Suche einen für immer und ewig
dann nicht? Erst musste er eine Ewigkeit warten, bis er endlich eine Frau kennen lernte, die ihn reizte.
Und wenn er sich dann verliebte, dann war nach drei, nach fünf oder nach sechs Monaten bereits wieder alles zu Ende. Das war
doch nicht normal!
»Quatsch!«, sagte Ralf und lachte. »Sie haben einfach nicht so gut zu dir gepasst, wie du am Anfang gedacht hast. Das ist
schon alles.«
|107| Ohne überzogene Ansprüche
Natürlich dürfen die Ansprüche an einen Partner nicht überzogen oder unrealistisch sein. Ein 50-Jähriger mit Bierbauch, der
nur nach 20-jährigen Models mit Traummaßen Ausschau hält, die mit ihm bald eine Familie gründen wollen, wird auch unter mehreren
100 Frauen nicht fündig werden. Auf der anderen Seite sollten die Ansprüche auch nicht zu niedrig hängen und sich nur auf
Äußerlichkeiten beziehen. Vielmehr müssen wir uns an den eigenen Bedürfnissen und Wünschen an eine Beziehung orientieren.
Frauen wissen meist deutlich mehr über sich und ihre Bedürfnisse in einer Beziehung. Sie sehen klarer als Männer, dass ein
gewisses Maß an erotischer Anziehungskraft allein keine Gewähr für eine gelingende Beziehung bietet. Sie suchen eher nach
einem Mann, der wesensmäßig zu ihnen passt, und sagen schneller »nein«, wenn er Ihnen nicht rundum zusagt.
Beispiel: Helga hat sich im letzten Jahr mit rund 20 Männern verabredet. Keiner kam für sie infrage, allen hat sie höflich, aber bestimmt
einen Korb gegeben, obwohl alle sie wiedersehen wollten. Das hat die 43-Jährige aber nicht nur gefreut. »Sicher ist es nett,
so begehrt zu sein«, sagt sie. Doch sie wird bei vielen Männern das Gefühl nicht los: Hauptsache eine Frau! »Wer ich wirklich
bin, wie mein Leben aussieht, welche Ziele ich habe – kein Mann hat sich ernsthaft dafür interessiert.« Mit den Worten »Hauptsache
das Fahrgestell stimmt!« macht Helga ihrem Ärger Luft über die Oberflächlichkeit der Männer, denen sie begegnet ist. »Ich
will doch nicht irgendeinen Mann! Und ein Mann, der mir nach dem ersten Treffen am Telefon einen Heiratsantrag macht – das
ist doch wohl lächerlich.« Vor allem ist Helga von der Unsensibilität vieler Männer irritiert. »Ich habe |108| mich für keinen erwärmen können – und die meisten scheinen das gar nicht bemerkt zu haben.«
Viele Männer sind bei der Partnerwahl weitaus einfacher gestrickt: »Sie sieht gut aus und ich kann mich passabel mit ihr unterhalten
– was will ich mehr?« Hoffentlich eine Menge! Wenn Sie wirklich eine für immer und ewig suchen, dann sollten Sie unbedingt
wählerisch sein! Schauen Sie beim Kennenlernen genau hin – und zwar nicht nur auf die schönen Locken und die manikürten Fingernägel.
Hier ein paar Anregungen:
Gefällt Ihnen ihre Art zu reden?
Hat sie ähnliche Ansichten über das Leben wie Sie?
Passt sie sich im Gespräch stark an oder wirkt sie gelassen und selbstsicher?
Was macht sie in ihrer Freizeit?
Gibt es Anknüpfungspunkte mit Ihren Interessen?
Welche Lebensziele hat sie?
Sie wissen ja inzwischen: Sich zu verlieben ist leicht. Wenn Sie aber einen Partner fürs Leben suchen, sollten Sie es mit
folgendem alten arabischen Sprichwort halten: »Vor der Ehe: Augen auf. In der Ehe: Augen halb geschlossen.« Viele Männer und
Frauen machen es genau umgekehrt. Erst wenn sie sich innerlich fest an den anderen gebunden haben, sind sie bereit, ihn auch
realistisch zu sehen. Und manchmal kommt dann das böse Erwachen.
Beispiel: Die 45-jährige Maria ist seit drei Jahren mit Jörg zusammen. Aber vielleicht ist »zusammen sein« die falsche Wortwahl, denn
etwa alle sechs Wochen streiten sich die beiden so heftig, dass Jörg die Beziehung beendet. Nach ein paar Tagen ruft Maria
dann wieder bei Jörg an – und das Beziehungsdrama beginnt von vorne.
|109| Was findet Maria an Jörg, dass sie ihn immer wieder zum Zurückkommen auffordert? Maria fällt auch nach längerem Nachdenken nur wenig ein: Er sieht gut aus und er ist beruflich erfolgreich. Das
war’s. Dann folgt schon ihre Kritik: Er benimmt sich garstig gegenüber ihrem Sohn. Er ist ihr zu stur, zu eingefahren in seinen
Gewohnheiten, beteiligt sich kaum an der Hausarbeit und ist ausgesprochen knickerig. Und er hat keine Freunde.
Es gibt Menschen, die nehmen den Erstbesten, der ihnen über den Weg läuft, wenn sie auf der Suche nach einem Partner sind.
Geschmeichelt davon, dass sie umworben werden, stürzen sie sich sogar in
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