Südlich der Grenze, westlich der Sonne
des Mannes, den man liebt, nicht vorstellen? Hast du nie daran gedacht, wie ich nackt aussehe?«
»Doch, habe ich«, sagte ich.
»Und dabei masturbiert?«
»Ja, in der Schulzeit«, sagte ich und berichtigte mich dann. »Nein, nicht nur damals. Auch vor Kurzem.«
»Genau wie ich. Frauen tun das nämlich auch«, sagte sie.
Ich zog sie wieder an mich und küsste sie langsam. Ihre Zunge glitt in meinen Mund.
»Ich liebe dich, Shimamoto«, sagte ich.
»Ich liebe dich, Hajime«, sagte sie. »Ich liebe keinen anderen als dich. Darf ich dich noch eine Weile ansehen?«
»Natürlich«, sagte ich.
Sanft umschlossen ihre Hände meinen Penis und meine Hoden. »Wundervoll«, sagte sie. »Ich würde dich am liebsten aufessen.«
»Kommt nicht infrage«, sagte ich.
»Aber ich würde es wirklich gern«, sagte sie. Lange wog sie meine Hoden in ihrer Hand, als würde sie ihr genaues Gewicht prüfen. Dann leckte und saugte sie hingebungsvoll an meinem Penis. Schließlich sah sie mich an. »Würdest du es mich beim ersten Mal so machen lassen, wie ich es möchte?«
»Du kannst alles so machen, wie du es willst. Solange du ihn nicht aufisst, habe ich nichts dagegen«, sagte ich.
»Es ist mir peinlich, darum sag bitte nichts.«
»Ich werde nichts sagen.«
Während ich auf dem Boden kniete, schlang sie ihren linken Arm um meine Hüfte. Mit der anderen Hand zog sie sich die Strumpfhose aus. Dann nahm sie meinen Penis und meine Hoden in die rechte Hand und leckte sie. Mit der linken fuhr sie dabei unter ihr Kleid und begann sie langsam zu bewegen, während sie an meinem Penis saugte.
Ich schwieg. Das war eben ihre Art. Ich beobachtete ihre Lippen und ihre Zunge und die sanften Bewegungen ihrer Hand unter dem Kleid. Plötzlich musste ich daran denken, wie Shimamoto damals in dem Mietwagen auf dem Parkplatz der Bowlingbahn so starr und bleich geworden war. Ich erinnerte mich an die Schwärze ihrer Pupillen, hart und eisig wie ein unterirdischer Gletscher. An die tiefe Stille, die jeden Laut aufgesogen hatte, um ihn nie mehr freizugeben. Die absolute Stille, die in der erstarrten Atmosphäre nicht den leisesten Widerhall zuließ.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich den Schatten des Todes gesehen. Bisher hatte es in meiner Umgebung noch keinen Todesfall gegeben, ganz zu schweigen davon, dass jemand vor meinen Augen gestorben wäre. Ich hatte keine konkrete Vorstellung vom Tod. Doch damals war er ganz nah gewesen, hatte sich wenige Zentimeter vor meinem Gesicht ausgebreitet. So sah also der Tod aus. Und er sprach zu mir. »Auch deine Zeit wird kommen«, sagte er. »Am Ende stürzt jeder in diese unendliche Einsamkeit, den Urgrund der Dunkelheit, die Stille ohne Widerhall.« Und im Angesicht dieser bodenlosen Schwärze befiel mich solche Angst, dass ich kaum noch Luft bekam.
Da rief ich ihren Namen in die starre Finsternis. »Shimamoto!«, schrie ich immer wieder. Doch meine Stimme verlor sich im endlosen Nichts. So laut ich auch rief, ihre Augen zeigten keine Regung. Sie atmete weiter mit diesem seltsamen Geräusch, als ziehe es durch eine Ritze. Ihre regelmäßigen Atemzüge sagten mir, dass sie sich noch auf dieser Welt befand. Doch in ihren Augen sah ich schon die andere, die starre Welt des Todes.
Während ich in ihre Augen sah und ihren Namen rief, ergriff mich das Gefühl, selbst in diese Welt gesogen zu werden, als würde ein Vakuum sämtliche Luft um mich absaugen. Selbst jetzt noch spürte ich die Macht dieser anderen Welt. Damals hatte sie auch nach mir gegriffen.
Ich schloss die Augen, um die Erinnerung aus meinem Kopf zu vertreiben.
Ich streckte die Hand aus und strich Shimamoto übers Haar. Ich berührte ihr Ohr und legte die Hand auf ihre Stirn. Ihr Körper war warm und weich. Sie fuhr fort, an meinem Penis zu saugen, als wolle sie mir das Leben selbst aussaugen. Ihre Hand streichelte ihre Vagina unter dem Kleid, als würde sie ihr eine geheime Botschaft übermitteln. Kurz darauf ejakulierte ich in ihren Mund, sie hörte auf, die Hand zu bewegen, und schloss die Augen. Sie nahm mein Sperma bis zum letzten Tropfen in sich auf.
»Entschuldige«, sagte sie.
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte ich.
»Beim ersten Mal wollte ich es so machen«, sagte sie. »Ich schäme mich dafür, aber ich konnte einfach nicht anders. Es war so etwas wie ein Ritual für uns, verstehst du?«
Ich umarmte sie und legte meine Wange leicht an ihre. Sie fühlte sich warm an. Ich strich ihr Haar beiseite und küsste
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