Succubus on Top
an. Es war ein langsames, ein mitreißendes Lächeln, das mit meinen Lippen begann und mir dann aus den Augen leuchtete, ein Lächeln, das besagte, mir sei etwas aufgefallen, das ich nie zuvor bemerkt hatte. Etwas, das mir plötzlich gefiel – und das ich haben wollte.
Alecs eigenes Lächeln gefror. Der Versuch, mich anzubaggern, erfolgte bereits so automatisch, dass er keine Reaktion mehr erwartete. Er schluckte und dann kehrte sein eigenes Grinsen zurück.
«Eine Probe, hm?», fragte ich. «Ihr habt demnächst wieder einen Auftritt?»
«Nächstes Wochenende. Kommst du auch?»
«Werd’s versuchen. Gibt’s danach wieder eine Party?»
«Wahrscheinlich. Wyatt gibt morgen eine, wenn du dahin kommen willst.»
«Wirst du dort sein?», schnurrte ich und warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu.
«Allerdings.»
«Dann komme ich auch.» Ich wandte mich zum Gehen, wobei ich ihm nach wie vor dieses betörende Lächeln schenkte. «Bis dann.»
Sobald ich außer Sichtweite geraten war, wurde aus meinem Lächeln eine Grimasse. Bäh! Ich hätte nicht geglaubt, dass es möglich wäre, sich vor diesem Knaben zu ekeln, aber ich hatte mich wieder mal geirrt. Dennoch müsste ich mit ihm flirten, wenn ich herausbekommen wollte, was mit Doug los war. Es wäre die beste Möglichkeit. Ich war mir ziemlich sicher, dass Alec das, was er da vertickte, auch Casey angedreht hatte. Würde ich seinem so genannten Charme ebenfalls erliegen, gäbe er mir von dem Zeug vielleicht auch was ab.
Wie ich rasch entdeckte, war Doug in dieser Sache allerdings kaum eine Hilfe.
«Du hast was», neckte ich ihn später, als er und ich uns bei den Fantasybüchern über den Weg liefen. Ich schenkte ihm das tödliche Lächeln.
Er erwiderte es. «Magnetismus? Sexappeal? Intelligenz? Süße, ich habe alles.»
Ich trat vor, zupfte spielerisch an seinem Hemd und schaute zu ihm auf. «Das habe ich nicht gemeint. Du hast was Gutes, und das behältst du für dich.»
Er blieb dicht vor mir stehen und zupfte seinerseits an einer Strähne meines Haars. «Keine Ahnung, wovon du sprichst.»
«Den Teufel tust du! Weißt du, wie viele Stunden ich in letzter Zeit für dich und Paige übernommen habe? Meine Güte! Ich werd’ dabei noch wahnsinnig. Grey Goose hat bloß begrenzte Wirkung. Wenn du insgeheim was Gutes auf Lager hast, musst du schon aus reiner Liebe was abgeben.»
«He, ich gebe so viel Liebe ab, wie du willst. Sag nur, wann und wo!»
«Ich habe gedacht, wir wären Freunde.» Ich stieß ihn leicht vor den Brustkasten und trat mit einem Schmollmündchen einen Schritt zurück. «Du versteckst was vor mir. Du hättest dich unmöglich so rasch erholen können. Nicht nach heute früh. Du hast was genommen.»
«Pa, Stimmungsumschwung. Du bist eine Frau; du verstehst so was. Bin bloß mit dem falschen Fuß aufgestanden, das ist alles. Ein bisschen Falafel und ein wenig Kincaid-Charme, und mir geht’s wieder gut. Prächtig sogar.» Er trat einen Schritt auf mich zu, anscheinend in der Hoffnung, ich würde erneut mit ihm flirten. Hitze brannte in seinen Augen, dazu etwas, das ein wenig dunkler und intensiver war als bei unserer üblichen Kabbelei. «Tatsächlich bin ich gerade im Augenblick vollkommen unwiderstehlich. Ein Gott, Süße. Komm mit ins Büro und ich zeig’s dir.»
Ich ging davon, wobei ich ihm einen spöttischen Blick über die Schulter zuwarf. «Nicht meine Religion, Süßer.»
Er lachte, als ich ihn verließ. Wir hatten seit Jahren geflirtet, und ich wusste, dass ihm meine Neckerei oder meine kleinen Boshaftigkeiten wahrscheinlich nichts ausmachen würden. Ich meinerseits war hingegen stinksauer. Es war schon schlimm genug, dass Alecs Dreckzeug Doug in eine völlig überdrehte Fröhlichkeit und ein unangemessenes Verhalten bei der Arbeit treiben konnte. Ihn dazu jedoch in abgrundtiefe Verzweiflung zu stoßen, das war eine völlig andere Sache. Ich würde herausfinden, was da vor sich ging, und dem ein Ende setzen – selbst wenn das bedeuten würde, dass ich mich diesem Schleimscheißer Alec an den Hals werfen müsste.
Weil mir eine weitere Komplikation in meinem Leben einfiel, rief ich später an diesem Abend Bastien an, um nachzuhören, wie die Aktien standen.
«Frag mich nicht, Fleur. Die dunklen Wolken eines Fehlschlags brauen sich schon zusammen.»
«Was zum Teufel ist heute mit euch deprimierten Knaben los? Warum muss ich für euch den gottverdammten Stimmungsaufheller spielen?»
Ich befahl ihm, sofort nach Queen Anne zu
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