Suehne
deiner Wünsche? Größere Offenheit von Seiten der Polizei den Medien gegenüber?« »Interessant«, sagte Bäckström.
»Gut«, sagte Toivonen, »und da du nicht auf den Kopf gefallen bist, gehe ich davon aus, dass wir uns einig sind. Wie geht es übrigens mit deiner Ermittlung voran?«
»Gut«, meinte Bäckström. »Ich rechne damit, den Fall bis Montag abzuschließen.« »Ich höre«, sagte Toivonen.
»Wir sprechen dann darüber«, meinte Bäckström und erhob sich. »Ich kann es kaum abwarten«, sagte Toivonen grinsend. Wir sehen uns bei der Pressekonferenz, dachte Bäckström, nickte knapp und ging.
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Wie ist es gelaufen?«, fragte Annika Carlsson. »Ich habe mir fast schon Sorgen gemacht.« »Alles easy«, erwiderte Bäckström.
»Was wollte er denn? Er war vollkommen außer sich, als er bei mir reinstürzte. Das war schon nicht mehr normal.« »Dieser alte Fuchs«, sagte Bäckström. »Er hatte ein paar Ratschläge und etwas Coaching von seinem alten Betreuer und Mentor nötig.«
»Freut mich, zu hören«, sagte Annika Carlsson und lächelte ironisch. »Wie geht's jetzt mit unserem Fall weiter?«
»Wie üblich«, sagte Bäckström. »Große Überprüfung der verdächtigen Person, Telefonüberwachung, das komplette Programm. Lautlos, unsichtbar, keine Spuren. Ruf übrigens Nadja an, damit sie dir hilft. Ich rechne das dann als Überstunden. Wir kommen ohne die jungen Leute zurecht, und den Kollegen Alm sollten wir lieber nicht erst in die Sache reinziehen.«
»Es scheint kein Handy zu geben«, sagte Annika Carlsson. »Hier taucht jedenfalls keins auf.«
»Es muss eins geben«, meinte Bäckström. »Und zwar das Handy, bei dem sowohl Danielsson als auch Akofeli angerufen haben, jenes, das nur Gespräche entgegengenommen hat. Mit etwas Glück existiert es noch. Außerdem muss es einen Festnetzanschluss geben.«
»Mit dem habe ich bereits angefangen«, bestätigte Annika Carlsson seine Vermutung.
»Na dann«, meinte Bäckström und lächelte sarkastisch. »Am Montag können wir dann wohl zu den Handschellen greifen.«
Am Sonntagmorgen erlitt Hassan Jalib eine weitere Gehirnblutung. Der Arzt, der ihm eine knappe Woche zuvor das Leben gerettet hatte, kam nochmals zum Einsatz. Dieses Mal verlief die Operation nicht so gut und wurde bereits nach einer Viertelstunde abgebrochen. Um halb sechs Uhr morgens wurde Jalib in der Neurochirurgie des Karolinska-Krankenhauses für tot erklärt.
Das Ableben von Leuten wie Jalib konnte unbehagliche Folgen haben. Allzu viele Gleichgesinnte konnten auf seltsame Gedanken kommen. Fünf Minuten nach Jalibs Tod traf Kommissar Honkamäki weitere Sicherheitsvorkehrungen. Er sprach mit Toivonen und Linda Martinez. Toivonen fasste den formellen Beschluss. Er forderte sechs weitere Kollegen von der Ordnungspolizei und sechs Kriminalbeamte an. Die Ordnungspolizei sollte den äußeren Schutz verstärken. Die Kriminalbeamten sollten das Krankenhausgelände und die Gebäude auf verdächtige Fahrzeuge und Personen und eventuelle sonstige Auffälligkeiten hin überwachen.
Gegen neun Uhr morgens erschien Frank Motoele auf der Orthopädischen Chirurgie, begrüßte die Kollegen im Entree, nahm den Aufzug in den siebten Stock, wo Farshad Ibrahim in einem Einzelzimmer eingeschlossen lag. Sein linkes Bein war vom Knöchel bis zum Schritt eingegipst.
»Wie sieht's aus«, sagte Motoele und nickte seinem Kollegen zu, der am Eingang der Station saß, auf der Farshad Ibrahirn lag.
»Keine Probleme«, sagte der Kollege und lächelte. »Der Patient schläft. Ich habe eben noch mit der Schwester geredet.
Er hat wahnsinnige Schmerzen. Sie pumpen ihn also die ganze Zeit mit Schmerzmitteln voll, damit müssen wir uns abfinden. Er schläft die meiste Zeit. Wenn du mit seinem kleinen Bruder reden willst, der liegt auf der Herzchirurgie. Dieses Mal ohne Messer.« »Ich mach mal eben einen Kontrollgang«, sagte Motoele. »Tu das«, sagte der Kollege von der Ordnungspolizei. »Ich gehe unterdessen ins Raucherzimmer. Ich werde hier nämlich noch verrückt. Dieser verdammte Nikotinkaugummi ist vollkommen unbrauchbar.«
Irgendwas stimmt nicht, dachte Motoele, schon bevor er die Tür zu Farshads Zimmer öffnete.
Sicherheitshalber schob er die Tür mit dem Fuß auf und legte die Hand auf den Griff seiner Pistole. Das Zimmer war leer, das Fenster stand offen, das Bett war ans Fenster geschoben, und jemand hatte eine normale Kletterleine am Bettgestell festgebunden.
Bis nach unten, sieben Stockwerke
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