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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Augenblick. «Wie du meinst.»
    Wir kehrten beide zu den Kassen zurück, wobei wir einander betont übersahen. Eine Weile lang gab es keine weiteren Zwischenfälle, bis ich ihn sagen hörte: «Mann, das muss aber heftig sein. Hoffentlich löst sich alles in Wohlgefallen auf.»
    Ich sah hinüber und entdeckte, dass sein Kunde ein Buch über Geschlechtskrankheiten erworben hatte. Doug erwiderte herausfordernd meinen Blick. Ich bediente meinen eigenen Kunden zu Ende, stellte dann ein Schild ‹Kasse geschlossen› auf und ging zum Infoschalter. Dort stand Andy, den ich anwies, mit Doug die Plätze zu tauschen.
    «Sag ihm nicht, dass ich dich geschickt habe.»
    Es schien sicherer, Doug Kunden bei der Suche nach einem Buch helfen zu lassen, aber wo ich mich im Geschäft auch aufhielt, er war nicht zu überhören. Er sprach und lachte zu laut. Immer wenn ich ihn zu sehen bekam, war er in Bewegung – als ob er nicht stillhalten könnte. Einmal jonglierte er – buchstäblich – für einen Kunden mit Büchern. Ein anderes Mal führte er einen Kunden hüpfend zur Kochbuchabteilung. Ich runzelte die Stirn und überlegte, was ich tun sollte. In der vergangenen Woche hatte mir seine Lebhaftigkeit Spaß gemacht, aber jetzt übertrieb er es, und ich wusste nicht so ganz genau, welche Rolle ich dabei spielte.
    «Dieses rothaarige Mädchen hat gesagt, Sie seien hier die Chefin», sagte auf einmal eine Frau mittleren Alters. Sie war an mich herangetreten, als ich gerade einige Bücher neu arrangierte.
    «Ich bin stellvertretende Geschäftsführerin», erwiderte ich. «Was kann ich für Sie tun?»
    Sie zeigte zum Infoschalter hinüber. «Dieser Mann war so grob zu mir. Er hat mir bei der Suche nach einigen Büchern geholfen, und dann… hat er gesagt…»
    Sie konnte nicht zu Ende sprechen und schwankte zwischen Ärger und Pein hin und her. Ich sah mir an, was sie in der Hand hielt. Bücher über klinische Depression. Wunderbar. Zumindest lautete der Titel nicht Wie werde ich sauer auf eine unsensible Buchhandlung. Zur Beruhigung holte ich tief Luft, entschuldigte mich wortreich und versprach, mich darum zu kümmern. Daraufhin ging ich zur ersten Kasse hinüber und wies Andy an, ihr die Bücher umsonst zu überlassen. Warren schätzte so etwas keineswegs, aber das war mir im Augenblick gleichgültig.
    Ich wartete, bis Doug seinen Kunden bedient hatte, und zog ihn dann erneut zur Seite. «Wir müssen uns im Büro unterhalten.»
    Er grinste mich schief an. Als ich ihn so musterte, fiel mir auf, dass seine Augen wie in einem rasenden Fieber glänzten. «Wozu? Reden wir hier. Ich habe Kunden, weißt du. Kann diesen beschissenen Platz nicht mal so eben unbesetzt lassen.»
    Bei diesen Worten erblasste ich, zwang mich jedoch nach wie vor zur Ruhe. Eine Schlange von etwa vier Kunden war ganz Ohr.
    «Nein. Gehen wir nach hinten.»
    Er verdrehte die Augen und legte freundschaftlich einen Arm um mich. «Meine Güte, bist du förmlich. Was soll das alles?»
    «Du weißt, was das soll», erwiderte ich und wand mich aus seinem Arm. «Du bist heute völlig von der Rolle.»
    Sein Lächeln erstarb. «Nein, du bist von der Rolle. Wie benimmst du dich überhaupt? So kannst du nicht mit mir reden.»
    Er war nach wie vor zu laut. Weitere Leute blieben stehen. «Ich kann so zu dir reden, wenn du dich wie ein Trottel benimmst. Du verstörst Kunden. Du benimmst dich absolut ungehörig, und du weißt das.»
    «Ungehörig? Heilige verdammte Scheiße, Kincaid! Jetzt hörst du dich an wie Paige. Ich habe Spaß. Erinnerst du dich? Erinnerst du dich daran, dass wir beide so was hatten, bevor du die Nase so hoch getragen hast?»
    Inzwischen hatten wir ein echt großes Publikum, Kunden wie Personal gleichermaßen. Tödliches Schweigen herrschte, von dem Vivaldi abgesehen, der leise durch das Lautsprechersystem des Ladens ertönte.
    «Ich meine», fuhr er fort, sich an der Aufmerksamkeit erwärmend, «mit welchem Recht verhältst du dich so? Wer hat dir die Leitung übertragen? Du und ich, wir sind gleichrangig, schon vergessen? Nur weil du zehn Sekunden Aufmerksamkeit in Mortensens Geschichte bekommen hast, glaubst du jetzt, du könntest dich aufspielen! Warum gehst du ihn nicht suchen? Vielleicht bist du keine solche Zicke mehr, wenn dich mal wieder wer richtig rannimmt!»
    «Doug», sagte ich, erstaunt über meine eigene feste und starke Stimme. Es war, als wäre jemand anders in meinen Körper geschlüpft und würde sich Doug entgegenstellen, und ich wäre

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