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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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glücklich geschätzt hätten, den Platz mit ihm tauschen zu dürfen. Ich sah von einem Gesicht zum nächsten und stellte mir dabei vor, wie sich jeder dieser Männer wohl anfühlte, wie mich jeder anders bumsen würde. Der dadurch hervorgerufene Nervenkitzel war so erregend, dass meine umherschweifenden Gedanken bald fantasierten, wie es wäre, mehr als einen gleichzeitig zu haben. Einen von hinten, einen von vorn…
    Jude packte mit einer Hand mein Haar und riss mir den Kopf zurück, während die andere Hand sich nach wie vor auf meiner Hüfte abstützte. Das grobe Manöver holte mich aus meinen Tagträumen, aber ich war jetzt so aufgegeilt, dass mir diese Aggressivität willkommen war. Er stieß heftiger zu, trieb mich schmerzhaft in den Stuhl hinein, und ich hoffte, dass er nicht umkippen würde. Die Süße seiner Lebensenergie, die in mich eindrang, baute sich weiter auf, und ich spürte seine Gedanken, die ebenfalls in mich hineinströmten. So gut, so gut, so gut.
    Und es war gut. Die Voyeure rings umher und er, der mich auf den Knien fickte, hatten meine Erregung in gewaltige Höhen getrieben. Der ganze Akt war schmutzig, aufregend und wahnsinnig geil.
    «So gut, so gut», schrie ich im Takt mit seinen Gedanken. «Nicht aufhören, nicht aufhören, nicht… oh!»
    Apropos Ironie.
    Der Trick, den ich bei Bryce oder Bruce – oder wie er auch geheißen hatte – angewendet hatte, funktionierte dieses Mal ebenfalls. Nur dass ich es eigentlich nicht gewollt hatte. Vielleicht war das Judes üblicher Stil – kurz und süß – und nicht richtig mir zu verdanken. Trotzdem war die Sache damit erledigt, und ich war nicht mal gekommen. Verdammt!
    Aber ich hatte meinen Energiekick erhalten, einen Schub wunderbares Leben, der zusammen mit seinem Orgasmus in mir explodiert war. Ekstase oder nicht, in der letzten Minute hatte er einen Stich Schuldgefühl verspürt, Reue über dieses fortwährende Verlangen, seine Frau zu betrügen. Dieses Schuldgefühl war ein zusätzlicher Bonus für mich gewesen. Sünde war etwas Subjektives, und die Schwere der Sünde lag oftmals im Auge des Betrachters. Ich hatte ihn zur Sünde verführt – was der Hölle immer gefiel und wofür ich Bonuspunkte erhielt –, und ich hatte seine moralischen Grundsätze aufgebrochen, was mir noch mehr Energie verschaffte, als ich ihm hätte stehlen können, wenn er völlig verdorben gewesen wäre. Diese Energie ließ mein Wesen wieder aufleben, lud meine Unsterblichkeit und meine Fähigkeit zum Gestaltwandel wieder auf.
    Er zog seinen Schwanz heraus. Ich erhob mich vom Stuhl und fing Jude bei der Hand auf, als er zu stolpern drohte. Ein paar Leute pfiffen und klatschen Beifall.
    Judes Gesicht zeigte Verwunderung – und Erschöpfung. Ich reichte ihm seine Hose.
    «Wow!», keuchte er. «Das war… wow!»
    «Ja», sagte ich grinsend. «Ich weiß.»
    Kapitel 6
    Erst als ich gegen zwei Uhr nachts bei Seth auftauchte, bemerkte ich, wie spät es eigentlich geworden war. Zur Abwechslung schrieb er gerade mal nicht, sondern lag auf dem Sofa und zappte durch das Nachtprogramm.
    «Hallo», sagte ich und ließ Mantel und Handtasche gleich neben der Tür fallen. Er sah auf. Der Fernsehbildschirm warf in der Dunkelheit geisterhafte Schatten über sein Gesicht. «Tut mir leid, dass es so spät geworden ist. Mir ist was dazwischen gekommen.»
    «Ja», sagte er ausdruckslos. «Das sehe ich.»
    Sogleich begriff ich, was er meinte. Die Bemerkung zeigte, wie gut er mich inzwischen kannte und wie gut er untergründige Sukkubus-Symptome erfasste. Ich war umgeben von Judes Lebensenergie. Unsterbliche hätten sie buchstäblich als Glanz wahrgenommen. Sterbliche konnten sie nicht sehen, aber sie spürten etwas wahnwitzig Verlockendes und Attraktives an mir. Normalerweise schrieben sie es meiner Schönheit zu. Seth wusste es besser. Wenn er so etwas an mir spürte, war ihm klar, was ich getan hatte.
    Es missfiel mir, dass er mich so sah, aber daran ließ sich nichts ändern. «Tut mir leid. Ist halt mein Job. Du weißt das.»
    «Ja», stimmte er zu. Was sich erschöpft anhörte – geistig erschöpft, nicht körperlich. Er richtete sich auf. «Aber hast du es heute Abend tun müssen? Ein Versuch, mich dafür zu bestrafen, dass ich dich versetzt habe?»
    Ich ließ mich im Sessel ihm gegenüber nieder. Ich glühte förmlich in Judes Energie, fühlte mich quicklebendig und hatte überhaupt keine Lust, mir durch einen Streit mit Seth die gute Laune verderben zu lassen. Insbesondere

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