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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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wieder in der Küche, umgeben von denselben Dingen, Gerüchen und Geräuschen wie beim letzten Mal. Meine Hände im Wasser. Der Duft nach Orangenseife. ‹Sweet Home Alabama.›
    Es war eine Wiederholung dessen, was ich zuvor gesehen hatte: Mein Traumselbst wusch das Geschirr ab und summte zur Musik. Es warf einen Blick hinter sich ins andere Zimmer. Dort hatte der Traum beim letzten Mal geendet. Jetzt ging er weiter.
    Ein kleines, etwa zwei Jahre altes Mädchen saß im Wohnzimmer auf einer Decke auf dem Fußboden, umgeben von Stofftieren und anderem Spielzeug. Mit beiden Händen hielt es eine Stoffgiraffe umklammert, die beim Schütteln rappelte. Als würde es den Blick meines Traumselbst spüren, sah das kleine Mädchen auf.
    Es war pausbäckig, hatte seinen Babyspeck noch nicht ganz verloren. Hellbraune Locken lagen ihm um den Kopf, und die haselnussbraunen Augen waren groß und eingerahmt von dunklen Wimpern. Zum Dahinschmelzen.
    Hinter ihm auf dem Sofa hatte sich Aubrey zu einer kleinen Kugel zusammengerollt. Eine weitere Katze – mit orange-braunen Flecken – lag daneben. Sie hatte ich noch nie zuvor gesehen.
    Ein entzücktes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des kleinen Mädchens aus und zauberte ein Grübchen auf eine Wange. Eine mächtige Woge aus Liebe und Freude durchlief mein Traumselbst, Gefühle, die mein zuschauendes Selbst ebenfalls spürte. Da erkannte ich – auf eine Art und Weise, die ich nicht erklären konnte, jedoch mit absoluter Sicherheit –, dass dieses Mädchen meine Tochter war.
    Ich erwachte.
    Genau wie beim letzten Mal war es Morgen geworden, ohne dass die Zeit für mich verstrichen wäre. Erneut fiel Sonnenlicht durch die Fenster und Seth neben mir schlief noch immer. Ebenso wie beim letzten Mal war meine Energie dahin. Ich war absolut leer.
    Aber der Schmerz über diese fehlende Energie war nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den ich darüber verspürte, aus dem Traum gerissen worden zu sein, diese mächtigen Gefühle nicht mehr zu empfinden, die mein Traumselbst dem kleinen Mädchen gegenüber empfunden hatte. Seiner Tochter. Meiner Tochter.
    Nein, das war unmöglich, wies ich mich selbst zurecht. Sukkuben konnten keine Kinder haben. Diesen Pfad hatte ich verlassen, als ich meine Seele verkauft hatte.
    Dennoch hatte es sich so wirklich angefühlt. So intensiv. Für mich war es unmöglich, ein Kind zu bekommen, aber in diesem Traum war es meines gewesen. Zweifelsohne. Sogar jetzt spürte ich noch diesen mütterlichen Zug, und es jetzt nicht bei mir zu haben, zerriss mir das Herz.
    Und wiederum sagte ich mir, dass ich dumm sei. Träume waren keine Wirklichkeit. Deswegen waren sie… na ja, Träume. Und ich hatte größere Probleme am Hals. Wie die fehlende Energie.
    Seth neben mir rührte sich und zog unbewusst die Decken um sich, sodass ich im Freien lag. Ich riss sie zurück, und er wandte sich mir zu und öffnete schläfrig die Augen.
    «Hallo», sagte er. «Was gibt’s?»
    «Decken offenbar von dir nicht.»
    «Von dir aber auch nicht.»
    «He, ich bin die Böse, schon vergessen?»
    Wir kabbelten noch etwas weiter herum und spielten Krieg um die Bettdecke. Ich setzte ein lächelndes Gesicht auf, damit ich ihm meine Probleme nicht erklären müsste. Schließlich schlüpfte ich davon, obwohl ein Teil meiner selbst liebend gern für den restlichen Tag im Bett geblieben wäre. Träumend. Aber Seth musste schreiben und ich musste eine Spätschicht absolvieren.
    In meiner Wohnung bereitete Vincent gerade mit Yasmine das Frühstück zu. Sie begrüßten mich überschwänglich und kicherten über ein Gespräch, das vor meiner Ankunft stattgefunden hatte.
    «Möchtest du ein paar Eier?», fragte er mich und fing eine Packung Butter auf, die Yasmine gerade herüberwarf. Vermutlich hatten sie eingekauft, da ich zuvor keine Butter in meiner Küche gehabt hatte. Oder überhaupt irgendwelche Lebensmittel.
    «Nein, danke», erwiderte ich und ließ mich auf einem Hocker nieder. «Ich habe bereits gefrühstückt.»
    «Da entgeht dir was», sagte sie. «Vincent bereitet Eier zu, die so dekadent sind, dass sie ihn schnurstracks zur Hölle schicken.»
    Er stellte eine Pfanne auf den Herd, drehte am Schalter und horchte auf das Klicken, bis das Gas sich entzündet hatte. «Oh, es sind die Eier, die es bringen, hm? Beim letzten Mal hast du mir gesagt, es wäre mein Einparken.»
    Die Augen des Engels funkelten bösartig. Sie hatte das glatte schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, sodass sie

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