Suehne
Carlsson und gab ihr genaue Anweisungen.
»Bäckström, Bäckström«, sagte Annika Carlsson und schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich der gerissenste Kollege, mit dem ich je zusammengearbeitet habe. Ich weiß gar nicht, auf wie viele unzulässige Beweisprovokationen du es bei der Unterhaltung mit dieser fürchterlichen Person eigentlich bringen willst.«
»Ich auch nicht«, meinte Bäckström. »Du verhältst dich aber wie besprochen.«
»Natürlich, Chef. Und was machen wir mit Felicia und dem kleinen Stigson?«
»Die dienen als Reserve«, entgegnete Bäckström. »Stigson mit hochzunehmen ist undenkbar, und sollte eine akute Kri
sensituation entstehen, will ich mir nicht auch noch um Felicia Sorgen machen müssen.« »Sehr klug«, pflichtete ihm Annika bei.
»Die beiden bleiben also für den Fall der Fälle draußen auf der Straße im Auto sitzen, bis wir sie rufen«, sagte Bäckström. Dann fuhren sie mit zwei zivilen Autos zum Hasselstigen 1. Stigson und Pettersson parkten vor der Haustür. Bäckström und Annika Carlsson fuhren mit dem Aufzug nach oben. Annika Carlsson versteckte sich auf der Treppe zum Speicher, und Bäckström klingelte. Da er seinen Besuch bereits am Morgen angekündigt hatte, wurde bereits nach dem zweiten Klingeln geöffnet.
»Willkommen, Herr Kommissar«, sagte Britt-Marie Andersson, lächelte ihn mit ihren strahlend weißen Zähnen an und strich sich aus unerfindlichen Gründen mit der Linken über den Abgrund ihres ausladenden Dekolletes. »Darf ich dem Herrn Kommissar etwas anbieten?«
»Eine Tasse Kaffee, vielen Dank«, erwiderte Bäckström. »Ich würde auch gerne Ihre Toilette aufsuchen.«
»Natürlich«, sagte Britt-Marie Andersson, neigte den Kopf zur Seite und beugte sich vor, um einen besseren Einblick zu gewähren. »Wieso muss es eigentlich so förmlich zugehen?«, fragte sie dann. »Ich heiße Britt-Marie.« Sie hielt ihm ihre braungebrannte Hand hin.
»Bäckström«, erwiderte Bäckström mit einer Andeutung seines Harry-Callahan-Lächelns.
»Du bist noch so ein richtig altmodischer Mann, Bäckström«, sagte Britt-Marie Andersson, lächelte und
schüttelte den Kopf. »Fühl dich wie zu Hause, dann koche ich dir einen Kaffee.«
Bäckström verschwand auf der Toilette. Sobald er sie in der Küche hantieren hörte, ging er leise in die Diele und entriegelte die Tür. Im Falle einer akuten Krisensituation wollte er nicht, dass seine Kollegen die Tür eintreten mussten. Dann betätigte er die Spülung, veranstaltete Geräusche mit der Toilettentür, ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf das geblümte Sofa seiner Gastgeberin.
Britt-Marie Andersson tischte groß auf. Sie hatte sogar ihren Kakerlaken-Hund dazu gebracht, ein tüchtiger Puttegubbe zu sein und sich in seinen geblümten Korb zu legen. Sie nahm auf einem rosa Sessel Platz, schob ihn vor, sodass sie mit ihren braungebrannten Knien fast Bäckströms erstklassig geschneiderte gelbe Leinenhose berührte, und schenkte Kaffee ein.
»Ich vermute, dass du ihn schwarz trinkst«, sagte Britt-Marie und seufzte zufrieden. »Ja«, erwiderte Bäckström.
»Wie alle richtigen Männer«, meinte Britt-Marie und seufzte erneut.
Außer wenn ich einen Espresso trinke, dachte Bäckström, dazu lasse ich mir immer etwas warme Milch bringen. »Schwarz ist wunderbar«, sagte Bäckström.
»Darf ich dir einen kleinen Cognac anbieten oder vielleicht einen kleinen Whisky?«, sagte Britt-Marie und deutete mit einem Kopfnicken auf die Flaschen, die ebenfalls auf dem Tablett standen.
»Einen kleinen Cognac könnte ich eigentlich vertragen«, fuhr sie fort, »aber nur einen klitzekleinen.«
»Aber sicher«, sagte Bäckström. »Das wäre vielleicht angezeigt«, meinte er, ohne einen Grund zu nennen.
»Erzähl«, sagte Britt-Marie und legte den Kopf zur Seite. »Ich sterbe vor Neugier. Am Telefon hast du erwähnt, dass du dich bei mir bedanken möchtest.«
»Genau«, erwiderte Bäckström. »Das habe ich wohl gesagt.«
»Entschuldige, dass ich unterbreche«, sagte Britt-Marie und trank mit gespitzten Lippen vorsichtig einen Schluck, »aber ich muss dir für deine Kleidung ein Kompliment machen. Gelber Leinenanzug, hellbraunes Leinenhemd, passender Schlips, dunkelbraune italienische Schuhe, vermutlich handgenäht. Die meisten Kriminalpolizisten, denen ich begegnet bin, sahen so aus, als hätten sie die Nacht auf einer Parkbank verbracht.«
»Man wird eben nach seinen Kleidern beurteilt«, meinte Bäckström. »Wie gesagt,
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