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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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lügt…»
    «Dann beweise es.»
    Ich rieb mir die Augen. «Das ist absoluter Wahnsinn. Warum hasst mich Niphon dermaßen? Er hat bereits meine Seele erworben, um Gottes willen! Was will er denn noch?»
    Ich hätte irgendeine weitere klugscheißerische Bemerkung erwartet. Stattdessen bekam ich bloß Schweigen. Ich sah Hugh an. «Was? Was ist denn jetzt?» Er sah betont beiseite. «Hugh!»
    «Ich weiß es nicht, Georgina.» Er nannte mich nur selten beim Vornamen. Normalerweise war ich Schätzchen oder Süße. «Manchmal schließen wir einen Handel ab, der scheinbar wasserdicht ist, aber etwas geht daneben.»
    «Was willst du damit sagen?»
    «Als ich noch in Dallas lebte, habe ich mit einem anderen Kobold gearbeitet. Raquel. Sie hat diesen Deal mit einem Typen vermittelt, der stinksauer war, weil seine Frau ihn verließ, als er herausfand, dass er zeugungsunfähig war. Keine Kinder haben konnte.» Hugh illustrierte die Bedeutung des Ganzen, indem er hilfreich auf seinen Unterleib hinabzeigte.
    «Ich weiß, was zeugungsunfähig bedeutet, Mr. Zauberer. Mach weiter!»
    «Also hat er seine Seele unter der Bedingung verkauft, dass seine Ex-Frau auch keine Kinder haben kann. Anscheinend war er verbittert und stand auf diese poetische Sache mit der ausgleichenden Gerechtigkeit. Wollte sie mit dem bestrafen, weswegen sie ihn bestraft hatte. Also gab er seine Seele hin, und unsere Seite schenkte ihr eine Entzündung, die ihre Eileiter völlig zerstörte und ihren Uterus vernarbte. So genau weiß ich es nicht, Weiberkram.» Ich musste mich zurückhalten, um nicht die Augen zu verdrehen. Hugh mochte Unwissenheit über ‹Weiberkram› vortäuschen, aber er hatte in seinen Jahren der Verderbnis die Zeit gefunden, eine medizinische Ausbildung zu absolvieren und verstand mehr davon als ich.
    «Hart», sagte ich. «Aber passend, vom Standpunkt des Typen aus gesehen.»
    «Ja. Sollte ein abgeschlossener Handel sein, aber irgendwas ist schiefgegangen. Oder, nun ja, richtig. Ihre Eierstöcke waren noch funktionsfähig – sie produzierte Eier, selbst wenn sie kein Baby mehr austragen konnte. Sie und ihr neuer Gatte suchten eine Leihmutter. Die Gattin spendete die Eier, sie mischten einen Cocktail in der Petrischale zusammen und die Leihmutter trug das Baby aus. Bamm!»
    «Schließlich hatte die Frau ein Kind», überlegte ich. «Wow. Hölle wird von Wissenschaft geschlagen. Diese ganzen Philosophen der Aufklärung hatten Recht.»
    Hugh schnaubte höhnisch über meinen Scherz. «Es war dämlich. Jemand – und damit meine ich Raquel – hätte genauer überlegen sollen, ob er den Weg der Infektion wählen sollte, um diese Dame unfruchtbar zu machen. Raquel hat’s versaut. Der Typ war imstande, die Sache rückgängig zu machen, und gewann seine Seele auf Grund von Vertragsbruch zurück.»
    «Oh, wow!», sagte ich. «Ich wette, das ist nicht gut angekommen. Was tut Raquel heutzutage?»
    Er verzog das Gesicht. «Ich glaube, wir sind alle glücklicher, wenn wir’s nicht wissen.»
    Da stimmte ich zu. «Aber was hat das mit mir zu tun? So was kommt doch selten vor.»
    «Äh, es passiert häufiger, als du glaubst. Meistens bemerkt der Verkäufer nicht mal, dass irgendwas schiefläuft. Aber wenn der Kobold oder sonst wer von der Behörde Wind davon bekommt, setzen sie Himmel und Hölle in Bewegung – das soll kein Wortspiel sein –, um die Sache in Ordnung zu bringen.»
    «Also willst du damit sagen, dass Niphon hier ist und diesen Betrug mit Tawny durchzieht, weil etwas beim Ankauf meiner Seele danebengegangen ist?»
    Hugh spreizte beide Hände. «Ich weiß es nicht. Ich weiß bloß, dass die Wahrscheinlichkeit für eine große Sache hoch ist, wenn ein Kobold aufkreuzt und so ein Tamtam macht. Vielleicht nicht dasselbe wie bei Raquel, vielleicht kein Vertragsbruch, aber irgendetwas in der Art.»
    «Mein Vertrag ist längst erfüllt», murmelte ich. «Alle, die darin verwickelt waren, sind jetzt tot. Wenn es ein Problem gibt, hätte ich es damals aufs Tapet bringen müssen.»
    «Wie gesagt, ich weiß es nicht. Vielleicht ziehe ich nur übereilte Schlüsse.»
    «Könntest du nachsehen? Könntest du den Vertrag in die Hand bekommen?»
    «Nein.» Hughs Antwort erfolgte, fast bevor ich ausgesprochen hatte. «Absolut nein.»
    «Aber wenn eine Klausel drin ist, von der ich nichts weiß…»
    «Du glaubst, ich könnte einfach ins Archiv der Hölle reinspazieren und einen Vertrag rausholen, mit dem ich nichts zu tun habe?», rief er aus.

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