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Suche nicht die Suende

Suche nicht die Suende

Titel: Suche nicht die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Glück, genau hier und jetzt. Und wenn dazu ein Skandal nötig ist, dann wäre es ihm gewiss lieber, ich würde ihn mit dir auslösen statt mit irgendeinem namenlosen Fremden!«
    »Ich verstehe«, sagte Alex nach einer Weile. »Du hast also vor, mich dazu zu benutzen, deinen Ruf zu ruinieren?«
    »Du hast es doch selbst gesagt: drei Millionen Pfund.« Ihre Stimme klang plötzlich bitter. Welche Frau in der Geschichte der Welt hatte je ihren Wunsch, verführt zu werden, begründen müssen, um einen Mann wie ihn zu überzeugen, sie auszunutzen? Es schien so ungerecht. Vermutlich versuchte er nur, sie verlegen zu machen. »Es wird einiges dazu nötig sein, meine Anziehungskraft nachhaltig zu mindern. Ein Mann von deinem Ruf käme da gerade recht.«
    Seine Augen wurden schmal. »Wie charmant. Auf welchen Aspekt meines Rufes beziehst du dich?«
    »Vergiss nicht, dass wir ehrlich miteinander sind. Ich beziehe mich auf die Tatsache, dass du ein berüchtigter Weiberheld bist.«
    »Ah, ja.« Er lehnte sich zurück und lächelte unangenehm. Dabei drehte er das Bierglas in seinen Händen hin und her und verlieh der Bewegung den Anstrich von Nachdenklichkeit. »Vermutlich stimmt das. Und selbstverständlich schmeichelt es mir, dass du dich herablässt, gerade diese eine ach-so-beeindruckende Leistung für dich nützlich zu finden. Aber wenn du Sex willst, so gibt es in London genügend Männer, die ihre Hosen nicht zulassen können. Kein Grund, mir deshalb nach Paris zu folgen.«
    Ihre Wangen schmerzten vom Ansturm heißer Röte. »Verspotte mich nicht«, brachte sie heraus. »Du hast dir diesen Ruf schließlich redlich
verdient

    »Nein, nein, ich verspotte dich nicht«, sagte er sachlich. »Als Geschäftsmann gratuliere ich dir sogar zu deiner Strategie; sie ist äußerst zielgerichtet, sehr ökonomisch. Ohne Zweifel würde allein schon die leichteste Berührung mit meinen Rockschößen ausreichen, den Heiligenschein einer Heiligen zu trüben. Aber du musst mir verzeihen, wenn ich kein Interesse daran habe, dein Mittel zum Zweck zu sein. Wie du ganz richtig hervorgehoben hast, habe ich einen Ruf zu wahren, und den Manipulationen einer Jungfrau zum Opfer zu fallen, würde mich in eine durch und durch armselige Gesellschaft verbannen.«
    Sie starrte ihn an. »Was meinst du? Welche Gesellschaft?«
    Er stürzte den Rest seines Biers hinunter. »Trent«, sagte er, nachdem er sein Glas geleert hatte. »Pennington. Jeder armselige Aristokrat, den du in Betracht gezogen hast, ihn zu kaufen, um zu deinem Titel zu kommen.«
    »Ihn zu kaufen –«
    »Leugnest du es? Ich dachte, wir wollten ehrlich sein.«
    Sie konnte seinem Sarkasmus Paroli bieten. »Wenn es mich gereizt hat, einen Titel zu tragen, dann nur aus einem Grund: Weil dann niemand mehr gewagt hätte, so mit mir zu sprechen, wie du es jetzt tust.«
    Er schockierte sie, indem er lachte. »Niemand hat je so mit dir gesprochen, Gwen.« Behutsam stellte er sein Glas auf dem Tisch ab. »Du hast dir viel Mühe gegeben, dafür zu sorgen. Dieses Lächeln, das du nicht wirklich meinst, diese Komplimente, die du an Menschen verschwendest, die sie nicht verdienen, selbst diese traurige kleine Angewohnheit, dich selbst abzuwerten – du manipulierst genauso geschickt, wie jeder Financier es tut. Nur dass deine Methode eine andere ist.«
    »Und mein Motiv«, sagte sie wütend. »Im Gegensatz zu Ihnen, Mr Ramsey, bewerten wir nicht alle einen Menschen wie eine Ware, die einen Gewinn bringen soll. Ich wünschte mir eine Familie; ich wünschte mir ein Zuhause. Aber ich habe nie eine Ehe angestrebt, die nur mir etwas eingebracht hätte. Jetzt haben sich meine Ziele geändert, doch nach wir vor bin ich an einem fairen Handel interessiert. Wenn du mir nicht helfen willst, so werde ich einfach jemand anders finden, der es tut.«
    »Die Hölle wirst du«, sagte er grimmig.
    »Ich würde gern sehen, wie du mich davon abhalten willst.«
    »Vielleicht hast du dich nicht so eingehend mit meinem Ruf beschäftigt, wie du es behauptest. Sonst würdest du nicht auf die Idee kommen, zu mir zu passen.«
    »Ich betrachte mich wohl kaum als für dich passend. Ich habe eine weitaus höhere Meinung von mir.«
    »Oh? Wie ich schon sagte, diesen Punkt könnte ich bestreiten.«
    »Ich will es gar nicht hören.«
    »Ich bin sicher, dass du das nicht willst.« Er schaute an ihr vorbei, als langweile ihn das Gespräch. Doch plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck, seine Augen wurden schmal, bevor seine

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