Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
Vom Netzwerk:
»Allerdings«, erwiderte Niemi.
    Sonst stammten laut SKL und Niemi allerdings keine Spuren von Danielsson. Keinerlei Fasern, Haare oder Fingerabdrücke. Die DNA-Untersuchungen standen allerdings noch aus und würden noch eine Weile dauern. Egal, dachte Bäckström und bestellte ein Taxi.
     

21
    Am darauffolgenden Tag, am Dienstag nach dem Mittagessen, versammelte sich das Ermittlerteam zum dritten Meeting. Alle, einschließlich der beiden Kriminaltechniker, waren anwesend. Gerade als sie anfangen wollten, betrat der Chef der Kripo Solna, Kommissar Toivonen, den Raum. Er nickte, warf einen säuerlichen Blick in die Runde und nahm dann ganz hinten Platz.
    Neun Personen und nur ein richtiger Polizist, dachte Bäckström, im übrigen ein finnischer Säufer, ein schmieriger Lappe und finnischer Säufer, eine Chilenin, eine Russin, eine jüngere Mohrin, eine Powerlesbe, ein Folkloretänzer mit Troddelstrümpfen und der hochgeschätzte Lars Holzkopf Alm, seit Geburt schwerstgeistig behindert. Was soll nur aus der Polizei werden?
    »Okay«, sagte Bäckström. »Dann fangen wir an. Wie steht es mit dem Hausbesuch bei Stalhammar?« Bäckström nickte Niemi auffordernd zu. Laut Niemi sei man im Großen und Ganzen fertig. Sie hätten nichts gefunden, was Stalhammar belaste. Keine unerklärlichen Geldsummen, keine Hosen mit Blutflecken und keinen mit Hilfe eines Hammers aufgestemmten Aktenkoffer.
    Vermutlich hat er alles versteckt und ordentlich sauber gemacht. Wahrscheinlich hat er den Zaster unter einem Stein vergraben, dachte Bäckström. Genau, was man von diesem Intelligenzbolzen erwarten konnte.
    »Das Wenige, was wir gefunden haben, spricht eher für Rolles Version«, meinte Niemi.
    »Und die wäre?«, fragte Bäckström. Man stelle sich vor, jetzt heißt der Täter plötzlich Rolle!, dachte er. Auf dem Bett im Schlafzimmer hatten sie die Überreste von Stalhammars Reise nach Malmö und Kopenhagen gefunden: eine halb ausgepackte Reisetasche mit Kleidern, frischen und getragenen durcheinander, ein Reisenecessaire und eine nur noch halbvolle Flasche Gammeldansk. Was eben so jemand wie Stalhammar von einem kürzeren Besuch in Malmö und Kopenhagen mitbrachte.
    »Plus ein Packen Quittungen«, sagte Niemi. »Rückfahrkarten nach Malmö und Kopenhagen. Restaurantquittungen von fünf verschiedenen Lokalen in Malmö und Kopenhagen, etwa zehn Taxiquittungen und diverse andere. Insgesamt für
    ungefähr neuntausend Kronen. Die von ihm angegebenen Zeiten stimmen im Übrigen mit den Belegen überein.«
    »Die er aufgehoben hatte, um sie seinem guten Freund, dem Quittungshändler Karl Danielsson, zu geben. Und zwar sobald er heimkam«, meinte Bäckström grinsend. Wie dumm kann man eigentlich sein?, dachte er.
    »Jedenfalls entspricht das seiner eigenen Aussage«, warf Alm ein. »Ich habe ihn deswegen befragt, und das entspricht seinen Behauptungen. Aber ich verstehe, was du denkst, Bäckström.«
    »Und was hast du unternommen?«, fragte Bäckström lächelnd.
    »Ich habe mich mit der Frau unterhalten, bei der er in Malmö war. Telefonverhör«, sagte Alm. »Ich habe ihr dieselben Fragen gestellt. Da hat sie mir spontan erzählt, sie habe sich gewundert und ihn dann in Kopenhagen gefragt, wozu er plötzlich so viele Quittungen benötige. Er habe ihr daraufhin erzählt, er sammele sie für einen Kumpel in Stockholm.«
    »Sieh an«, meinte Bäckström und lächelte jovial. »Rolle Stalis macht ein großes Ding daraus, dass er Quittungen aufhebt, damit ihn seine kleine Freundin nach dem Grund fragt.
    Sein ehemaliger Arbeitgeber wird sie ja wohl kaum noch gebraucht haben.« »Wie gesagt«, erwiderte Alm. »Mir ist klar, was du denkst.« »Hast du sonst noch was?«, fragte Bäckström. Ehe ich die Ärmel hochkrempele und die Wahrheit aus Rolle Stälhammar rausprügele, dachte er.
    »Dann ist da noch die Sache mit den fünfzig Minuten, die er philosophierenderweise zugebracht haben will, ehe er bei Marja Olsson in Malmö anrief. Dass er bei ihr zu Hause angerufen hat, wissen wir, und zwar um dreiundzwanzig Uhr fünfundzwanzig von seinem Festnetzanschluss aus.«
    »Blieben ihm also nur fünfundvierzig Minuten für seine feierlichen Gedanken«, stellte Bäckström fest. »Was hast du in dieser Sache unternommen?«
    »Erst mal bin ich die Strecke vom Hasselstigen eins am Container mit dem Kleiderfund in der Ekenbergsgatan vorbei zu Stälhammars Wohnung in der Järnvägsgatan probegegangen. Das dauert mindestens eine Viertelstunde, wenn man

Weitere Kostenlose Bücher