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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sein will, dann gibt’s da immer noch diesen einen Augenblick, wie kurz er auch sein mag, wenn ich ihn will.» Ich gab mein Bestes, ihn tröstend anzulächeln. «Abgesehen davon musst du mich nicht so bedauern. Die Dinge stehen wesentlich besser, als sie mal standen. Ich kann mir jetzt eher aussuchen, mit wem ich zusammen bin, und das bedeutet schon einen großen Unterschied. Es ist nicht so, als würde ich mich auf jeden Dahergelaufenen stürzen.»
    «Was meinst du damit, du kannst dir jetzt eher jemanden aussuchen? War das nicht immer so?»
    Ich lachte unbehaglich. «Oh, nun komm schon, Seth! Du weißt, dass Frauen erst vor einem Jahrhundert irgendwelche Rechte zugestanden wurden. Männer waren nicht immer freundlich oder rücksichtsvoll im Umgang mit dem schönen Geschlecht – insbesondere in den unteren Schichten.»
    Er starrte mich schockiert an und wich etwas zurück. Ich liebte diese ausdrucksvollen Augen, selbst wenn das Gefühl darin gerade nicht so ganz positiv war. «Du sprichst von… es… es… klingt schrecklich nach Vergewaltigung.»
    Ich zuckte mit den Schultern und begriff, dass wir auf der Stelle dieses gefährliche Fahrwasser verlassen mussten. «Es ist schwer, einen Sukkubus zu vergewaltigen. Beim eigentlichen Höhepunkt ist der Sukkubus der Eroberer – insbesondere, wenn der Typ am Ende in Ohnmacht fällt.»
    «Das ist keine richtige Antwort auf meine Frage.»
    «Und du stellst die Frage nicht richtig.»
    Wir verfielen in Schweigen. Einen Augenblick später zog mich Seth wieder fest zu sich, und diesmal vergrub er das Gesicht an meiner Schulter.
    «He, schon gut! Lass dir darüber keine grauen Haare wachsen! Beurteile die Vergangenheit nicht nach heutigen Maßstäben. Das funktioniert nicht. Beides ist unvereinbar.»
    «Die Vorstellung gefällt mir nicht, dass du Dinge tust, die du nicht tun möchtest», sagte er knurrig. «Ich wünschte, ich könnte etwas daran ändern… wünschte, ich könnte, ich weiß nicht, dich beschützen.»
    «Das kannst du nicht», flüsterte ich und küsste ihn auf den Scheitel. «Das kannst du nicht, und das musst du akzeptieren.»
    Danach gingen wir zusammen zu Bett, das erste Mal seit dem Vorfall mit dem Kuss. Die ganze Nacht über hielt mich Seth ganz fest, sogar im Schlaf, und klammerte sich an mich, als ob ich ihm entschlüpfen könnte, wenn er losließe.
    Wiederum war ich verwundert über sein Verständnis. Und wiederum fragte ich mich, ob ich verliebt war. Woher sollte ich es wissen? Was war Liebe überhaupt? Ich ratterte innerlich eine Liste herunter, während ich mich an seinem Rücken festhielt. Zuneigung. Bindung. Verständnis. Akzeptanz. All das schenkte er mir. All das waren Teile von Liebe. All das bot er mir freiwillig an, wie entsetzlich jede neue Erkenntnis über mich auch sein mochte. Ich überlegte, ob ich so viel zurückgab, wie ich erhielt. Hatte ich überhaupt ein Anrecht auf diese Beziehung? Irgendwie zweifelte ich daran, obwohl ich ihn deshalb umso mehr haben wollte.
    Als wir am folgenden Morgen zur Buchhandlung fuhren, hielt er besitzergreifend meine Hand, und das war aufregend. Er ließ sie nicht los, bis wir tatsächlich die Schwelle zum Geschäft überschritten hatten.
    «Ist Doug heute hereingekommen?», fragte ich Beth, nachdem ich mich kurz im Laden umgesehen hatte.
    «Ja. Er ist schon früh gekommen. Ich glaube, er ist in Ihrem Büro.»
    Ich ging nach hinten. Das Büro war dunkel. Als ich das Licht einschaltete, entdeckte ich ihn zusammengekauert in einer Ecke. Sogleich hockte ich mich neben ihn.
    «Was ist los?»
    Nach mehreren Sekunden hob er die Augen. Sein Blick war düster und Besorgnis lag darin. «Nichts.»
    Ihm zu widersprechen erschien sowohl nötig als auch nutzlos. «Wie kann ich dir helfen?»
    Er lachte bitter, ein schrecklicher Laut. «Hast du’s nicht kapiert, Kincaid? Nichts hilft, das ist das Problem. Alles ist völlig sinnlos. Das weißt du ebenso gut wie ich.»
    «Wirklich?»
    Er schenkte mir ein zynisches Lächeln. «Du bist einer der depressivsten Menschen, die ich kenne. Selbst wenn du lächelst und flirtest und so. Ich weiß, dass du dieses Leben hasst. Diese Welt. Ich weiß, dass du alles für bescheuert hältst.»
    «Stimmt nicht. Im Schlechten liegt auch was Gutes. Es gibt immer Hoffnung. Was ist denn nur in dich gefahren?»
    «Bloß die Realität, mehr nicht. Bin einfach aufgewacht und habe begriffen, wie beschissen alles ist. Weiß nicht, warum mich das überhaupt kümmern soll.»
    Ich berührte ihn am

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