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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Mädchennamen wieder an, als ihr aufging, dass mein Bruder keine Krone besaß. Zehn Jahre lang hieß sie Söderman, und ich war wirklich heilfroh, dass sie dann wieder zu Andersson wechselte.«
    »Augenblick«, sagte Bäckström, dem plötzlich etwas aufgefallen war. »Wieso FR für Blasen. Da müsste doch BL stehen? Wie erklären Sie das?«
    »Typisch Kalle«, meinte Halvan grinsend. »Er war immer etwas vornehmer. Auch Britt-Marie spielt doch immer die feine Dame. Wenn man zu ihr ging, dann war das nicht einfach Blasen, sondern sie besorgte es einem französisch. FR, typisch Kalle, wenn Sie mich fragen.« »Wirklich bemerkenswert«, meinte Bäckström.
     

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    Fraaanzösisch«, sagte Bäckström und spitzte die Lippen, um das Gespräch mit Britt-Marie Anderssons Ex-Schwager zusammenzufassen.
    »Weißt du was, Bäckström«, sagte Britt-Marie Andersson und beugte sich vor, präsentierte ihre zweifellos beachtlichen Reize und legte Bäckström ihre braungebrannte Hand auf die Innenseite seines in einer Leinenhose steckenden linken Oberschenkels.
    »Ich habe den Eindruck, dass du selbst gar nicht so abgeneigt bist«, fuhr sie fort, während ihre Hand die gelbe Hose Bäckströms, ausgezeichnetes Schneiderhandwerk, hochmarschierte.
    Weshalb ruft sie nicht an?, dachte Bäckström und schielte auf seine Armbanduhr. Verdammte Powerlesbe, dachte er, als auch schon ein Handy zu piepsen begann.
    »Deines oder meines?«, fragte Bäckström. Zog sein eigenes Handy aus der Tasche und hielt es sicherheitshalber in die Höhe.
    »War nicht meines«, sagte er dann, schüttelte den Kopf und steckte es wieder in die Tasche.
    »Da hat sich sicher jemand verwählt«, sagte Britt-Marie Andersson, obwohl sie einen Augenblick lang eine ebenso misstrauische Miene aufgesetzt hatte wie seine Kollegin Annika Carlsson, eben jene Kollegin, die gerade bei dem dritten Handy angerufen hatte, das nur dazu verwendet worden war, Gespräche von Karl Danielsson und Septimus Akofeli entgegenzunehmen, und zwar in genau der Sekunde, in der sie Bäckström dazu angewiesen hatte.
    »Weißt du was, Bäckström«, sagte Britt-Marie, setzte sich plötzlich auf seinen Schoß und fuhr ihm mit ihrer solarienbraunen Hand über Kragen und Brust. »Ich überlege mir gerade, ob wir zwei uns nicht vielleicht zusammentun sollten.«
    »Erzähl«, sagte Bäckström, ohne mit der Wimper zu zucken, obwohl sie sich bereits mit ihrer Hand an seinem Schlips zu schaffen machte. Gewarnt ist auch gerüstet, dachte er.
    »Wir sind gleich alt«, sagte Britt-Marie Andersson. »Ich kann dich auf Reisen in Länder einladen, in denen du noch nie gewesen bist, und ich spreche hier von Sex, nicht von gewöhnlichen Reisen. Wir könnten uns Danielssons Geld, das er ganz normalen Schurken wie beispielsweise diesen schrecklichen Arabern, die dich fast ermordet hätten, gestohlen hat, teilen. Wir könnten ... «
    »Um wie viel geht es denn?«, unterbrach sie Bäckström, der immer noch die Ruhe weg hatte, obwohl die Frau auf seinem Schoß bereits beide Hände an seinem Schlips hatte. Braungebrannte, starke und für eine Frau ungewöhnlich große Hände wie die Hände eines Mannes. »Reine Neugierde«, fuhr Bäckström fort.
    »Wir sprechen von einer knappen Million«, sagte Britt-Marie Andersson, während ihre Hände zärtlich über Bäckströms blauen, mit gelben Lilien gemusterten Schlips fuhren.
    »Bist du dir da ganz sicher?«, fragte Bäckström. »Ich habe mich heute morgen mit dem Staatsanwalt unterhalten. Meine Kollegen haben sich vor einigen Stunden dein Schließfach bei der SE-Bank in Solna Centrum angeschaut. In dem Schließfach haben sie Karl Danielssons Aktenkoffer gefunden, und in dem lagen zwei Millionen. Tausender, zwanzig Bündel zu je hunderttausend.
    Dieser Handy-Anruf übrigens«, sagte Bäckström. »Als das Handy in deiner Handtasche eben piepste, kam das von einer Kollegin, die dasselbe Handy anrief, das Danielsson und Akofeli immer angerufen haben. Danielsson, um von dir Sex zu kaufen, und der kleine Akofeli vermutlich, weil er dich liebte.«
    »Weißt du was, Britt-Marie Andersson?«, sagte Kommissar Evert Bäckström. »Ich habe plötzlich den Eindruck, dass ich mich mit einer äußerst ungewöhnlichen Gestalt in meiner Branche unterhalte.«
    »Und zwar?«, fragte Britt-Marie Andersson, die plötzlich noch unwirscher aussah als Kollegin Carlsson, als sie erwogen hatte, den Kollegen Stigson zu verprügeln, weil er sich in einer für Frauen entwürdigenden Weise über

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