Suehne
wusste. »Das dachte ich auch«, erwiderte Niemi.
Dieser finnische Hinterwäldler ist wirklich ein ziemlicher Schwachkopf, dachte Bäckström. Dieser Hampelmann hat doch etliche Tage in Danielssons Wohnung zugebracht. Es wird doch niemand eine blinde Putzhilfe anstellen?
»Dann haben wir aber dieselbe DNA unter den Fingernägeln von Akofeli gefunden«, sagte Niemi. »Das einzige Problem ist nur, dass wir keinen Treffer in unseren Datenbanken haben. Wir wissen nicht, wer sie ist.«
»Schnee von gestern, Niemi«, sagte Bäckström und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück, obwohl seine Nase dabei höllisch weh tat. »Sitzt bereits hinter Schloss und Riegel«, fuhr er fort. »Es ist übrigens gut, dass du kommst«, meinte er dann, »kannst du nicht bei ihr vorbeigehen und ihr eine Speichelprobe abnehmen, wenn du schon mal hier bist? Dann wäre es mir sehr recht, wenn ihr, du und dein Freund, dieser Kollege aus Südamerika, ihre Wohnung durchsuchen könntet. Dort hat sie nämlich Akofeli ermordet. Und falls ihr dann noch etwas Zeit übrig habt, dann steht auch noch das Auto, mit dem sie die Leiche weggeschafft hat, unten in der Garage.« »Ist das die Möglichkeit, Bäckström!«, sagte Niemi.
»Ich bin schließlich Polizist. Ich habe das schon vor vierzehn Tagen gecheckt.« Dann kam Toivonen. »Gratuliere, Bäckström«, sagte Toivonen. »Ich habe langsam den Eindruck, dass wir sogar wie gesittete Menschen miteinander umgehen könnten, wenn du nur den Mund hältst.« »Danke«, sagte Bäckström. »Du musst wissen, dass so etwas einem alten Wachtmeister wie mir das Herz erwärmt.« »Keine Ursache«, erwiderte Toivonen grinsend und ging. Ich bringe dich um, du verdammter Fuchs, dachte Bäckström. Dann rief die Staatsanwältin an.
»Hallo, Bäckström«, sagte die Staatsanwältin. »Ich habe eben gehört, dass Sie den Täter festgenommen haben, oder die Täterin, sollte ich vielleicht sagen.« »Ja«, erwiderte Bäckström.
»Ich habe mich mit Niemi unterhalten«, fuhr sie fort. »Ich habe vor, sie bereits morgen früh dem Haftrichter vorzuführen. Wahrscheinlich läuft es auf dringenden Tatverdacht hinaus.« »Schön für Sie«, sagte Bäckström und legte auf. Anna Holt suchte ihn sogar persönlich in seinem Büro auf. »Gratuliere, Bäckström«, sagte Holt und nickte lächelnd. »Du hast den Drachen für mich getötet.«
»Danke«, erwiderte Bäckström. »Gibt es eine Pressekonferenz?«
»Ich glaube, wir sind ausnahmsweise einmal etwas bescheiden«, meinte Anna Holt und schüttelte ihren Kopf mit den kurzgeschnittenen, dunklen Haaren. »In letzter Zeit war es etwas viel. Ich glaube, wir sollten uns mit einer einfachen Presseerklärung begnügen, morgen nach dem Termin beim Haftrichter.« Klar, dachte Bäckström. Erst bringt ihr mich um die Ehre. Dann um den Ruhm. Mir hat ein Hund die Leinenhosen zerrissen, mein Couchtisch liegt in Trümmern, mein Teppich ist voller Blutflecken, und das, was einmal mein Zuhause war, weist Einschusslöcher in Wänden und der Decke auf. Zum Dank habe ich eine Vase aus Bleikristall erhalten, die ich an meinen versoffenen Nachbarn weitergereicht habe, und eine Dienstmarke, die einmal einem verrückten schwulen Kollegen gehört haben soll, der nicht einmal Manns genug war, Farbe zu bekennen, sondern der mit anderen Gleichgesinnten im Trikot ringen musste, um nicht aus der Rolle zu fallen. »Was hältst du davon, Bäckström?«, fragte Anna Holt. »Fine with me«, erwiderte Bäckström und schlüpfte wieder in die Rolle von Sipowicz, als sie sein Büro verließ. Sieh zu, dass du weiterkommst, du mageres Klappergestell, dachte er. »Was machen wir jetzt mit Seppo Lauren«, sagte Alm, hochrot im Gesicht und nur zwei Minuten, nachdem Holt Bäckströms Büro verlassen hatte.
»Gut, dass du kommst, Alm«, sagte Bäckström. »Jetzt machen wir Folgendes. Hör mir jetzt genau zu.« »Ich höre«, sagte Alm.
»Erst legst du alle Papiere, die du über den kleinen Seppo zusammengestellt hast, auf einen Stapel. Dann rollst du sie zusammen, streifst ein paar Gummibänder darüber und steckst sie dir in den Arsch.«
Nicht nur, dass er nicht alle Tassen im Schrank hat, dachte Bäckström und sah seinem Kollegen Alm hinterher, dem Typen fehlt auch jeglicher Humor. »Respekt, Chef«, sagte Frank Motoele, wandte seinen Blick nach außen und nickte Bäckström zu.
»Danke«, sagte Bäckström. »Das weiß ich wirklich zu schätzen.« Wenn ich diese Augen hätte, dann bräuchte ich so
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