als ich ihn sehe, gleichzeitig mahnt mich mein Verstand zur Vorsicht. Erst langsam lasse ich die Waffe sinken.
    »Weißt du, was ich mich immer gefragt habe? Warum benutzt du bei deinen Aufträgen eine blaue Rose als Visitenkarte?« Anerkennend zieht er die Augenbrauen nach oben. »In unserer Firma ist dieses Symbol beinahe eine Legende. Sie nennen dich Succubi«, sagt er verschmitzt lächelnd. »Na ja, zumindest die anderen Mitarbeiter, wenn man mal einen Auftrag zusammen erledigen muss.«
    Einen Moment fühle ich mich geehrt, dann erinnere ich mich daran, dass Symbole und Visitenkarten bei den Morden umso gefährlicher sind. Aufträge lassen sich zuordnen und einfacher ermitteln. Trotzdem wollte ich es nie ablegen.
    »Keine Ahnung, die letzte Erinnerung aus meiner Kindheit«, antworte ich wahrheitsgemäß und atme tief. »Also vor dem Camp.« Ich zupfe mir das Handtuch zurecht und streiche meine nassen Haare nach hinten. »Es ist nicht richtig, dass du hier bist. Eigentlich sollte ich dir hier und jetzt ein drittes Auge verpassen. Meine Firma würde sonst was mit mir machen, wenn sie wüsste … und deine übrigens auch. Hast du keine Angst, dass du jetzt schon auf der Abschussliste stehst?«
    Er nickt, als könnte er meinen Gedanken nicht nur nachvollziehen, sogar verstehen.
    »Natürlich habe ich Angst. Sogar mehr als du denkst. Tu, was du tun musst, ich werde dich nicht daran hindern.«
    Langsam lege ich meine Waffe auf die Kommode.
    »Warum wehrst du dich nicht?«
    Sein Blick zieht zu Boden, als wäre er traurig. Als hätte er etwas verloren, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
    »Weil ich es nicht mehr will«, antwortet er lang gezogen und betont dabei jede Silbe. »Weil ich Dinge herausgefunden habe, die ich vielleicht nicht hätte herausfinden sollen.«
    Erneut dieser Blick in seinen Augen. Unsicherheit, Wehmut, Angst. Seine Emotionen liegen offen im Raum, ich kann sie sehen, riechen, ja fast spüren. Sitzt hier wirklich ein Top-Mitarbeiter der Konkurrenz vor mir?
    »Was meinst du damit?«
    Ruhig erhebt er sich und kommt auf mich zu. Seine Hände brennen, als sie meine Schultern fassen. Erst zucke ich zurück, lasse ihn schließlich gewähren.
    »Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass die Firma keine Organisation der Regierung ist. Hast du dich nie gewundert, warum die Vereinigten Staaten zwei Firmen unterhalten sollten, die sich gegenseitig bekämpfen?«
    Instinktiv schüttele ich mit dem Kopf.
    »Sie sagten, dass eure Firma feindlichen Regierungen angehört.«
    Er zischt abwertend.
    »Erst Russland, dann Osteuropa, jetzt Nordkorea. Ja, die Geschichten haben sie uns auch erzählt.« Ryan mustert mich eindringlich. »Weißt du, wenn die Mitarbeiter aus einem gewissen Alter heraus sind und sich beginnen Fragen zu stellen, dann werden sie einfach aus dem Weg geräumt.

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