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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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geklammert hätte, wäre es schrecklich romantisch gewesen.
    «Du hältst mich für einen Freak, stimmt’s?», fragte ich ihn, sobald er mich ins Bett verfrachtet und sich auf dessen Kante gesetzt hatte. Seth hatte mich einmal zuvor gepflegt, nachdem ich mich schwer betrunken hatte. Im Vergleich zu ihm kam ich mir so unverantwortlich vor.
    «Na ja, der Tostada war ein bisschen übertrieben, aber ich habe schon größere Fresssäcke erlebt.»
    «Nein… weißt du, ich meine…» Ich zögerte. «Gut, dir ist das vielleicht nicht klar, aber ich habe… so ein Zeugs geraucht.»
    «Ja. Ist mir schon aufgefallen.»
    «Oh. Nun gut. Tut mir leid.» Ich biss wild in eines der Burritos.
    «Warum entschuldigst du dich dafür?»
    «Weil… na ja, so was tust du doch nicht!»
    «Was?»
    «Gras rauchen. Oder trinken. Meine Güte, du meidest ja sogar Koffein. Hältst du mich eigentlich nicht für, ich weiß nicht so recht… verdorben?»
    «Verdorben?» Er lachte. «Wohl kaum. Übrigens, meinst du etwa, so was hätte ich nicht auch schon getan?»
    Die Vorstellung war so schockierend, dass ich meine Fressorgie glatt unterbrach. «Also… ich weiß nicht. Ich habe mir bloß vorgestellt, dass… nein. Entweder das, oder du hast irgendeinen tragischen Hintergrund… wie zum Beispiel, dass du betrunken gegen einen Briefkasten gelaufen bist oder dich in aller Öffentlichkeit ausgezogen hast und jetzt sämtliche dieser Laster meidest.»
    «Das wäre allerdings tragisch. Aber beruhige dich, ich habe auf dem College in vielen solcher ‹Laster› geschwelgt. Deswegen habe ich auch sechs Jahre bis zum Examen gebraucht. Nun gut, und weil ich mein Hauptfach mehrmals gewechselt habe. Am Ende habe ich mich entschlossen, völlig abstinent zu bleiben. Hätte mich ansonsten selbst nicht ausstehen können. Nüchternheit ist besser fürs Schreiben, und ich rede zu viel dummes Zeug, wenn ich betrunken oder high bin.»
    «Ja», sagte ich voller Unbehagen und versuchte, mich daran zu erinnern, was ich heute Abend so alles von mir gegeben hatte. Das war wie ein Blick durch einen Schleier. «Also hältst du mich nicht für eine… ich weiß nicht, schamlose Säuferin?»
    «Nö. Solange du dir selbst damit nicht schadest.» Er beäugte argwöhnisch den Knöchel. «Es ist mir egal. Ehrlich gesagt, ist das einer der Gründe dafür, dass ich dich mag, der, dass du so… nun ja. Du liebst das Leben.» Er wandte den Blick ab, amüsiert, weil seine Gedanken so umherschweiften, und überlegte. «Du bist furchtlos. Kühn. Hast keine Angst davor, das Leben zu genießen. Du gehst einfach raus und tust, was dir gefällt. Ich mag den Wirbelwind deines Daseins. Ich beneide dich darum. Es ist komisch, wirklich.» Er lächelte. «Ich habe einmal geglaubt, ich bräuchte jemanden genau wie mich, aber jetzt glaube ich, dass ich mich mit einer anderen Version meiner selbst zu Tode langweilen würde. Ich bin überrascht, dass ich dich nicht manchmal langweile.»
    Ich sah ihn mit offenem Mund an. «Machst du Witze? Du bist die interessanteste Person, die ich kenne. Abgesehen vielleicht von Hugh. Allerdings installiert der Brustimplantate und kauft Seelen. Diese Kombination ist schwer zu übertreffen. Aber er ist nicht annähernd so süß.»
    Seths Lächeln wurde breiter und er drückte mir die Hand. Wiederum legte sich ein Schweigen zwischen uns, aber diesmal ein gemütliches.
    «Vielen Dank, dass du mich gerettet hast», sagte ich langsam. «Und für… nun ja… ich meine, tut mir leid wegen letzter Nacht. Dass ich so zugemacht habe.»
    Sein Ausdruck wurde wieder nüchtern. «Nein, tut mir leid. Ich hätte…»
    «Nein», sagte ich fest. «Gib nicht dir selbst die Schuld! Ich war es auch. Auch mein Fehler. Und wirklich, ich war diejenige, die angefangen hat. Ich hätte einfach nur mit dir reden sollen. Insbesondere, nachdem du heute früh die Pfannkuchen gebacken hast. Weißt du, plötzlich klingen die wieder wie was echt Gutes.» Ich sah ihn bedeutungsvoll an.
    «Wir hätten nicht tun sollen, was wir getan haben… im Bett… aber es ist uns zumindest gelungen, aufzuhören. Das ist schon was wert.»
    Ich nickte, zerknüllte die Taco-Bell-Tüte und warf sie quer durchs Zimmer in den Abfalleimer. Treffer!
    Er musterte mich und in seinem Blick lagen Wärme und Zuneigung. Dann seufzte er und wurde wieder nachdenklich. Jetzt folgte wohl noch etwas Ernsthafteres. «Ich würde gern versuchen, wieder mit dir zusammen in einem Bett zu schlafen, aber vermutlich… sollten wir da mal

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