Succubus on Top
damit sein. Zu viel Stress wird ihn reizen.»
Einen Augenblick später kehrte Bastien mit einem völlig verwirrten Seth zurück, der, wie ich argwöhnte, keine Ahnung hatte, wer ihn gerade eingelassen hatte. Seine Verwirrung steigerte sich sogar noch, als er Dana und mich musterte und sich zweifelsohne fragte, ob er im richtigen Haus war.
«Hallo Seth», sagte ich betont und mit allzu lauter Stimme. «Danke, dass du mich holen kommst.»
Er starrte mich weiterhin an und dann glomm ganz schwach ein gewisses Verständnis in seinen Augen auf. Er hatte oft mitbekommen, wie ich meine Kleidung gewechselt hatte, aber jetzt erlebte er mich zum ersten Mal in einem anderen Körper.
Dana sah sich erwartungsvoll um.
«Oh», sagte ich, da ich wegen des Kiffens immer noch ein bisschen langsam war. «Das ist, äh, Seth. Seth, Dana.»
«Hallo», sagte sie, erhob sich geschmeidig und schüttelte ihm die Hand. «Erfreut, Sie kennen zu lernen.»
«Äh, ja. Ganz meinerseits.» Ich hatte das Gefühl, er würde sofort das Weite suchen, wenn er auch nur den Hauch einer Chance sähe.
«Seth ist Tabithas Freund», erklärte Bastien. «Ich könnte mir denken, dass sie sich jetzt auf den Weg machen wollen.»
«Wie ich gehört habe, leben Sie allein. Wie lange sind Sie beide schon zusammen?», fragte sie, womit sie unser Gespräch in zwanglosere Bahnen lenkte.
Keiner von uns gab Antwort. «Ein paar Monate», erwiderte ich schließlich und fragte mich dabei, ob meine Tugendhaftigkeit erneut eingeschätzt wurde.
Sie lächelte. «Wie hübsch!»
Allmählich spürte ich wieder diese Furcht erregenden Schwingungen und plötzlich wollte ich tatsächlich gehen. Ich versuchte, mich aufzurichten, und sie eilte an meine Seite. «Jemand nimmt besser ihren anderen Arm.»
Als Bastien sich nicht rührte, musste Seth schließlich einspringen. Er stützte mich auf der anderen Seite und half mir, mich aufzustellen. Es war jedoch klar, dass es ihn nervös machte, mich in diesem Körper zu berühren, und er hielt einen möglichst großen Abstand zu mir. Infolgedessen wirkten alle seine Bewegungen ungeschickt und unnatürlich, und zweifelsohne fand uns Dana noch merkwürdiger als zuvor schon.
Sie und Seth halfen mir in meinen Wagen, Bastien folgte mit einer Schnute. Nachdem sie mich auf den Beifahrersitz verfrachtet hatten, gab Dana Seth und mir zum Abschied noch einige Anweisungen, wie wir den Knöchel behandeln sollten.
«Vielen Dank für die Hilfe!», sagte ich zu ihr.
«Gern geschehen. Seien Sie von jetzt an bloß etwas vorsichtiger!» Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. «Na ja. Ich sollte wahrscheinlich selbst nach Hause gehen.»
«Müssen Sie schon?», fragte Bastien dümmlich. «Äh, ich meine, wegen mir müssen Sie sich nicht beeilen…»
«Vielen Dank, aber nein. Bill wird schon überlegen, ob mir was zugestoßen ist.»
Ich sah sie zu ihrem Haus zurückkehren, als Seth davonfuhr. Ich sah ebenfalls den Ausdruck auf Bastiens Gesicht. Der kommende Morgen würde sehr ungemütlich werden.
Wir hatten die Innenstadt fast erreicht, als Seth schließlich das Wort ergriff.
«Kannst du… äh… du weißt schon… die Gestalt wechseln? Das ist wirklich unheimlich.»
«Hä?» Ich hatte mit trübem Blick zum Fenster hinausgesehen, bezaubert von den vorüberhuschenden Lichtern der Stadt. «Oh. Ja.»
Einen Augenblick später war ich wieder die Georgina Kincaid, die er kannte.
«Danke. Also, äh… wahrscheinlich sollte ich wirklich nicht wissen, was da hinten vorgefallen ist…»
«Nein.» Ich verrenkte mir den Hals, um einen Blick auf den Rücksitz zu werfen. «Musst du wirklich nicht.»
«Was tust du da?»
«Du hast keine Kekse da hinten, oder?»
«Äh… nein. Die sind mir alle ausgegangen.»
Seufzend sank ich auf meinen Sitz zurück. «Ich bin am Verhungern. Ich kann es wohl nicht mehr viel länger aushalten. Du hast bestimmt sonst nichts zu essen dabei?»
Ein ganz schwaches Lächeln kräuselte seine Lippen. «Nö. Tut mir leid. Möchtest du irgendwo anhalten?»
«Ja!»
Er steuerte einen Taco Bell an und war überrascht von meiner Bestellung. Als sie eintraf, reichte er mir wortlos meine Tüte mit vier Tacos, zwei Bohnen-Burritos und einem Tostada. Ich biss hinein, noch ehe er wieder anfuhr.
Wir erreichten meine Wohnung und ich erhielt erst gar keine Gelegenheit, hinaufzuhumpeln. Er hob mich mühelos hoch, fast wie es O’Neill in einem seiner Romane hätte tun können. Wenn ich nicht stoned gewesen wäre und mich an ein Taco
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