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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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nicht schon vor dem Mittagessen von ihm gesprochen? «
    »Du bist also mit dem Taxi zu Danielsson in den Hasselstigen eins gefahren?«, fragte Bäckström, der Britt-Marie Anderssons Aussage noch gut in Erinnerung hatte. »Klar«, sagte Stalhammar und nickte. »Da bist du dir ganz sicher?«, fragte Bäckström.
    »Nein. Verdammt, wenn ich genauer darüber nachdenke, stimmt das nicht. Der Hunderter reichte nicht, und dieser kleinliche Iraker hat mich im Rasundavägen aus dem Auto geworfen. Spielt eigentlich keine Rolle, weil es von da nur noch ein paar hundert Meter bis zu Kalles Haustür sind. Also habe ich das letzte Stück auf Schusters Rappen zurückgelegt.« »Hast du dir eine Quittung geben lassen?«
    »Hätte ich machen sollen«, meinte Stalhammar. »Schließlich habe ich Kalle immer alle Quittungen gegeben. Er reicht sie an einen alten Freund weiter, der Kühlschränke verkauft. Aber der Kameltreiber ist einfach weggefahren.«
    »Du bist also das letzte Stück zu Fuß gegangen«, konstatierte Bäckström. So ganz bescheuert ist der alte Säufer dann auch wieder nicht, dachte er. »Und dann?«, meinte Bäckström. Erst hatten sie das Geld geteilt. Fast zumindest. Stalhammar hatte zehntausenddreihundert auf die Kralle bekommen, zehn Tausender und drei Hunderter, aber da Danielsson kein Wechselgeld gehabt hatte, hatte Stälhammar auf den letzten Zehner verzichtet.
    »Schließlich ist das unter alten Freunden nicht die Welt«, meinte Stälhammar und zuckte mit seinen breiten Schultern.
    Dann hatten sie gegessen, getrunken und geredet. Gegen halb neun hatten sie mit gebratenem Speck und Bohnen und ein paar Bier und Schnäpsen angefangen. Nach dem Essen hatte Kalle ein paar Wodka Tonic gemixt, Stälhammar war es pur allerdings lieber. Sie hatten sich weiter unterhalten, und die Stimmung war immer besser geworden, dann hatte Kalle ein paar alte Evert-Taube-Platten aufgelegt.
    »Der war wirklich ein Genie«, sagte Stälhammar inbrünstig. »Seit Evert ins Gras gebissen hat, hat hier im Land niemand mehr einen guten Songtext geschrieben.«
    »Wie lange habt ihr dann Platten gehört?«, fragte Annika Carlsson.
    »Eine ganze Weile«, meinte Stälhammar und sah sie erstaunt an. »Das war so eine alte Langspielplatte, und wir hörten sie mindestens zwei Mal. >Die alte Highland Rover, ein Boot aus Aberdeen, sie lag in San Pedro und lud da Gaso
    lin«<, summte Stälhammar. »Da hörst du es selbst, Carlsson, das vergisst man nicht.« »Wie lange habt ihr gesungen?«, wollte Bäckström wissen. »Bis so eine blöde Nachbarin klingelte und Rabatz machte. Ich war noch im Wohnzimmer und hörte Evert, mir blieb der Ärger also erspart, aber gehört habe ich sie natürlich.« »Wie spät war es da?«, beharrte Bäckström.
    »Keinen blassen Schimmer«, antwortete Stälhammar und zuckte mit seinen breiten Schultern. »Aber ich weiß noch, wann ich nach Hause kam und Marja anrief, denn da schaute ich vorher auf die Uhr. Schließlich will man nicht mitten in der Nacht irgendwo anrufen.« »Wie spät war es da?« »Halb zwölf, wenn ich mich nicht ganz arg täusche«, erwiderte Stalhammar. »Ich erinnere mich noch, dass ich es fast schon zu spät fand, aber schließlich hatte ich so große Lust. Da nahm ich meinen Mut zusammen und wählte die Nummer. Erst habe ich allerdings zu Hause noch ein wenig weitergefeiert. Ich hatte noch einen Schluck in der Speisekammer, und ich glaube, bei der Gelegenheit fasste ich den Beschluss, in den Süden zu fahren.«
    »Wann bist du von Danielsson weggegangen?«, fragte Bäckström. Wie auch immer wir das überprüfen wollen, dachte er.
    »Als diese Alte zu lamentieren anfing, war mir klar, dass es an der Zeit war, sich nach Hause und in die Falle zu begeben. Ich verabschiedete mich also von Kalle und trottete nach Hause. Obwohl ich vielleicht nicht mehr ganz gerade ging, kann es höchstens zehn Minuten gedauert haben«, sagte Stalhammar und schüttelte lächelnd den Kopf. »Die Party
    war schließlich vorbei, und Kalle hatte klein beigegeben. Er stritt sich mit der Alten, die runtergekommen war und ihn ausgeschimpft hatte, am Telefon, als ich ging.«
    »Danielsson beschimpfte die Nachbarin also am Telefon, als du gegangen bist?«, wiederholte Bäckström.
    »Genau«, pflichtete ihm Stalhammar bei. »Ich konnte also genauso gut nach Hause gehen und eine Runde schlafen.
    Wirklich eine fürchterliche Geschichte«, fuhr Stalhammar fort und rieb sich erneut die Augen.
    »Während ich da liege und mich

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