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Suche nicht die Suende

Suche nicht die Suende

Titel: Suche nicht die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Schulter abwandte und wieder sein Gesicht ansah. »Es hat nichts mit ihrem Verstand oder ihrem Charakter zu tun. In dieser Welt gibt es überhaupt nichts, das verruchter wäre als eine Frau, die ihre Wünsche unerschrocken akzeptiert.«
    Sie zögerte noch. »Aber ich habe dir schon gesagt, was ich will«, entgegnete sie langsam. »Im
Moulin Rouge
. Du hast mich zurückgewiesen.«
    »Ja, das habe ich. Und vielleicht werde ich dich auch jetzt abweisen. Das ist das Recht, das ich habe, und das Risiko, das du eingehen musst. Aber selbst wenn ich dich zurückweise, bedeutet das noch nicht, dass du einen Fehler gemacht hast, als du dieses Risiko eingegangen bist.«
    Sie starrte ihn an. Sie konnte die Worte nicht aussprechen. Oder doch?
    Er lachte. Es war ein leiser, heiserer Klang in der Dunkelheit. »Um Himmels willen«, murmelte er. »Ich bin es doch nur, Gwen. Nicht irgendein Fremder.«
    Wärme durchströmte sie. Nein, er war nicht irgendein Fremder. Weit davon entfernt. Er beobachtete sie seit Jahren. Selbst wenn sie ihn nicht angesehen hatte, hatte sein Blick doch auf ihr geruht. Er hatte sie betrachtet, studiert. Er hatte sich eine Meinung über sie gebildet und Eigenschaften in ihr erkannt wie niemand sonst.
Diszipliniert. Clever. Gescheit.
    »Ich will, dass du … Dinge mit mir machst.« Sie schluckte. »Ich sollte jetzt eine verheiratete Frau sein. Ich will es … wissen.« Mit einem zerrissen klingenden Atemzug sagte sie: »Und jetzt habe ich dir gesagt, was ich will. Wirst du mich abweisen?«
    Er schwieg einen quälend langen Moment. Vielleicht quälte er sie absichtlich. Sie wusste es nicht.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sich Alex. Eine feine Linie aus dunklem Haar führte von seinem Nabel zum Taillenbund seiner Hosen, die ihm tief auf den Hüftknochen saß, und verschwand darin. »Nein«, sagte er.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wusste sie nicht, ob es Zustimmung oder Ablehnung bedeutete. Als sich der Ausdruck auf seinem Gesicht plötzlich veränderte und ein sinnliches Lächeln um seine Lippen lag, begriff sie, dass er ihr gehörte.
    Ihre Erfahrung stammte aus Romanen. Gwen erwartete, dass er auf sie zuspringen, sie an der Taille packen und auf den Rücken werfen werde. Stattdessen schob er die Hand unter ihr Haar, und sie spürte seine große warme Handfläche um ihren Nacken. Zwei, drei Mal streichelte er sie leicht, dann beugte er sich zu ihr. Sein Atem strich ihre Kehle hinauf, heiß und rastlos, als suche er nach einem Ort zum Verweilen.
    »Willst du versuchen, es genauer zu sagen?«, fragte er leise.
    Sie schloss die Augen. »Ja.«
    Seine Lippen streiften die Stelle unter ihrem Ohr, ein leichtes Necken. »Willst du, dass ich … Liebe mit dir mache? Oder reicht es dir, dass du kommst?«
    Sie wusste nicht, was der Unterschied war. Aber sie verstand instinktiv, warum er fragte. Er wollte, dass dieser Moment ihr gehörte. Dass es
ihre
Wahl war.
    Und es war gut so, denn sie würde in ihrer Entschlossenheit nicht wanken. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Du wirst mir den Unterschied zeigen müssen. Aber zuerst sollst du mich küssen, bitte.«
    Sein Lachen war wie weicher, dunkler Samt. Er legte die Hände auf ihre Schultern. Seine Handflächen rieben die Seiten ihres Halses, dann wandte er sie um und streichelte mit den Handrücken ihre Wangen. Er hob ihr Gesicht zu seinem.
    »Mit Vergnügen«, sagte er.
    Der Kuss, den er ihr gab, war sanft und irgendwie einladend, als stelle sein Mund ihrem eine intime Frage. Es war, als teilten zwei Lippenpaare ein Geheimnis. Seine Zunge bewegte sich zu ihrem Mundwinkel hin, berührte sie dort, zog sich zurück und berührte sie wieder, kostete sie. Seine Zungenspitze glitt über ihre Lippen, und die unerwartete Zärtlichkeit nahm Gwen gefangen.
    Er biss in ihre Unterlippe, es war eine Aufforderung. Ihre Lippen öffneten sich, und er glitt in den Kuss – glitt in
sie
hinein, während sich seine Hand um ihren Hinterkopf schloss und er sie gegen die Wand drückte.
    Er schmeckte wie Brandy, wie Pfefferminzzahncreme und Zitronenwasser. Er schmeckte wie eine dunkle Nacht, in der Mädchen sich selbst verloren hatten und glücklich waren, wieder aufzutauchen – es war die Art von Nacht, die weiße Strähnen im Haar hinterließ. Gwen erwiderte den Kuss und versuchte, sich auf Alex zuzubiegen. Doch er richtete sich so weit auf, dass ihre Oberkörper sich nicht berührten. Es war nur sein Mund, der sie lockte, nur seine Hand, die ihren Kopf hielt.
    Sie öffnete die

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