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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hier unten für mich einspringen?«
    » Bin in fünf Minuten da, Mike«, versprach sie mit bedrückt klingender Stimme.
    Und schaffte es in drei.
    » Hallo?«, sagte Mary Catherine, als sie langsam die dunkle Wohnung betrat.
    Ich drückte auf den Lichtschalter.
    » Überraschung!«, riefen wir.
    Mary Catherine begann zu weinen, als sich die Kinder in einer Reihe aufstellten und ihr mit einer Umarmung die Geschenke reichten. Es gab eine Menge Starbucks-Gutscheine und » Beste Lehrerin der Welt«-Becher. Wenn endlich die Serie für das » Beste Kindermädchen der Welt« aufgelegt wird, werden wir die ersten Kunden sein. Ich fürchtete, ich würde MC wiederbeleben müssen, als sie Chrissys Geschenk erhielt: ein handgemachtes Selbstbildnis aus Salzteig.
    » Wie alt bist du jetzt?«, fragte ich Mary, als ich sie allein in der Küche antraf.
    » So etwas fragt man eine Dame nicht«, entgegnete sie.
    » Neunzehn?«, riet ich. » Nein, warte: zweiundzwanzig?«
    » Ich bin dreißig, Mike. Und? Bist du jetzt glücklich?«
    Ich war ehrlich überrascht. MC sah wie eine College-Studentin aus. Das erklärte, wieso sie so schlecht drauf war. Sie wurde dreißig! Frauen standen nicht auf so was.
    » Also, zumindest nennst du mich wieder Mike statt Mr. Bennett. Offenbar habe ich irgendwas richtig gemacht. Die Heiligen halten schützend ihre Hand über uns.«
    Ich zog das Geschenk heraus, das ich auf dem Heimweg von Emilys Hotel besorgt hatte. Das Juweliergeschäft auf der 4 th Street hatte bereits geschlossen, doch der Inhaber war noch dort gewesen und hatte mir einen Gefallen geschuldet.
    » Wenn es um unseren, äh, Zusammenstoß geht, ist alles vergeben, Mike«, sagte sie und blickte die kleine Schachtel an. » Ich habe es schon vergessen.«
    » Mach es auf.«
    Das tat sie. In der Schachtel befand sich ein Amethystanhänger, ihr Geburtsstein, an einem Weißgoldkettchen.
    » Aber … das ist … wie können wir …«, stammelte sie.
    » Sag du’s mir«, raunte ich ihr ins Ohr, als ich das Kettchen um ihren Hals legte. » Ich weiß absolut nicht, worum es geht.«
    Trauer und Schmerz legten sich über Mary Catherines Gesicht, als ihr Blick vom funkelnden Anhänger zu mir wanderte.
    » Darüber reden wir, wenn du wieder nüchtern vom Champagner bist, Mike«, wimmelte sie ab und wollte fortgehen. Ich versuchte vergeblich ihren Arm zu packen. Das zweite Mal an diesem Abend abgeblitzt, dachte ich. Tolle Leistung, Herzensbrecher.
    » Schaut mal, wer hier ist!«, rief Seamus vom Wohnzimmer aus. Ich nahm meinen Kuchen, als eine elektrische Gitarre losplärrte. Was war jetzt los?
    Seamus stand vor dem Fernseher, in den Händen die Plastikgitarre der Kinder. Seine Augen hatte er geschlossen, er biss sich auf die Unterlippe und heulte das » Welcome to the Jungle«-Solo. Ich weiß nicht, was lauter war, seine Slash-Improvisation, das Gewieher der Kinder oder meins.
    » Hey, wer hätte das gedacht?« Um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern, ließ ich mich fröhlich wie eine Bombe aufs Sofa zwischen meine Kinder fallen. » Jetzt ist sogar noch der Clown gekommen.«

1 00
    Zwei Wochen später hinkte ich mit meinen Berichten zum Fall Mooney immer noch hinterher. Leider hatte sich der Papierkram genauso lange hingezogen, bis die Sondereinheit aufgelöst wurde.
    Der letzte und ärgerlichste Punkt des Falls starrte mir jeden Morgen von den Titelblättern der Zeitungen entgegen. Was war mit Dan Hastings passiert, dem entführten Columbia-Studenten?
    Ich hämmerte gerade meinen vierten aktualisierten Bericht in den Rechner, als Chief Fleming an meine Bürotür klopfte, in der Hand den einzigen Vorteil der Arbeit im One Police Plaza – original Chop Suey zum Mitnehmen aus dem benachbarten Chinatown.
    Wir aßen in ihrem viel größeren Büro. Vor ihrem Fenster beleuchtete die gelbe Sonne fröhlich das Hupkonzert des stehenden Verkehrs auf der Brooklyn Bridge.
    Ich ließ meinen Blick über den East River gleiten und suchte zwischen dem Müll unter der Brücke nach Leichen, während ich mich mit meinen Essstäbchen abmühte. Arbeitsessen sind eine feine Sache.
    Meine Chefin deutete auf die New York Post auf dem Schreibtisch hinter sich, als wir die Glückskekse aufbrachen.
    » Schon das Neuste gelesen?«, fragte sie.
    » Lassen Sie mich raten. ›Mike Bennett, Trödelfritze der Nation, immer noch zu dämlich, um vermissten Spitzenstudenten zu finden‹?«
    » Diesmal geht es ausnahmsweise nicht um Sie. Das erste Opfer, Jacob Dunning – sein Vater

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