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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Ahnung, dass ein Zusammenhang zwischen unserem Fall und dem Raubüberfall besteht. Hätte ich das gewusst, wäre ich natürlich zuerst zu dir gekommen.«
    »Gut«, hatte Toivonen geantwortet, aber seine Stimme hatte grimmiger als beabsichtigt geklungen. »Morgen setzen wir das Aktionsprogramm gegen die Brüder Ibrahim und ihren Cousin in Gang. Ich will nicht, dass sich die Sache herumspricht, und ich will davon auch nichts in der Zeitung lesen.«
    »Mach dir wegen Bäckström keine Sorgen«, hatte Nadja gesagt und ihm den Arm getätschelt. »Ich verspreche dir, ihn unter Aufsicht zu halten.«
    »Deinetwegen habe ich mir noch nie Sorgen gemacht«, hatte Toivonen erwidert.
    Dann hatte er einen raschen Spaziergang unternommen, um seinen Blutdruck zu senken, und seine oberste Chefin informiert. »Setz dich«, sagte Anna Holt. »Kann ich dir was anbieten?« »Danke, mach keine Umstände«, erwiderte Toivonen und nahm Platz. »Erzähl«, sagte Holt.
    »Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Raubüberfall in Bromma und dem Mord an Kari Viirtanen. Ich glaube sogar, dass die Spurensicherung dies bestätigen kann, sobald sie die Untersuchung des Lieferwagens, der beim Raubüberfall benutzt wurde, abgeschlossen haben. Viirtanen hat auf die Wachmänner geschossen. Wir wissen jedoch nicht, wer den Wagen gefahren hat. Dafür kommen einige in Frage, das ist dir sicher auch klar. Wir arbeiten daran.« »Warum hat er auf sie geschossen?«
    »Weil der arme Teufel, der dann gestorben ist, die Farbampulle ausgelöst hat, die im Geldsack lag. Da ist Kari ausgerastet, denn in dem Sack hätten gar keine Farbampullen liegen sollen.« »Erzähl«, sagte Holt. Das Geld kam aus London. Schwedische, dänische und norwegische Geldscheine aus Wechselstuben in England und Schottland. Außerdem englische Pfund, die schwedische Banken und Wechselstuben bestellt hatten. Das Geld war in einem gewöhnlichen Privatjet mit zwei Piloten und vier englischen Geschäftsleuten als Passagiere von London nach Bromma transportiert worden. Den vier Passagieren war nicht bewusst gewesen, dass sie in letzter Sekunde noch Gesellschaft von etwa elf Millionen Kronen in einem kleinen Stoffbeutel bekommen hatten.
    »Die Geldtransportfirmen machen das immer öfter so. Handelt es sich nicht um wahnsinnig große Summen, dann improvisiert man und schickt es irgendwo mit. Aus Gründen der Flugsicherheit dürfen sich in den Geldsäcken auch keine Farbampullen befinden. Offenbar können diese durch die Druckveränderungen und andere Gegebenheiten ausgelöst werden, was nicht sonderlich ideal wäre, während man sich in der Luft befindet.« »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Holt.
    »Da die Wachleute die Säcke nach ihrer Ankunft nicht öffnen dürfen, das hat die Gewerkschaft durchgesetzt, damit man niemanden des Diebstahls verdächtigen kann, werden sie in der Regel ohne Farbampullen zum Depot der Geldtransportfirma befördert, und zwar in ganz normalen Personenwagen, weil dieses Depot nur eine Viertelstunde Fahrt vom Flugplatz Bromma entfernt liegt. Da es nur um den geringen Betrag von elf Millionen ging, hat man es dieses Mal auch wieder so abgewickelt.«
    »Den geringen Betrag? Wie groß ist dann ein großer Betrag?«, fragte Holt und lächelte.
    »Drei- oder vierstellig, aber im Millionenbereich«, sagte Toivonen und lächelte ebenfalls. »Und was ging dieses Mal schief?«
    »Der Wachmann, der erschossen wurde, war überehrgeizig, und das wurde ihm zum Verhängnis. Ohne seinen Chef zu fragen, hatte er einen leeren Sack mitgebracht, in dem Farbampullen lagen. In diesen legte er dann den Geldsack aus London. Nachdem sich die Räuber des Sacks bemächtigt hatten und verschwunden waren und er sich in Sicherheit wähnte, löste er die Farbampullen mit der Fernbedienung aus. Die Fernbedienung hat eine Reichweite von zweihundertfünfzig Metern, aber er hatte es offenbar etwas zu eilig, da sie bereits nach fünfzig Metern detonierten.«
    »Und die Menge reichte aus«, meinte Holt, »um auch die Geldscheine im inneren Sack zu verfärben?« »Nein«, erwiderte Toivonen und lächelte ironisch. »Das nicht. Die Scheine, die wir in dem stehen gelassenen Auto fanden, waren einwandfrei. Der Wagen war übrigens nur zwanzig Meter vom Hauptquartier der Hell's Angels, etwa einen Kilometer vom Flugplatz entfernt, abgestellt worden. Sie wollten sie wohl etwas ärgern, bevor sie sich aus dem Staub machten.«
    »Das Problem war vermutlich nur«, stellte Holt fest, »dass Kari Viirtanen

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