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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Gustaf G:son Henning, wie er sich inzwischen nennt, zu Abend gegessen. Ich vermute, er hat euch einander vorgestellt.«
    »Was soll der Scheiß?«, knurrte Bäckström. »Meine Ermittlung kriecht im Schneckentempo voran, weil wir zu wenig Leute haben. Und du stellst deine Fahnder dazu ab, einen deiner Kollegen zu schikanieren. Ich hoffe, du hast dafür eine verdammt gute Erklärung.«
    »Dass du auch immer so übertreiben musst, Bäckström«, sagte Toivonen. »Wir haben die Brüder Ibrahim und Hassan Jalib überwacht. Sie sind zum Cafe Opera gefahren, und da bist du mit dem kleinen Fräulein Thoren plötzlich mitten im Geschehen aufgetaucht. Da sich Farshad so auffällig für dich zu interessieren schien, hielten wir es für angezeigt, diese Entwicklung ebenfalls im Auge zu behalten.«
    »Ich bin diesem Idioten zum ersten Mal begegnet, als er in meiner Wohnung auftauchte und mich umbringen wollte«, sagte Bäckström.
    »Ich höre, was du sagst«, sagte Toivonen, »und glaube dir teilweise. Ich glaube, sie sind zu dir gekommen, weil sie dich bestechen wollten. Sie brauchten jemanden, der ihnen Informationen zum Ermittlungsstand liefert. Wahrscheinlich standen sie wahnsinnig unter Druck. Farshad ist ein verschlagenes Kerlchen, und an Geld fehlt es ihm auch nicht. Den Schlüssel zu deiner Wohnungstür hatte ihnen vermutlich die Thoren besorgt. Vermutlich hat sie dich ziemlich schnell flach gelegt.« »Von mir hat niemand einen Schlüssel bekommen.« »Nein«, sagte Toivonen. »Aber sobald du eingepennt warst, hat sie einen Abdruck gemacht. Sie ist übrigens eine Prostituierte von der teureren Sorte.«
    »Wenn du das sagst, Toivonen«, meinte Bäckström und zuckte mit den Achseln. »Mich hat es jedenfalls keine Öre gekostet. Was hat sie dir abgeknöpft? Fünfhundert Finnmark, oder was?«
    »Immer mit der Ruhe, Bäckström«, sagte Toivonen. »Ich hatte nicht die Absicht, dich wegen illegalem Kauf von Sex dranzukriegen. Es ist gravierender als das, fürchte ich«, fuhr Toivonen fort. »Diese Bilder wurden an jenem Abend aufgenommen, als du die Schießorgie veranstaltet hast. Du säufst in deiner kleinen Stammkneipe. Bier und einen großen Schnaps vor dem Essen, dann noch ein Bier und ein paar kleine Schnäpse zum Essen, Kaffee und ein ordentlicher Cognac nach dem Essen. Ein Polizeibeamter besucht in seiner Freizeit das Gasthaus, trinkt, trägt seine Dienstwaffe. Mir ist klar, warum du ein Glas in der Hand hattest, als du den Kollegen die Tür geöffnet hast. Was hältst du übrigens von den Bildern? Verdammt gute Qualität, oder?«
    »Ich verstehe nicht, wovon du sprichst«, sagte Bäckström und hielt das erste Foto in die Höhe. »Hier sitze ich mit einem alkoholfreien Bier und dazu einem Glas Apfelsaft. Diese Kombination solltest du übrigens selbst mal ausprobieren.«
    »Klar«, sagte Toivonen und grinste. »Und dann bestellst du dir Wasser in Schnapsgläsern zu deinem nächsten alkoholfreien Bier und rundest das Mahl mit einem weiteren Apfelsaft ab. Dieses Mal in einem Cognacschwenker. Sehr lustig, Bäckström. Wenn ich nicht noch eine Kopie der Rechnung hätte, dann würde ich die Sache auf sich beruhen lassen.« »Worauf willst du hinaus?«, fragte Bäckström. »Ich habe einen kleinen Vorschlag«, sagte Toivonen. »Ich höre«, erwiderte Bäckström.
    »Diese so genannten Kollegen von der Internen Ermittlung sind mir scheißegal«, sagte Toivonen. »Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihre Arbeitskollegen verpfeifen. Wenn sich jemand danebenbenimmt, dann ziehe ich ihm die Ohren lang. Wir erledigen so was intern. Das haben wir hier in Solna immer so gemacht.«
    »Der Vorschlag«, meinte Bäckström. »Du hast etwas von einem Vorschlag gesagt.«
    »Einer zunehmenden Anzahl Kollegen missfallen deine Äußerungen in den Medien. Den Rest können wir zur Not hinnehmen. Wenn du in den Zeitungen über uns herfallen
    willst, solltest du dir meiner Meinung nach eine andere Arbeit suchen. Du könntest Kriminalreporter werden oder diesen abgehalfterten Professor von der Reichspolizeibehörde ablösen, der uns jeden Donnerstag in >Aktenzeichen XY ungelöst< die Ohren abkaut. Wenn du jedoch das Maul hältst, dann halten auch wir das Maul. Solltest du jedoch weiterhin das Maul aufreißen, dann musst du damit rechnen, dass die Fotos, die Quittung und alles andere, was meine Kollegen und ich in ihren Schreibtischschubladen zusammengetragen haben, irgendwann in einer Zeitungsredaktion auftaucht. War das nicht überhaupt einer

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