Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
Vom Netzwerk:
weiter darauf einzugehen, und schaute Lewin fröhlich an.
    »Hast du schon die Zeitungen gelesen?«, fragte die Bezirkspolizeidirektorin. »Nein«, antwortete Holt. »Welche denn?«
    »Alle«, sagte die Bezirkspolizeidirektorin. »Bäckström«, präzisierte sie dann. »Er scheint allen sein Herz ausgeschüttet zu haben. Sogar diesem christlichen Blatt. Er hat sogar die Gelegenheit genutzt, sich zu seinem festen Glauben an Gott zu bekennen.«
    »Ich rede mit ihm«, sagte Holt. Man kann über Bäckström sagen, was man will, aber in dieser Beziehung ist er nicht dumm, dachte sie. »Danke«, sagte die Bezirkspolizeidirektorin und legte auf. »Mir wurde gerade ein wenig Arbeit auferlegt«, sagte Holt, »du hingegen solltest wieder einschlafen.«
    »Ich kann das Frühstück machen«, sagte Jan Lewin und setzte sich im Bett auf. »Du willst vielleicht wissen ... «
    »Nein«, sagte Lewin und schüttelte den Kopf. »Ich bin Polizeibeamter, hatte ich das nicht gesagt? Deswegen habe ich bereits eine ziemlich gute Vorstellung davon, worum es bei diesem Gespräch ging.« Immer dieser Bäckström, dachte er. Anna Holt setzte sich an ihren Computer und ging online. Sie las die Tageszeitungen und sah ihre Befürchtungen bestätigt. Dann rief sie Bäckström auf seinem Handy an. Wie immer erhielt sie keine Antwort. Anschließend sprach sie mit Annika Carlsson.
    Was sie kann, kann ich schon lange, dachte Anna Holt. Die Person, an die sie dachte, war die Bezirkspolizeidirektorin, und deswegen rief sie Toivonen an. »Toivonen«, stöhnte Toivonen. »Holt«, sagte Holt.
    »Ich höre, Chefin?«, sagte Toivonen. »Es wurde gestern etwas spät«, erklärte er. »Bäckström«, sagte Holt und erklärte ihm dann innerhalb von zwei Minuten, worum es ging.
    »Ich schlage vor, wir warten bis Montag«, sagte Toivonen. »Da Wochenende ist und wir von Bäckström sprechen«, verdeutlichte er.
    »Er ist, ob du es glaubst oder nicht, bei der Arbeit«, sagte Holt. »Ich habe eben mit Annika Carlsson telefoniert. Offenbar ist er schon seit heute Morgen dort.« »Das tut er nur, um mir eins auszuwischen«, sagte Toivonen.
     

86
    Was machen wir jetzt?«, fragte Annika Carlsson.
    »Wir gehen es ganz gelassen an«, sagte Bäckström, »um nicht versehentlich etwas zu vermasseln.« »Ich höre«, sagte Carlsson.
    »Diese Liste, die Alm über alle Bekannten Danielssons erstellt hat«, sagte Bäckström, »die würde ich mir gerne einmal
    ansehen. Ruf ihn an und sag ihm, er soll sie mir sofort bringen.« »Nicht nötig«, sagte Carlsson. »Du kannst meine lesen. Ich hab eine Kopie.«
    »Schade«, sagte Bäckström. »Ich hätte den Idioten gerne etwas geärgert.« Die alten Burschen aus Solna und Sundbyberg, dachte Bäckström, als er eine Viertelstunde später Alms Verzeichnis über Karl Danielssons näheren Bekanntenkreis durchging. Halvan, Blixten, Gurra Kusk. Der Pate Grimaldi und der ehemalige Kollege Rolle Stälhammar. Zuverlässige Burschen, die sich seit fast fünfzig Jahren um Sinn und Verstand tranken. Dann rief er einen von ihnen an. »Kommissar Bäckström, der Held der Nation«, sagte Halvan Söderman. »Was verschafft einem einfachen Mann wie mir diese Ehre?« »Ich muss mit Ihnen reden, Söderman«, sagte Bäckström. Schon betrunken, und ich sitze hier noch stocknüchtern, grau und unterbezahlt an meinem kleinen Schreibtisch, dachte er.
    »Meine Tür ist bereits weit geöffnet«, erwiderte Halvan. »Es wird mir eine Ehre sein, Sie in meiner einfachen Bleibe begrüßen zu dürfen. Haben Sie besondere Wünsche, Herr Kommissar, was die Bewirtung angeht?«
    »Über einen Kaffee würde ich mich freuen«, antwortete Bäckström. »Schwarz und ohne Zucker.« Dann ging er in Nadjas Zimmer, steckte Karl Danielssons Taschenkalender ein und rief ein Taxi.
    »Sind Sie sicher, dass ich Ihnen nicht einen kleinen Schluck anbieten kann?«, fragte Halvan Söderman und nickte in Richtung der Kognakflasche, die zwischen Bäckström und ihm auf dem Küchentisch stand. »Nein, danke«, antwortete Bäckström.
    »Sie sind nicht nur mit Ihrer Knarre ungewöhnlich schnell, Sie sind auch noch ungewöhnlich charakterfest, Bäckström«, stellte Söderman fest. Dann goss er sich einen ordentlichen Schuss in seine eigene Kaffeetasse.
    »So ein Branntwein ist gut«, sagte Söderman und seufzte zufrieden. »Und gesund. Eine Million Alkoholiker können schließlich nicht irren.«
    »Da ist etwas, was ich Sie fragen wollte«, sagte Bäckström und zog Danielssons

Weitere Kostenlose Bücher